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Fußballerisch hat dieses Jahr nicht mehr
allzu viel zu bieten. Rückblickend und aus Sicht des Hoppers war
2024 ein stabiles Jahr. So wurden über 80 Spiele besucht und mit
den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem Oman und Armenien
konnten drei neue Länder gekreuzt werden. Für den Fan und somit
für den Schalker war das Jahr mal wieder eine absolute
Enttäuschung. Trotz des kürzlich überraschend errungenen
4:2-Sieg über den Tabellenführer aus Paderborn, kräpeln die
Knappen weiter im Tabellenkeller der 2. Bundesliga herum.
Immerhin schlich sich nun noch ein wohl letzter neuer Ground in
meine Planungen. Am Samstag vor dem 2. Advent wollte ich meinen
Fortschritt in der einst komplettierten niederländischen 3.
Liga, der Tweede Divisie, weiter voranbringen. Auch wenn der
Blick aus dem Fenster abschreckend wirkte, trat ich am späten
Samstagvormittag meine Reise Richtung Westen an. Zielort war die
Gemeinde Barendrecht im Speckgürtel Rotterdams, die seit diesem
Sommer mit der Barendrechtse Voetbalvereniging einen
Drittligisten stellt.
Die Fahrt nach Barendrecht war denkbar
unspektakulär und von permanenten Regen geprägt. Trotzdem
herrschte auf dem Gelände des Sportparks De Bongerd reges
Treiben. Daher musste ich tatsächlich auf den Ausweichparkplatz
fahren, da der Parkplatz am Gelände bereits überfüllt war. Dies
lag jedoch nicht am überbordenden Interesse für das Spiel der
Senioren und war eindeutig dem Geschehen auf den acht (sic!)
Nebenplätzen zuzuschreiben. Bei all dem Trubel auf der Anlage
konnte man sich kaum vorstellen, dass es einen Menschen in der
50.000-Einwohner-Gemeinde gibt, der nicht aktiv Fußball spielt.
Vielleicht waren es dementsprechend die „Aussätzigen“, die sich
mit mir auf der Tribüne des Hauptplatzes einfanden und Schutz
vor dem Dauerregen suchten. Wind und Nässe machten die
eigentlich milden Temperaturen sehr unangenehm und ich versuchte
an der vereinseigenen Fritteuse etwas Freude zu finden. Das
gelang mir recht gut, da man sogar meine Leibspeise, den
legendären „Mexicano“, anbot. Frisch gestärkt konnte es dann
auch endlich losgehen.
Selten war ich so froh im trockenen zu
sitzen und nicht zu den Akteuren des BVV Barendrecht oder der
GVVV zu gehören, die - bereits pitschnass vom Warm Up – wenig
später den Kunstrasen betraten. Die Paarung versprach ein Duell
auf Augenhöhe, da beide Mannschaften im besseren
Tabellenmittelfeld rangieren. Die Anfangsphase gehörte jedoch
zweifelsohne den Hausherren. Die Kicker aus Barendrecht spielten
mutig und effektiv nach vorne, während den Gästen in den
entscheidenden Defensivaktionen der letzte Biss fehlte. So
gelang es Barendrechts Mittelfeldakteur Bram de Bruin mit zwei
starken Einzelaktionen und einem Doppelpack (11. und 19.) früh
die Weichen für den Sieg der Heimelf zu stellen. Bei beiden
Treffern schloss der 27-jährige stramm und passgenau ins rechte
Eck ab. Weitere Chancen, einige davon auch auf Seiten der Gäste,
blieben ungenutzt. Umso schneller sollte es nach dem
Wiederanpfiff klingeln. Es dauerte keine Minute, bis der Ball
abermals im von de Bruin favorisierten Eck einschlug. Dank des
Seitenwechsels galt der Treffer nun jedoch der Truppe aus
Veenendaal. Den sehenswerten Treffer erzielte Quincy Veenhof,
der zuvor einige so katastrophale Abschlüsse präsentierte, dass
man sich mitunter das Lachen kaum verkneifen konnte. Nun sorgte
er dafür, dass sein Team zumindest zeitweise wieder am Drücker
war. Das letzte Wort gehörte dann wieder den Gastgebern, die mit
einem dritten Treffer 15 Minuten vor dem Abpfiff für die
Entscheidung sorgten.
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