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logo_schalke   FC SCHALKE 04 2
     
Vereinslogo des SSV Ulm 1846 Fussball   SSV ULM 1846 1
Halbzeitstand 0:1
 
So., 06.04.2025 - 13:30 Uhr
Tore:
  0:1 Higl (40.)
1:1 Seguin (59.)  
2:1 Kaminski (88.)  
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
61.922 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
28. Spieltag 24/25
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
 
 
 
 
 
 

Ruhig wird es auf Schalke nie. Zu Beginn der Länderspielpause verkündete der Verein, dass man die auslaufenden Verträge von Mohr, Kaminski und Aydin nicht verlängern werde. Auch wenn man den genannten Kickern ihren Einsatz in den vergangenen Monaten nicht absprechen kann, befürworte ich die Trennung von den „Altlasten“. Meinetwegen kann der Umbruch im Sommer alle Spieler Ü25 betreffen, die nicht auf den Nachnamen „Karaman“ hören. Schalke schleppt nämlich weiterhin etliche Spieler mit, die seit knapp zwei Jahren Leistung und/oder Einsatz vermissen lassen. Das zweifelhafte Vergnügen den Umbruch zu gestalten obliegt ab dem Sommer der Bremer Legende Frank Baumann, der als neuer Sportdirektor auf Schalke installiert wird. Bisher kann ich nichts Negatives an Baumann finden, der Werder durch gute und zwischenzeitlich sehr stürmische Zeiten manövriert hat. Balsam fürs königsblaue Herz kam mit der dritten Meldung, just am Morgen des Schlagabtausches mit Aufsteiger Ulm. Mit Timo Becker schließt sich ein echter Schalker wieder seinem Herzensverein an. Timo war einer der vielen Jung-Profis, die man vorschnell mit einer gehörigen Portion Arroganz seitens der Entscheidungsträger vom Hof jagte.

Timo hätte mit Sicherheit auch der heutigen Aufstellung des S04 gutgetan. Nachdem ich diese las, änderte ich meinen zuvor getätigten Tipp schnurstracks zugunsten des Gastes. Schalke-Coach van Wonderen schickte mit Barkok, Donkor und Gantenbein drei Akteure aufs Feld, bei denen man sich ernsthaft Fragen muss, ob es sich tatsächlich um Fußballer handelt. Donkor ist mit einem Arbeitspapier bis 2027 ausgestattet und Gantenbein trägt schlimmstenfalls bis 2028 das königsblaue Trikot. Hatte ich das Wort „Altlasten“ bereits erwähnt? Ich lege die Fälle mal auf Wiedervorlage für meine zukünftigen Berichte. Abgesehen von dem Stimmungsdämpfer bezüglich der Startformation, waren die Umstände an diesem frühen Sonntagnachmittag prima. Etwas voreilig aber voller Überzeugung präsentierte ich in der Frühlingssonne Bein und lief in kurzen Hosen auf. Teile der Arena waren lichtdurchflutet und mit dem nahenden Ende der Saison beginnt die Zeit, in der auch das Wetter wieder Vorfreude die Vorfreude auf Fußball begünstigt. Ein absurder Umstand.

Auf Schalke ist die Freude jedoch ein vergängliches Gut. Über weite Teile der ersten Halbzeit übten sich die Hausherren gegen den Aufsteiger in offensichtlicher Arbeitsverweigerung. Hätte man die königsblauen Kicker nach Metern bezahlt, wäre durchweg die Grenze zum Mindestlohn gerissen worden. Folgerichtig schenkte uns der Tabellenvorletzte vor der Pause einen ein (40.). Doch auch die zweiten 45 Minuten begannen nicht besser. Unter zunehmenden Pfiffen von den selbstverständlich vollständig gefüllten Rängen, gurkten die Akteure in blau weiter provokant lustlos herum. Zum Glück aus Schalker Sicht, war Ulm ein so schwacher Gegner, dass der S04 durch Seguin nach einer Stunde ausgleichen konnte. Ob mir nach Jubeln zu Mute war? Nicht wirklich. Wer so spielt und trotzdem Zählbares mitnimmt, klopft sich am Ende auf die Schulter und hinterfragt die eigene Leistung nicht. Das wird nach diesem Auftritt jedoch bitter nötig sein. Wenige Minuten vor Spielende bescherte der scheidende Kaminski Schalke per Kopf sogar noch den Sieg. Statt über den schwachen Auftritt der Schalker Mannschaft, wurde im Nachgang ausschließlich über die Erstehungsgeschichte des Siegtreffers diskutiert. Die Knappen hatten es tatsächlich gewagt, trotz eines simulierend am Boden liegenden Ulmers weiterzuspielen. Der Sport ist so kaputt.