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Wappen Heart of Midlothian FC   HEARTS 1
     
Wappen Aberdeen FC   ABERDEEN FC 1
Halbzeitstand 0:1
 
So., 01.12.2024 - 15:00 Uhr
Tore:
  0:1 Clarkson (37.)
1:1 Devlin (ET., 62.)  
   
   
   
   
   
   
Tynecastle Park, Edinburgh
18.810 Zuschauer
Premiership (SC I)
14. Spieltag 24/25
 
Ticket: 27 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Gegengerade
Stadionheft: 4,80 Euro
Verpflegung: 4,80 Euro - Steak Pie / 3,30 Euro - Tee; 3,30 Euro - Bovril
 
 
 
 
 
 

Am Sonntagmorgen starteten wir in Dundee zur nächsten Etappe unseres Schottland-Trips. Abermals wählten wir den Bus als Transportmittel, um von Stadt zu Stadt zu kommen. So ging es in gut eineinhalb Stunden südwärts in die schottische Hauptstadt Edinburgh. Auch hier führte uns der erste Weg ins Pub, ehe es für einen kurzen Zwischenstopp in unser Hotel im Stadtteil Leith ging. Mittlerweile ist die Ecke am Hafen recht ansehnlich und beherbergt die ehemalige königliche Yacht Britannia, die heute ein Museumsschiff ist. Berühmt wurde „Sunny Leith“ jedoch durch die Romane von Irvine Welsh, dessen Werk ich förmlich verschlungen habe. Wir begaben uns jedoch nicht auf die Spuren von „Trainspotting“ und zogen die die touristische High Street vor, die zum berühmten Castle fühlt. Edinburgh ist ohne Zweifel und bekanntermaßen eine sehr schöne Stadt. Trotzdem verschob sich unser Fokus nun zusehends auf unser Nachmittagspläsier. Auch heute sollte nämlich um 15 Uhr der Ball in der Premiership rollen.

Die schottische Hauptstadt ist fußballerisch zweigeteilt. Da sind auf der der einen Seite die „Hibs“. Der viermalige Meister Hibernian FC stammt aus Leith und trägt seine Heimspiele im Easter Road-Stadion aus. Durch die bereits erwähnte Lektüre der Welsh-Bücher und die „Support Your Local Team“-Attitüde der Protagonisten, habe auch ich Sympathien für die Grün-Weißen entwickelt. Nun bescherte uns der Spielplan jedoch ein Heimspiel der verfeindeten „Jambos“. Auch der Heart of Midlothian FC blickt auf vier Meistertitel zurück und weiß große Teile Edinburghs hinter sich. Den Tynecastle Park der Hearts erreichten wir nach gut 40 Minuten Fußweg ab dem Castle und nahmen deutlich mehr Zuschauerinteresse als am Vortag bei Dundee United wahr. Obwohl die Hausherren das Tabellenende schmücken, war das Stadion gegen den aktuellen Überraschungs-Zweiten aus Aberdeen gut gefüllt. Abermals bewaffnete ich mit einem Pie, einem Tee und einem zusätzlichen Becher Bovril, bevor es auf unsere Plätze ging. Stilecht nahmen wir erneut nahe der Seitenlinie Platz und waren in der zweiten Reihe denkbar nah am Geschehen. Um uns herum war das Publikum vergleichsweise jung, ordentlich betankt und mit weiterem „Zündstoff“ in Form einer Schnapsflasche bewaffnet. Der Sprit diente dem Kerl hinter mir als Antrieb für die anstehende 90-minütige Beschallung mit Kommentaren, Anweisungen und dem üblichen Trash Talk.

Trotz der miesen Ausgangssituation war das Publikum dem Team gegenüber sehr wohlgesonnen. Das lag sicherlich auch am beherzten Auftritt der Hearts gegen das Spitzenteam. Umso ärgerlicher, aus Sicht der Hausherren, der Gegentreffer. Ein vergurkter Seitfallzieher fand wenige Minuten vor dem Pausenpfiff den Ball ins Tor der Hauptstädter. Verdient war die Führung für Aberdeen sicherlich nicht. In der Halbzeitpause hatten wir dann etwas Zeit den wirklich schönen und engen Ground aus einer anderen Perspektive auf uns wirken zu lassen. Zurück auf unseren Plätzen waren wir wieder mittendrin im nun intensiver durchgeführten Trash Talk der Halbstarken neben uns. Diese belegten die gegnerischen Spieler beim Einwurf mit einem Schwall an Beschimpfungen, die sich meistens um die körperliche Beziehung der Gäste aus Aberdeen zu ihren Schafen bezogen. Wurden diese von den Akteuren noch müde weggelächelt, sah das mit dem Ausgleich anders aus. Mittlerweile hatte das Schlusslicht die Zügel in der Hand und in der 62. Minute ausgeglichen. Aberdeen rettete den Punkt über die Zeit und kam letztendlich mit einem blauen Auge beim Kellerkind davon.