|
Tzimas nach Brighton, Uzun nach Frankfurt,
Jeltsch nach Stuttgart, Jander nach Southampton und Castrop nach
Mönchengladbach. Seit dem Sommer 2024 brachten dem Glubb allein
die fünf aufgezählten Abgänge mindestens 50 Millionen Euro ein.
Eine ordentliche Stange Geld für einen Zweitligisten. Selbst
wenn man nicht alle Erlöse in neue Spieler steckt, sollte man
unter diesen Voraussetzungen mit einer schlagkräftigen Truppe
ins Rennen gehen können. Dazu steht an der Seitenlinie mit Miro
Klose ein Trainer, dessen fußballerische Strahlkraft kaum größer
sein könnte. Trotzdem steht der FCN vor diesem achten Spieltag
mit nur vier Punkten auf dem sicherlich nicht anvisierten
Relegationsplatz am unteren Ende des Klassements. So kam es am
Tag der Deutschen Einheit in Düsseldorf zum Krisenduell mit der
ebenfalls ambitionierten Fortuna, die im grauen Mittelfeld der
Tabelle rumdümpelt. Zu wenig für beide Klubs und deren
Anhängerschaft. Ich hatte nach langer Zeit mal wieder Tickets
für ein Auswärtsspiel des Glubbs geordert und seit 2018 den
ersten „Doppelspieltag“ mit Spielen der Franken und der Knappen
vor der Brust.
Der 3. Oktober ist zudem Alex‘ und mein
Hochzeitstag, sodass es nahe lag, dass wir gemeinsam die kurze
Reise in die Landeshauptstadt antreten würden. Dabei passierten
wir auf der A59 den Anfahrtsstau der nahezu zeitgleich
stattfindenden Partie zwischen dem MSV und der Kogge. Spannende
Ansetzung auf engstem Raum. Zur Feier unseres Tages kehrten wir
vor der Partie in der Grillstube Meteora ein und stärkten uns
mit Gyros für die kommenden 90 Minuten plus x. Zu diesem
Zeitpunkt konnten wir noch nicht wissen, dass das „X“ in der
zweiten Halbzeit wahnwitzige 11 Minuten groß sein würde. Doch
noch war die Begegnung nicht mal angepfiffen und wir nicht im
Block. Der Weg dorthin präsentierte sich ungewohnt entspannt und
geht mit einem Lob für die Einlasskontrolle und deren Ablauf
einher. Die Ultras Nürnberg steuerten indes die Wege der
Anhängerschaft im inneren der Düsseldorfer Arena. So sollten
sich alle Gästefans im Oberrang versammeln, um ein geschlossenes
Bild abzugeben. Das klappte meines Erachtens recht gut und unter
dem Dach machten ca. 3000 Nürnberger und ihre Freunde aus
Gelsenkirchen ordentlich Dampf.
Auf der Gegenseite startete die Fortuna mit
einer 0815-Choreo vor nur mäßig gefüllten Rängen. Die Partie
brauchte mehr als zwanzig Minuten Anlaufzeit, ehe die erste
Chance der Gäste gleich saß. Gegen harmlose und völlig
überforderte Düsseldorfer verpasste es der FCN vor der Pause
jedoch, einen weiteren Treffer nachzulegen. Spätestens mit dem
Ausgleichstreffer der Hausherren (67.) entwickelte sich dann ein
wilder Ritt. Zwei Strafstoßentscheidungen zugunsten des Glubbs
hatten dank des leidigen VARs nur einen Elfmeter zur Folge.
Justvan versenkte zur erneuten Führung (80.). Drei Minuten
später war die Begegnung wieder ausgeglichen - 2:2. Das darf
doch alles nicht wahr sein. Doch im direkten Gegenzug hatte
Nürnbergs Becker die Antworte und besorgte die erneute und
völlig verdiente Führung (85.). Es blieben noch fünf reguläre
und elf (sic!) nachzuspielende Minuten voller Bangen, die der
Club schadlos überstand. Sieg!
|
|