HeaderHerne
StartseiteÜberSpieleStadien
LandkartenTrophäenVerweiseImpressum

< 1179            SPIEL 1.180            1181 >

logo_schalke   FC SCHALKE 04 0
       
logo_fck   1. FC K'LAUTERN 3
Halbzeitstand 0:1
 
Fr., 29.11.2024 - 18:30 Uhr
Tore:
  0:1 Ache (12.)
  0:2 Hanslik (52.)
  0:3 Yokota (61.)
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
62.075 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
14. Spieltag 24/25
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
 
 
 
 
 

Rund um die letzte Länderspielpause des Jahres, schienen die Formkurve meiner Schalker endlich in die richtige Richtung zu zeigen. Auf den überlebenswichtigen Heimsieg gegen das Schlusslicht aus Regensburg folgte 14 Tage später ein so nicht zu erwartendes 2:2-Remis beim HSV. Ich staunte im Volkspark nicht schlecht über die erste halbe Stunde im zweiten Durchgang. In dieser Phase der Partie spielten die Knappen den HSV tatsächlich an die Wand, sodass man die Mannen in blau und weiß kaum wiedererkannte. Die Gesamtsituation bleibt jedoch trist. In einer zweiten Liga ohne wirkliche Spitzenmannschaften tummelt sich die Hälfte des Klassements in Schlagdistanz zu den zweieinhalb Aufstiegsplätzen. Mit dabei auch der heutige Gegner aus Kaiserslautern. Trotz des positiven Eindrucks aus Hamburg, bleiben die Gefühle bei der Fahrt zum Berger Feld konfus. Zum wiederholten Male kämpft man sich am frühen Freitagabend durch den zähfließenden Feierabendverkehr im Ruhrgebiet. Auch wenn der Gegner Lautern heißt und die Partie nach guter, alter Bundesligazeit klingt, bleibt der Blues der Grundton. Zweite Liga. Auf unabsehbare Zeit. Wenn’s gut läuft, muss man als Kellerkind fast hinzufügen.

Da wo einst Huntelaar, Farfan und Raul wirbelten, wartete ich also auf Spieler, deren Namen in zehn Jahren nur noch Feinschmecker kennen werden. Als ich meinen Platz in der Kurve einnahm, spielten gerade die Mädchen-Mannschaften des S04 und der Pfälzer gegeneinander. Zwei Teams voller Einsatz und Teamgeist im Vorprogramm einer Profi-Truppe, die diese Tugenden nicht selten vermissen lässt. Tugenden, die mit kaum einem Verein so assoziiert werden, wie mit dem FC Schalke 04 und seinem Ursprung im Bergbau. Zum Ehren der Kumpel und Malocher und vor dem anstehenden Barbaratag sorgte ein Knappenchor mit seiner Darbietung des Steigerlieds für Gänsehaut. Leider kriegt man für seine bewegte Tradition keine Punkte. Da musste die Mannschaft schon selbst ran. Auch wenn die Schalker Elf nicht komplett enttäuschte, war das zu wenig. Ich tue mich dementsprechend schwer, mit der landläufigen Erzählung, man habe im ersten Durchgang „gut gespielt“. Wenn man sich nach 18 Minuten ein denkbar einfaches Gegentor fängt und selbst 45 Minuten lang nicht trifft, kann es keine gute Halbzeit gewesen sein. Wenn man gefällig bis zum gegnerischen Strafraum kombiniert, um dann harmlos seine Möglichkeiten verpuffen zu lassen, führt ein Gegner, der mit jedem Vorstoß Gefahr versprüht, völlig zurecht.

War zum Wiederanpfiff trotzdem noch alles drin, verpuffte die Hoffnung auf etwas Zählbares aus dem Duell mit den Teufeln früh. Schalkes maximal passive Defensive begleitete Lauterns Sirch auf der Außenbahn fast schon demütig und ermöglichte ihm den Pass auf den im Zentrum völlig freistehenden Hanslik. Eine Drehung genügte dem versierten Stürmer für den Treffer zum 2:0 aus Sicht des FCK (52.). Schalkes Trainer reagierte und brachte mit Lasme und Seguin zwei frische Kräfte. Allein dieser Doppelwechsel offenbart die Schalker Not. Zwei der größten Flachpfeifen im Schalker Kader sollten es also richten. Wenig später hatte Lautern seinen dritten Treffer erzielt. Im Alleingang dribbelte sich Yokota durch das, was man anderswo als Innenverteidigung bezeichnet. Ich hatte genug gesehen und gönnte mir und meinem angeschlagenen Körper eine Pause. Ohne ernsthafte Sorgen etwas zu verpassen, verabschiedete ich mich bei Kirsten und machte mich auf dem Weg. Immerhin sollte es am nächsten Morgen nach Schottland gehen.