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Wappen FC Swift Hesperange   SWIFT HESPER 2
       
  F91 DÜDELINGEN 1
Halbzeitstand 1:1
 
So., 28.04.2024 - 18:00 Uhr
Tore:
  0:1 Hadji (13.)
1:1 Stolz (35.)  
2:1 Holzhauser (79.)  
   
   
   
   
   
Stade Alphonse Theis, Hesperingen
350 Zuschauer
National Division (LU I)
26. Spieltag 23/24
 
 
Ticket: 10 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 4,50 Euro - Mettwurscht
 
 
 
 
 
 

Nachdem ich die Partie in Petingen bereits nach 65 Spielminuten verlassen musste, fuhr ich im Eiltempo und ohne schuldhaftes Zögern in Richtung Hesperingen. Nach einer knappen halben Stunde Fahrt stellte ich mein Auto vergleichsweise wild in der bereits ordentlich zugeparkten Zufahrtsstraße ab. Einige Minuten später enterte ich das Stade Alphonse Theis pünktlich wenige Augenblick vor dem Anpfiff des Topspiels des Tages. Bevor ich mich dem Spielgeschehen widmete, musste ich jedoch erstmal richtig ankommen. Mein erster Eindruck von der Anlage war sehr positiv und sollte sich auch im Verlauf meines Besuchs nicht ändern. Einer modernen und großen Haupttribüne stand auf der Gegenseite eine Stehplatz-Gerade gegenüber, die sich organisch und asymmetrisch an der bestehenden und leicht hügeligen Landschaft orientierte. Schick. Die Plätze und Ränge waren zudem gut gefüllt, was auch an der Bedeutung des Duells zwischen Swift Hesperingen und F91 Düdelingen lag. Der Tabellen-Dritte traf auf den Zweitplatzierten. Der amtierende Meister traf auf den Serienmeister der vergangenen Jahre.

Dass der Verein aus der Gemeinde im Speckgürtel der Hauptstadt überhaupt sportlich relevant wurde, kam für mich durchaus überraschend. Trotz meiner Affinität zum luxemburgischen Fußball schaute ich in der vergangenen Spielzeit verwundert auf die Tabelle, in der Swift Hesper einsam an der Spitze seine Runden drehte. Der plötzliche Erfolg, des erst in der Corona-Pandemie aufgestiegenen Klubs, lässt sich auf einen Namen zurückführen: Flavio Becca. Der im Großherzogtum aufgewachsene Bauunternehmer und Milliardär investiert sein Geld gerne in den Vereinen der etwas weiter gefassten Region. So versprach Beccas Zaster unter anderem dem belgischen Klub Virton sowie dem 1. FC Kaiserslautern sportliche Höhenflüge. Als Mäzen in Düdelingen, war es sicherlich auch Beccas Geld, das die unzähligen Meisterschaften ermöglichte. Mittlerweile ist Swift Hesperingen seine neue Spielwiese. In der Gemeinde wuchs der Unternehmer auf. Dass ein schillernder Gönner des Sports sich nicht immer an gesetzliche Spielregeln hält ist fast schon selbstredend. 2021 wurde Becca wegen Veruntreuung von Firmengeldern und Geldwäsche zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Fazit: Nehmt den Investoren bitte unverzüglich den Fußball weg.

Die Umstände des Duells zwischen Hesperingen und Düdelingen waren also abgesteckt. Tabellennachbarn und alte respektive neue Liebe eines scheinbar gelangweilten Geldsacks. Mit einer schmackhaften Mettwurscht in der Hand widmete ich mich nun dem Spielgeschehen. Beide Teams schenkten sich – und das hatte ich so auch erwartet – wenig. Nach zwölf gespielten Minuten gingen die Gäste durch einen per Kopf verlängerten Freistoß früh in Führung. Wie schon im ersten Spiel des Tages, erzielten die Heimelf etwas überraschend und durchaus glücklich noch vor der Halbzeitpause den Ausgleich (35.). Die Hintermannschaft der Gäste reklamierte vehement, da man den Angreifer beim erfolgreichen Abstauber im Abseits sah. Auch im zweiten Durchgang kam die Begegnung sehr spielfreudig und offen daher. Der Lucky Punch gelang dann der Heimelf. Zehn Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit vollendete Raphael Holzhauser einen schnell vorgetragenen Angriff kraftvoll und mit vollem Risiko zum Siegtreffer. Der in Deutschland durchaus bekannte ehemalige österreichische Nationalspieler wechselte im Winter nach Luxemburg und netzt dort bisher mit einer beeindruckenden Quote von einem Tor pro Partie.