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SPIEL #623

 Celtic Glasgow vs.
Hamilton Academical
1:0 (1:0)
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  13.12.2016 - Celtic Park, Glasgow  
  55.076 Zuschauer  
  Scottish Premiership - 10. Spieltag 2016/2017  
     
  Tore:
1 : 0 Leigh Griffiths (36.)
 
     
   
     
   
     
   
     
   
     
   
     
   
     
 

Nachdem es im Spätsommer des letzten Jahres bereits zum Laufen nach Schottland ging, sollte kurz vor Weihnachten auch der Länderpunkt im Norden Großbritanniens fallen. Wie schon vor dem Marathon flog ich nach Edinburgh. Von dort aus ging es mit dem Bus weiter nach Glasgow. In der größten Stadt Schottlands wartete am Abend die Partie zwischen Celtic und Hamilton Academical auf mich. In Glasgow angekommen machte ich mich daran, die Stadt müde und bei trübem Wetter zu erkunden. Wenn man wie ich bereits um zwei Uhr aufstehen musste und dann im trostlosen Glasgow steht, kann man sich schon fragen, wofür man das Ganze hier macht. Alex hatte mich in Bezug auf die Stadt bereits vorgewarnt, sodass Glasgow meine Erwartungen anfangs voll erfüllen konnte. Wirklich schöne Ecken konnte ich bei meinen ersten Gehversuchen wirklich nicht entdecken. Während ich kurz verzweifelte, machte ich mir ernsthafte Gedanken, wie ich die Zeit bis zum Anpfiff um 19:45 Uhr überbrücken sollte. Glücklicherweise erwies sich die Gegend rund um die Kathedrale als ansehnlich, sodass ich gepaart mit einem Power Nap im Hotel die restlichen Stunden gut über die Runden brachte.

In Glasgow gibt es drei große und international bekannte Stadien. Erstens wäre da der Hampden Park. Das Nationalstadion der Tartan Army ist eine klassische weitläufige Schüssel, in der das Nationalteam vor bis zu 52.000 Zuschauern einen Misserfolg nach dem anderen jagt. Immerhin haben es die Schotten geschafft, sich als einziges britisches Team nicht für die EM im vergangenen  Sommer zu qualifizieren. Der Ibrox Park südlich des Flusses Clyde beheimatet die Elf der Rangers. Nach finanziellen Verwerfungen und einem damit verbundenen Intermezzo in den Niederungen des schottischen Fußballs, sind die Rangers wieder erstklassig und liefern sich die altbekannten Duelle mit Celtic im „Old Firm“. Mein heutiges Ziel, der Celtic Park, liegt im Osten der Stadt und ist die Heimstätte des gleichnamigen Serienmeisters. Ich machte mich zu Fuß auf den 40 minütigen Weg zum Stadion und freute mich auf das anstehende Duell. Auch wenn ich mich eher zu den Rangers hingezogen fühle, ist der Celtic FC und sein Stadion natürlich eine Institution.

Zwischen Statuen, die an die Helden von 1967, die in Lissabon den Europapokal gewinnen konnten, verfolgte ich die Ankunft des Mannschaftsbusses der Grün-Weißen. Vom früheren internationalen Ruhm ist man trotz achtbarer Auftritte in der Champions League-Gruppenphase derzeit jedoch weit entfernt. Auf nationaler Ebene dominiert Celtic die niveauarme schottische Liga jedoch weiterhin nach Belieben. Daran änderte auch der disziplinierte und unaufgeregte Auftritt des Underdog aus Hamilton am Dienstagabend nichts. In einem grausamen Spiel reichte Celtic ein Treffer in der ersten Halbzeit zum 10. Ligasieg in Folge. Die Gäste konzentrierten sich fast über die gesamte Spielzeit aufs Verteidigen und wurden für Ihre einzige kleine Druckphase prompt mit dem Konter zum Siegtreffer der Heimelf bestraft. Celtic dominierte natürlich und konnte trotz Supertalent Dembele kein weiteres Tor erzielen. Stattdessen brachte sich die Elf von Ex-Liverpool-Coach Brian Rodgers vor 55.000 Zuschauern in den Schlussminuten gegen nun hungrige Accies sogar noch in Verlegenheit. Ein wirklich trauriges Bild, das der schottische Fußball mit seinem übermächtigen Vorzeigeklub ablieferte. Im Nachhinein bin ich glücklich, nicht beim Parallelspiel in Aberdeen gelandet zu sein, wo die Partie nach einem Ausfall des Flutlichts nach wenigen Minuten abgebrochen wurde. Spaß am handballartigen Spiel hatte ich als neutraler Beobachter trotzdem nicht. Mich freute jedoch der Auftritt der aktiven Fans im „Jungle“ schräg unter mir. Neuerdings gibt es hier ein paar Stehplätze in Form von Vario Seats, mit einem sehr aktiven und stimmungsvollen Mob. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Eine Richtung die selten geworden ist im modernen Profifußball.

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