|  | Die Euphorie auf Schalke war groß, nachdem 
				die Knappen das Eröffnungsspiel gegen die Berliner Hertha 
				gewannen und vollends überzeugend auftraten. Dementsprechend 
				groß war die Vorfreude auf das erste Auswärtsspiel der noch 
				jungen Spielzeit. Für dieses sollte der königsblaue Anhang in 
				Kaiserslautern aufschlagen. Alex, Lynn und ich erweiterten die 
				Tour um einen Aufenthalt in Luxemburg, der sich von Freitag bis 
				Sonntag rund um das Spiel auf dem Betzenberg erstrecken sollte. 
				Für mich war es eine langersehnte Rückkehr nach Grevenmacher, wo 
				meine Liebe zum luxemburgischen Fußball 2012 begann. Von 
				„Maacher“ aus erkundigten wir am Samstag die älteste Stadt des 
				Großherzogtums, Echternach. Im Anschluss an einen schönen Tag 
				voller Sonne ging es für mich am Abend fürs Zweitliga-Topspiel 
				in die Pfalz. Nach einer entspannten Fahrt über die A1 und die 
				A62 erblickte ich nach knapp eineinhalb Stunden das 
				Fritz-Walter-Stadion über der Stadt. Man kann ja sagen, was man 
				will, aber der FCK, seine Fans und das Stadion gehören zur 
				Oberklasse des deutschen Fußballs. Bevor das Duell der beiden 
				gefühlten Bundesligisten starten konnte, galt es für mich jedoch 
				den Betzenberg zu besteigen. Abseits des Trubels parkte ich am Lauterer 
				Freibad. Zuvor hatte ich mir einen Weg durch den Wald 
				ausgeguckt, der das Freibad und den Gästeeingang möglich 
				effektiv verbinden sollte. Dass es dabei ordentlich bergauf 
				gehen würde, war mir bewusst. Dass es wortwörtlich über Stock 
				und Stein ging und der Weg teils abenteuerlich anmutete war eher 
				weniger geplant. So erreichte ich erschöpft und mit einigen 
				Mitbringseln aus den Büschen versehen, den Gästebock. Nun galt 
				es nur noch die Osttribüne bis nach ganz oben emporzusteigen um 
				die Reisegruppe rund um Kirsten, Andre und Flo zu begrüßen. 
				Hilfe, das war bis hierhin mehr Einsatz, als wir ihn von den 
				Knappen in der gesamten vergangenen Spielzeit gesehen haben. 
				Doch schwamm drüber, der FC Schalke hatte mit den Beckers, 
				Remmert, El-Faouzi, dem wiedergenesen Karius und dem heute 
				gesperrten Katic neue Heilsbringer. Auf die Schalker Elf, die 
				wie gegen Hertha auflief und lediglich Katic ersetzen musste, 
				wartete ein heißer Ritt bei den Roten Teufeln. Beide Kurven 
				waren gut aufgelegt und die FCK-Fans sorgten zudem mit einer 
				großflächigen Pyroshow für eine standesgemäße Atmosphäre. Die erste Hälfte war gefällig und wies die 
				Knappen mit leichten Feldvorteilen aus. Wirklich gefährlich 
				wurde es jedoch auf beiden Seiten nicht. Das Spiel war ein 
				anderes als am vorherigen Wochenende, auch weil Lautern defensiv 
				viel besser aufgestellt war als die Hertha. Die Partie war so 
				weit nicht verkehrt und hätte einen sportlich fairen Ausgang 
				verdient. Stattdessen drängte sich mit Referee Petersen ein 
				Akteur in den Vordergrund, der eigentlich nur begleitend 
				auftreten sollte. Der völlig überforderte Schwabe bildete mit 
				dem VAR eine unberechenbare Einheit, die irgendwann ein 
				Eigenleben entwickelte. Eine Konsequenz aus diesem vogelwilden 
				Auftritt war ein Strafstoß gegen Schalke nach Videobeweis (55.). 
				Zeitgleich hätte der VAR jedoch auch das für die 
				Spielunterbrechung verantwortliche Foul gegen El-Faouzi 
				überprüfen und mit rot statt gelb ahnden können. Verwirrung ohne 
				Ende. Dieses Instrument der Verballhornung des Sports kotzt mich 
				nur noch an. Natürlich war der S04 in einem ausgeglichenen Spiel 
				nach vorne viel zu harmlos. Natürlich schafften die Gäste es 
				nicht, die wahnwitzigen 12 Minuten Nachspielzeit für einen 
				eigenen Treffer zu nutzen. Trotzdem fühlt sich die Niederlage 
				durch die VAR-Orgie falsch und ungerecht an. Scheiß DFB! |  |