SPIEL #559
TSV Steinbach vs. KSV Hessen Kassel 2:2 (1:2) |
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26.02.2016 - Sportzentrum Haarwasen, Haiger | ||
1.450 Zuschauer | ||
Regionalliga Südwest - 20. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 0 : 1 Mike Feigenspan (18.) 0 : 2 Mike Feigenspan (20.) 1 : 2 Nikola Trkulja (29.) 2 : 2 Nikola Trkulja (60.) |
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Im April 2011 besuchten wir die Regionalligapartie
zwischen dem SV Darmstadt 98 und dem KSV Hessen Kassel. Kassel war zu
diesem Zeitpunkt Spitzenreiter und ging mit breiter Brust ins
Hessenderby. Die Stimmung bei den Nordhessen war auf ihrem Höhepunkt,
als man gegen den direkten Konkurrenten um den Aufstieg zur Halbzeit mit
2:0 führte. Der KSV verlor die Partie am Ende 2:3. Im gleichen Jahr
stiegen die Lilien auf und spielen fünf Jahre später überraschenderweise
eine durchaus gute Rolle in der Bundesliga. Die Löwen konnten die
Viertklassigkeit seitdem nicht abschütteln und tingeln mehr oder weniger
erfolgreich durch die südwestdeutsche Provinz. Nachdem man die Saison
2012/2013 als Meister abschloss verlor man die (äußerst überflüssige)
Relegation gegen Holstein Kiel und findet sich seitdem im grauen
Mittelfeld der Regionalliga wieder. Auch in dieser Saison wird sich das
nicht ändern. Die Löwen können mit den Top-Teams aus Trier, Mannheim,
Elversberg und Saarbrücken nicht mithalten und werden ziemlich sicher
auch in der nächsten Saison nicht in der 3. Liga antreten. Ein Sieg
gegen die neureiche Dorftruppe TSV Steinbach aus Haiger sollte jedoch an
diesem Freitag kein Problem darstellen. Zum Zeitpunkt der Kasseler
Niederlage in Darmstadt spielte der TSV in der Kreisoberliga West um den
Aufstieg, der am Saisonende auch gelang. Danach wurde so viel Geld in
den Verein gepumpt, dass man in der Folgezeit bis in die Regionalliga
kletterte. Mit Thomas Brdaric an der Seitenlinie versprüht der
Stadtteilklub mittlerweile sogar etwas Glamour. Trotz des prominenten
Trainers und der finanziellen Grundausstattung geht es für Steinbach in
der ersten Regionalligasaison nur um den Klassenerhalt. Fabian und ich trafen fast zeitgleich am
Sportzentrum Haarwasen ein, welches wie scheinbar alles beim TSV
Steinbach durch einen ortsansässigen Bremsenhersteller ermöglich wurde.
Die Stadiongröße ist genau richtig für einen aufstrebenden Dorfclub.
Neben der überdachten Haupttribüne finden Heim- und Gästefans auf
Stehstufen hinter den Toren ihren Platz. Wir waren die ersten Fans im
Gästeblock und konnten schmunzelnd beobachten, dass auch im neuen
fußballerischen Epizentrum des Lahn-Dill-Kreises nicht alles rund läuft.
Da gibt es für uns noch keine Körperkontrolle und auch die Grillwurst
wollte nicht so wie die beiden netten, aber leicht überforderten Mädels
hinter dem Grill. Mit der Ankunft des Hauptmobs aus dem Norden Hessens
hatte man sich servicetechnisch gefangen, auch wenn die meisten der
Jungs sicherlich keine Sterne-Restaurants gewöhnt sind. Nach einer
Schweigeminute für Steinbachs Ex-Bundesligaprofi Gohouri, der sich in
der Winterpause das Leben nahm und unter dem, sicherlich nicht nur auf
legale und halblegale Drogen zurückzuführenden, Gezappel des Kasseler
Capos begann das Geschehen im Gästeblock und auf dem neu verlegten
Rasen. Kassel tat sich bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt anfangs
in der Favoritenrolle schwer und ließ Steinbach lange gewähren. Mit den
ersten beiden Chancen konnte Kassel-Stürmer Feigenspan gleich einen
Doppelpack markieren (18. + 20.). Das sah richtig gut und einfach aus.
Nach einigen Schalke-Spielen am Stück wusste ich ja kaum noch wie guter
Fußball gespielt wird. Es sprach viel dafür, dass die Gäste den TSV hier
vor knapp 1.500 Zuschauern auseinandernehmen. Leider hatte Schiri
Göpferich etwas dagegen. Nach einer halben Stunde entschied der Referee mit
einem lächerlichen Elfmeterpfiff gegen den KSV die Partie. Aufgrund der
angeblichen Notbremse musste Kassels Becker zudem das Feld verlassen und
durfte aus der Ferne mit ansehen, wie der platziert getretene Strafstoß
im Netz zappelte. Hätte der Schiri einfach weiterspielen lassen –
Steinbach hätte sich womöglich nicht mal beschwert. So hatten die Löwen
gute 60 Minuten Unterzahl vor der Brust und lagen nur noch mit einem Tor
vorne. Steinbach bekam nun die Chancen, die man bekommt, wenn man mit
einem Mann mehr spielt. Zum Glück für den KSV konnten die Hausherren nur
eine dieser Chancen nutzen und glichen in der 60. Minute durch
Doppelpacker Trkuljas Gewaltschuss aus. Ziemlich durchgefroren verließen
wir den Ground, auf dem ein spannendes, aber leider ergebnistechnisch
nicht zufriedenstellendes Spiel 2:2 endete. |
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