SPIEL #509
FC Schalke 04 vs. VfB Stuttgart 3:2 (1:1) |
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02.05.2015 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
61.973 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 31. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 1 : 0 Klaas-Jan Huntelaar (9.) 1 : 1 Martin Harnik (22.) 1 : 2 Filip Kostic (51.) 2 : 2 Klaas-Jan Huntelaar (78.) 3 : 2 Florian Klein (ET., 89.) |
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(Ticket fehlt) | ||
Knapp zwei Monate kam ich ohne Schalke-Spiel aus.
Vermisst habe ich ehrlich gesagt nicht wirklich viel. Vier Wochen Urlaub
waren dann doch aufregender als die meisten Partien der Königsblauen und
die Leistungen der letzten Wochen war so katastrophal, dass ich mich
sogar glücklich schätzen kann nicht live dabei gewesen zu sein. So war
mein letztes Erlebnis mit den Knappen der Auswärtssieg in Madrid. Bei
meinem „Comeback“ Auf Schalke sollte der Gegner nun VfB Stuttgart
heißen. Die Stuttgarter sind, wenn auch in den letzten Wochen mit
verbesserter Form, Tabellenletzter und kämpfen um den Verbleib im
Fußball-Oberhaus. Da es bereits den 31. Spieltag schlägt sind nicht mehr
so viele Punkte zu vergeben und auch der S04 sollte tunlichst Punkten.
Das Saisonziel Champions League ist dank der bescheidenen Resultate der
letzten Wochen bereits verfehlt, sodass man sich wenigstens im Kampf um
die Europa League-Plätze nicht die Blöße geben sollte. Gefühlt ist noch
die Hälfte der Liga in Schlagdistanz zu den Plätzen fünf und sechs,
sodass Schalke auf jeden Fall Siegen muss. Viele Leute neben mir würden,
ebenso gerne wie ich, auch im nächsten Jahr durch Europa tingeln. Als ich an diesem sonnigen Samstagnachmittag den
Block betrat, lagen schon einige blaue und weiße Fahnen auf dem Boden
bereit. Es war mal wieder Choreo-Zeit und ich freute mich auf das bunte
Kurvenbild. Natürlich gab es mal wieder etliche Experten, die trotz
verständlicher Anweisungen viel zu früh ihre Fahnen gen Himmel
streckten. Nichtsdestotrotz wurde das Bild dann zur gewollten Zeit
perfekt umgesetzt. Die Nordkurve bildete während des gesamten
Vereinsliedes mit den kleinen Schwenkfahnen ein blau-weißes
Streifenmuster, welches durch des großen Schriftzug „Blau und Weiß wie
lieb ich dich“ ergänzt wurde. Simpel aber aufgrund der Größe der Choreo
sehr beeindruckend. Auch die Stuttgarter präsentierten ein kleines
Kurvenbild, welches sich in erster Linie kritisch gegenüber der
Vereinsführung äußerte und somit in schwarz gehüllt war, ehe man die
wahren Werte des Vereins mit einem rot-weißen Banner symbolisierte. Es
ist schon erstaunlich was aus dem VfB geworden ist, der uns vor acht
Jahren noch die Meisterschaft wegschnappte. Die ersten 20 Minuten auf
dem Rasen offenbarten dann, warum der VfB sich heute in der Tabelle ganz
unten wiederfindet. Das war kein Spiel auf Augenhöhe, das war Erstligist
Schalke 04 gegen einen gefühlten Drittligist. Meine Knappen, die
eigentlich nicht vor Selbstbewusstsein strotzen dürften, überrannten die
Schwaben förmlich. In dieser Anfangsphase hatte der VfB Glück, dass nur
der Hunter nach einem Riesenbock der Stuttgarter Abwehr traf (9.).
Eigentlich hätte es nach einer Viertelstunde 3:0 stehen müssen. Die
Stimmung und die Begeisterung der in den letzten Wochen arg gebeutelten
Schalker Fans war dementsprechend gut. Blöderweise traf jedoch Martin
Harnik nach 22 Minuten zum Ausgleich. Die erste gelungene Aktion der
Gäste endete gleich mit einem Gegentor. Willkommen Auf Schalke. Bis zur
Halbzeit verlor Schalke dann komplett den Faden und hatte sogar noch
Glück, dass es mit dem 1:1 in die Pause ging. In die zweite Halbzeit startete der S04 dann
komplett verunsichert. Wie man sich gegen den Tabellenletzten nur fünf
Minuten nach dem Wiederanpfiff auch noch das 1:2 fangen kann, ist mir
ein absolutes Rätsel. Es geschah aber, da Matip den Ball nur halbherzig
klärte und die rechte Abwehrseite beim anschließenden Angriff komplett
offen stand, sodass Kostic entspannt zum Führungstreffer einschieben
konnte. Nach gefühlten Monaten ohne Sieg war der Schalker Anhang restlos
bedient und fassungslos. Wir machten uns über die Mannschaft lustig,
feierten „Passstaffetten“, sangen Loblieder auf unseren
Jahrhundert-Trainer und VfB-Coach Stevens und tanzten die „Asoziale
Schalker“ mit dem Rücken zum Spielfeld. Bis zur 70. Minute blieb das
Schalker Spiel ein Graus und man drohte ernsthaft auch noch gegen das
Tabellenschlusslicht zu verlieren. Ich dachte daran, die Arena bereits
vorzeitig zu verlassen um beim Bauhaus Balkonpflanzen zu kaufen,
entschied mich aber aufgrund des Spaßes am Spott und der Häme zu
bleiben. Meine „Geduld“ wurde dann überraschenderweise belohnt. Der
Hunter traf in der 78. Minute nach Boateng-Vorarbeit zum Doppelpack -
nach mehr als 1000 Minuten ohne Bundesliga-Tor. In der Schlussminute
drehte Boateng, mit Stuttgarter Hilfe in Person von Florian Klein, die
Partie sogar noch zu Gunsten der Schalker. Ich verschweige an dieser
Stelle, was ich zuvor bei Boatengs Einwechslung dachte. Unter großem
Jubel gewannen wir also glücklich mit 3:2 und bleiben in der besten
Ausgangsposition für einen Europa League-Platz und konnten unseren
Vorsprung auf den Feind weiter ausbauen. Für die Schwaben geht es wohl
in Richtung Liga zwei. Da mir die Stuttgarter und ihr möglicher Abstieg
wirklich recht egal sind, denke ich schon an die nächsten Reisen mit dem
S04 durch Europa. Hoffentlich verbocken es die Jungs nicht noch. |
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