SPIEL #601
SC Heerenveen vs. De Graafschap 5:1 n.V. 1:1 (0:0) |
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20.09.2016 - Abe Lenstra Stadion, Heerenveen | ||
15.000 Zuschauer | ||
KNVB Beker - 1. Runde 2016/2017 | ||
Tore: 0 : 1 Elvio van Overbeek (67.) 1 : 1 Henk Veerman (86.) 2 : 1 Henk Veerman (93.) 3 : 1 Arber Zeneli (95.) 4 : 1 Younes Namli (102.) 5 : 1 Stijn Schaars (105.) |
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Klaas Jan Huntelaar schnürte sowohl für De
Graafschap als auch für den SC Heerenveen die Fußballschuhe. 2003 vom
PSV an den Verein aus Doetinchem an der deutsch-holländischen Grenze
ausgeliehen, konnte der niederländische Ausnahmestürmer nicht
überzeugen. Nach einem erfolgreichen Leih-Aufenthalt beim damaligen
Zweitligisten AGOVV Apeldoorn wurde Huntelaar vom PSV etwas weiter in
den Norden, zum SC Heerenveen transferiert. Dort begann die
internationale Karriere Huntelaars, die ihre Fortsetzung bis heute bei
Ajax Amsterdam, Real Madrid, dem AC Milan und dem FC Schalke 04 fand und
findet. Mit dem Besuch der Partie zwischen Heerenveen und De Graafschap
endete zugleich für mich das Kapitel Eredivisie. Am Dienstagabend sollte
ich mit dem Abe Lenstra Stadion das letzte mir noch fehlende Stadion der
höchsten niederländischen Spielklasse besuchen. 18 Stadien von der Maas
bis zum IJsselmeer. Wenn ich an die Jahre des Sammelns (inkl. der
zweitklassigen Jupiler League) denke, bleiben mit Sicherheit die
Frikandeln, Gehacktbälle, Broodje Hamburger und Co., der Mix aus
Schranz- und Schlagermusik in den Stadien sowie die teils endlosen
Rückfahrten im Schneckentempo über die holländischen Autobahnen hängen. Das sollte sich auch im friesländischen Heerenveen
nicht ändern. Die 50.000-Einwohnerstadt hat für ihre geringe Größe ein
beeindruckendes sportliches Image. Sie beheimatet neben einer der ersten
überdachten Eislaufbahnen des Landes das Abe Lenstra Stadion, welches
immerhin gut 27.000 Zuschauer fasst. Ist der schmucke Ground
ausverkauft, passt neben den Gästefans also jeder zweite Einwohner der
Kleinstadt ins Stadion. So voll wurde es im Erstrundenmatch des
niederländischen Pokals „KNVB Beker“ an diesem milden Spätsommerabend
nicht. Trotz einer Busladung Gästefans aus Doetinchem blieb ca. jeder
zweite Platz im Stadion leer. Für den Angebotspreis von 10 Euro nahm ich
auf der Gerade meinen Sitzplatz ein. Wie üblich befanden sich unter der
Tribüne eine ausladende Schranz-Fankneipe und der Fettsnack-Verkauf, an
dem ein großer Broodje Gehacktball für mich heraussprang. Hunger hatte
ich durchaus, da ich am Nachmittag von Berlin nach Düsseldorf flog, mit
der Bahn weiter nach Walsum fuhr um von dort mit dem Auto nach Friesland
aufzubrechen. Das Highlight des Abends blieb dann leider das
Stadion und der Fakt der Ligenkomplettierung. Einzige Höhepunkte der
ersten Hälfte waren ein verschossener Elfer der Hausherren sowie ein
eher zufälliger Lattentreffer der gut mitspielenden Underdogs von De
Graafschap. Auch die kleine Gruppe Gästefans verschaffte sich hier und
da Gehör und legte einen guten Auftritt hin. Die Gäste blieben auch in
der zweiten Hälfte im Spiel. Dennoch war der Führungstreffer durch van
Overbeek nach 67 Minuten durchaus überraschend. Schien es zuerst so, als
würde er den Ball verstolpern, konnte der agile Rechtsaußen den Pass von
der Außenposition doch noch zum 1:0 für die Gäste verwerten. Heerenveen
blieb am Drücker und erzielte gegen die müde werdenden Gäste kurz vor
Schluss den verdienten Ausgleich. Da ich mich auf der Rückfahrt nicht
sekundenschlafend um einen Baum wickeln wollte, verzichtete ich auf die
Verlängerung und machte mich auf dem Rückweg. Wie zu erwarten war,
setzte sich der Favorit in den 30 Minuten zusätzlicher Spielzeit durch.
Mit 5:1 natürlich durchaus klar, was die gute Leistung der Gäste in der
regulären Spielzeit jedoch nicht schmälern sollte. Auch die Rückfahrt
auf holländischer Seite war typisch zäh und langweilig und fand in
Deutschland erst kurz vor ein Uhr ihr Ende. |
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