|  | 2013 war für mich ein wildes Hopping-Jahr. 
				Gerade mit dem Studium fertig, die erste Wohnung, Junggeselle 
				und vor mir breitete sich die Fußball-Landschaft des 
				Ruhrgebiets, der Niederlande und Belgiens aus. Satte 130 Spiele 
				rockte ich im Kalenderjahr weg und hakte jeden Ground in der 
				Umgebung ab, der nicht bei drei auf den Bäumen war. Eines der 
				2013 besuchten Stadien war das Stadion De Braak des 
				niederländischen Zweitligisten Helmond Sport. Anfang September 
				lag der Besuch in der zwischen Venlo und Eindhoven gelegenen 
				Stadt in der Mitte einer fünftägigen Hopping-Serie. Heute kann 
				ich mich nicht mehr an die Details oder Umstände bei Helmond 
				Sport erinnern. Eine kurze Recherche liefert hier jedoch einige 
				Hintergrundinfos. Helmond besiegte Emmen mit 5:2, der belgische 
				Stürmer Davy Brouwers erzielte zwei Tore und der Sitzplatz im 
				1967 eröffneten Ground kostete lächerliche zehn Euro. Knapp 12 
				Jahre später sind Kantersiege bei Helmond Sport selten, der 
				mittlerweile 37-jährige Torjäger Brouwers im Ruhestand, das alte 
				Stadion De Braak fast vollständig abgerissen und die 
				Ticketpreise im modernen Neubau werden dynamisch ermittelt. Nun machte der eben erwähnte unlängst 
				fertiggestellte Neubau eine erneute Stippvisite in notwendig. Da 
				wir uns sowieso über das Wochenende in unmittelbarer Nähe 
				aufhielten, verkürzte sich meine Fahrzeit zum Stadion auf eine 
				halbe Stunde. Die Planungen waren also schnell erledigt und ich 
				schlug am Freitagabend am Zuid-Willemsvaart-Kanal auf. Unweit 
				der Schifffahrtsstraße und in direkter Nachbarschaft zum alten 
				Stadion thront nun das neue Stadion De Braak. Mein Parkplatz im 
				Süden der Anlage war Fluch und Segen zugleich. Segen, da ich 
				eher zufällig über eine gute Frituur stolperte und Fluch, da ich 
				die ausladende Baustelle rund um die alte Hütte umkurven musste. 
				Nach dem ausgiebigen Mahl erwarb ich zwischen etlichen anderen 
				Deutschen mein Ticket für die nordwestliche Ecke des Neubaus. 
				Dieser kommt ganz ohne Hintertortribünen zurecht und versprüht 
				somit einen besonderen Charakter. Auf der Gegengerade 
				positionierten sich an beiden Enden die Heim- bzw. Auswärtsfans. 
				Ich saß den gut aufgelegten Gästen aus Doetinchem gegenüber. Die Wahl meines Sitzplatzes sollte sich als 
				richtig erweisen, da die De Graafschap-Anhänger mit einer 
				sehenswerten Choreo starteten und auch im Verlauf der Begegnung 
				das Stimmungszepter in der Hand behalten sollten. Auf dem Rasen 
				entwickelte sich im ersten Durchgang eine ausgeglichene Partie. 
				Die ersten 45 Minuten sollten zwei Treffer im Gepäck haben. Die 
				Tore, je eins auf beiden Seiten, kamen dabei jedoch sehr 
				schmeichelhaft zustande. Der in Nürnberg ausgebildete 
				Helmond-Verteidiger Jonas Scholz stolperte den Ball nach 24 
				Minuten zur Führung der Hausherren ins Tor. Sieben Minuten 
				später wurde De Graafschaps Mimoun Mahi mit dem Rücken zum Tor 
				angeschossen und erzielte den Ausgleich ohne eigenes Zutun per 
				Hacke. Nach der Pause wurden die Gäste ihrer Favoritenrolle 
				gerecht und erzielten drei sehenswert herausgespielte Treffer. 
				Mittendrin, Burton Albion-Leihgabe Cooper-Love. Mit einem 
				Doppelschlag in der 50. und 52. Spielminute entschied der 
				23-jährige Schwede die Partie und ließ seine individuelle Klasse 
				auf unnachahmliche Weise durchblicken. Wäre der Mann nicht etwas 
				für Schalke? Nein… Der S04 verpflichtet ja lieber Pflegefälle. 
				Doch bleiben wir im Hier und Jetzt der 2. Niederländischen Liga. 
				Diese ist nun wieder komplett und die Partie in Helmond 
				markierte den Auftakt in ein torreiches 
				Re-Komplettierungs-Wochenende. |  |