SPIEL #501
Atletico Madrid vs. Valencia CF 1:1 (1:0) |
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08.03.2015 - Estadio Vicente Calderon, Madrid | ||
49.500 Zuschauer | ||
Primera Division - 26. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 1 : 0 Koke (33.) 1 : 1 Shkodran Mustafi (78.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Natürlich war der Grund für meine Madrid-Reise die
Champions League-Partie zwischen Real Madrid und Königsblau. Mit Freude
registrierte ich jedoch nur wenige Tage vor meinem Abflug die
Terminierungen des 26. Spieltags der Primera Divison. Am Sonntag, meinem
Anreisetag, sollte um 21 Uhr Atletico Madrid sein Heimspiel gegen
Valencia bestreiten. Das Klang doch nach großem Fußball, Dritter gegen
Vierter und das alles im wunderschönen Estadio Vicente Calderon. Mit
Vorfreude informierte ich mich über die Ticketsituation und musste nur
noch mit mir selbst ausmachen, ob es realistisch ist, das Stadion
pünktlich zu erreichen. Ich hatte planmäßig nämlich nur zwei Stunden
Zeit die Strecke zwischen Airport im Nordosten
Madrids und Spielort im Südwesten zurückzulegen. Nach den guten
Erfahrungen, in einer ähnlichen Situation mit Gazza in Lissabon,
entschied ich mich fürs „Risiko“. Für schlappe 30 Euro sicherte ich mir
eine der letzten günstigen Kurvenkarten und würde also die beiden großen
Grounds der spanischen Hauptstadt besuchen. Erst einmal musste ich
jedoch nach Spanien kommen. Somit ging es per Bahn zum Airport
Köln/Bonn, wo ich, mal wieder viel zu früh, ankam und mir die Zeit mit
einem Buch und etwas Fast Food vertrieb. Neben Youtube-Bibi in der
Schlange des Burgerschuppens, traf ich dann am Gate auch auf Zeile,
Robin und Thorsten. Die Jungs flogen ebenfalls nach Madrid um sich die
Partie am Dienstag anzugucken, auch wenn ihr Herz so ganz und gar nicht
für Schalke schlägt. Also gab es noch ein Bierchen in netter
Gesellschaft an der Flughafenbar ehe es dann pünktlich in den irischen
Flieger ging. Ebenso pünktlich landeten wir zwei Stunden später auf
spanischem Boden. Es lief also alles nach Plan und ich verließ das
Flugzeug schnellstmöglich, um den weitläufigen Flughafen Madrid Barajas
in Richtung Metro zu durchqueren. Mit dem U-Bahnnetz kam ich dann gut zurecht und
stieg für einen kurzen Zwischenstopp an der „Opera“ aus, um meinen
Koffer im Hostel abstellen zu können. Zu meiner Unterkunft für eine
Nacht später mehr. Die ersten Eindrücke mussten also warten und es ging
wieder schnurstracks zur U-Bahn, die mich dann an der Station „Piramides“
zusammen mit den in rot-weiß gekleideten Atletico-Fans ausspuckte. Ich
hatte das Gefühl, noch nie solche Menschenmassen vor einem Fußballspiel
gesehen zu haben. Die Strecke bis zum Stadion war noch immer von
etlichen Fans besetzt. Für den Preußen waren es nur noch 45 Minuten bis
zum Spiel – für den Spanier waren es NOCH 45 Minuten bis zum Spiel. Ich
kämpfte mich durch die unglaublichen Menschenmassen vor dem Calderon und
verschaffte mir mit meinem Online-Ticket Zutritt. Lasche Kontrollen,
Treppen rauf, rein in den Block, Begeisterung. Meine Sicht im weiten
Rund glich derer, die ich im Camp Nou genießen durfte und generell
erinnerte mich der erste Eindruck an das erhabene Gefühl, das ich in
Barcelona hatte. Natürlich war das Ganze eine Nummer kleiner und
trotzdem irgendwie atemberaubend. Steile Ränge in den Vereinsfarben, die
sich langsam aber sicher mit Fans füllten. Leider zeigte sich dann
spätestens mit Anpfiff, dass ich keine ernsthafte Stimmung zu erwarten
hatte. Torres und Co. zockten vor einer traurig leisen Kulisse in der
nur vereinzelt Stimmung aufkam. Das erwartete Topspiel stellte sich dann
ebenso als echter Graupenkick heraus. Unter dem ständigen Lamentieren
und Aufspringen, der mich nun ziemlich nervenden Anhänger, entstanden
kaum Torchancen. Valencia war zwar augenscheinlich unterlegen und
trotzdem kamen die Hauherren, auch dank eines starken Mustafi, nur
selten gefährlich vors Gästetor. Nach 33 Minuten nutzte dann jedoch Koke
den Platz im Strafraum, um nach einer tollen Ablage trocken flach ins
Eck zum 1:0 für die Hausherren zu verwandeln. Da es das für Halbzeit eins auch war, noch ein paar
Worte zum zweiten Durchgang. Spiel und Stimmung blieben mau und ich
konnte mich von der ab und zu aufkeimenden Begeisterung absolut nicht
mitreißen lassen. Erst als Erfolgscoach Simeone in der
Schlussviertelstunde immer wieder mit großen Gesten das Publikum
aufheizte, taute auch ich wieder auf. Simeones Anfeuerungen waren auch
nötig, da seine Mannschaft drohte, das Heft aus der Hand zu geben.
Valencia riss in der Schlussphase das Spiel förmlich an sich. Atletico-Keeper
Moya konnte einen Freistoß nur mit Mühe und auf den Kopf von
Valencia-Verteidiger Mustafi abwehren. Dieser bedankte sich brav und
köpfte mit seinem vierten Saisontor zum Ausgleich ein (78.). Das 1:1,
das mittlerweile in Ordnung ging, war dann auch der Schlusspunkt einer
Begegnung, von der ich mir deutlich mehr erwartet habe. Bei noch immer
milden Temperaturen begab ich mich auf den Weg zurück Richtung Hostel.
Hier wartete dann auch mit einer komplett dunklen Unterkunft das
heimliche Highlight des Abends auf mich. Weder licht noch Strom standen
für mich zur Verfügung, sodass ich mich mit Hilfe der Handtaschenlampe
im fensterlosen (sic!) Hotelzimmer zurechtfinden musste. Ohne
Angstzustände schlief ich dann letztendlich ganz gut und erwachte am
nächsten Morgen in einem lichtdurchfluteten Raum. |
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