SPIEL #560
SG Eintracht Frankfurt vs. FC Schalke 04 0:0 (0:0) |
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28.02.2016 - Waldstadion, Frankfurt/Main | ||
43.500 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 23. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: Fehlanzeige |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Zum dritten Mal innerhalb eines Monats fanden sich
Steven und ich uns auf der A45 Richtung Süden wieder um unseren S04
auswärts zu unterstützen. Nach den Spielen in Darmstadt und Mainz sollte
am Sonntagabend die Partie gegen Frankfurt warten, um den (Rhein-)Hessen
-Dreiklang zu vervollständigen. Direkt nach dem kampfbetonten und
erfolgreichen Spiel mit der Vöde machten wir uns trotz der trüben
Aussichten auf den Weg. Wir hatten ja schließlich schon die Karten in
der Tasche und irgendwie hofft man als Fan ja immer auf die Trendwende
seines Klubs. Sonst wäre das Fansein ja noch frustrierender und
sinnloser als es sowieso schon ist. Nach der Frechheit die uns unter der
Woche im Heimspiel gegen Donezk geboten wurde konnte es schließlich nur
bergauf gehen. Vielleicht hat auch Herr Breitenreiter mittlerweile
kapiert was die Fans da so auf sich nehmen um am Ende eine meist
lustlose, unkreative und ängstliche Leistung der Knappen zu sehen. Aber
man kann ihn schon verstehen, es ist immer leichter gegen andere zu
schießen als die Schuld bei sich selbst zu suchen. Es kann sich vieles
ändern, der Status quo ist jedoch, dass ich mit unserem Cheftrainer und
seinen fragwürdigen Äußerungen derzeit sehr wenig anfangen kann. Als
kleine Notiz für den Coach: Wir waren gute 90 Minuten vor Spielbeginn
auf dem Parkplatz, der zusätzlich zum Eintrittsgeld fünf Euro kostete
und gute drei Kilometer von der Commerzbank-Arena entfernt war. Damit
haben wir schon vor dem Anpfiff mehr Laufleistung auf den Asphalt und
den Waldboden gebracht, als die meisten Trikotträger auf dem Rasen gegen
Donezk. Vorerst genug gepöbelt. Die Vorfreude war natürlich
trotzdem da. Nach dem kleinen Spaziergang haben wir dann vor dem
Gästeblock sogar noch unseren Kumpel „Schalke-Alter“ entdeckt, der
scheinbar getränketechnisch mal wieder nicht auf dem Weg Richtung
Milchstraße war. Eine echte Herausforderung stellte dann die
Einlasskontrolle vor dem Block dar, die unglaublich pingelig, langsam
und überflüssig war. Mit dem Anpfiff brannte es nämlich sehenswert im
Schalker Block. „Um 15:30 Uhr wäre es zu hell gewesen!“ prangte auf
einem Banner vor den Fackeln. Eine gelungene Anspielung auf die
Premierenterminierung der DFL auf einem Sonntag um 19:30 Uhr. Schöne
neue Fußballwelt. Auch die SGE startete mit einem Protestintro. Man
widersetzte sich den Auflagen des DFB, der den Hessen jegliche
Choreografien verbat und grüßte den benachbarten Verband per Spruchband
und Pyrotechnik. Auf den Rängen machte es richtig Spaß, sich mit der
wohl besten Heimszene Deutschlands zu messen. Wir Schalker müssen uns
generell vor niemandem verstecken und legten ebenso eine flotte Sohle
aufs Betonparkett. Generell merkte man während der gesamten Spieldauer
nichts von den Spannungen, die zwischen beiden Mannschaften und ihren
Fans nach etlichen erfolglosen Spielen bestehen. Für Spannungen zwischen
den Fanlagern werden aber die Schalker Fahnen und -Fanutensilien sorgen,
die die Frankfurter während der zweiten Halbzeit präsentierten. Wie u.a.
eine recht große SFCV-Fahne in die Hände der Eintracht-Fans gelangte
weiß ich jedoch nicht. Normalerweise würde jetzt der Satz „Fußball
gespielt wurde übrigens auch noch“ folgen. Normalerweise. Leider standen
sich auf dem Platz Not gegen Elend gegenüber. Not war dabei die SGE –
Elend der S04. Unser junger und sympathischer Coach brachte genau zwei
Offensivspieler von Beginn an und so sah dann auch das Schalker
Angriffsspiel auf. Also wenn da etwas gewesen wäre, das man hätte
angucken können. Das Kellerkind aus der Mainmetropole wagte sich
deutlich häufiger nach vorne und hatte ein paar hochkarätige Chancen
mehr als der S04. Ein spielerisches Feuerwerk brannte jedoch auch die
Veh-Elf nicht ab. So waren beim 0:0 wieder die Fans die Dummen. Sowohl
die Eintracht- als auch die Schalke-Anhänger dürfen sich nun wieder
etwas von „Von Spiel zu Spiel denken“, „Ruder rumreißen“, „Sicherheit
gewinnen“ und so weiter anhören. Hohle Phrasen, die Spieler und Trainer
in die Mikrofone Husten, wenn sie nicht mehr wissen, wie man zurück in
die Erfolgsspur findet. Ich bin für Arsch aufreißen, Eitelkeiten
abstellen und Buden machen. Vielleicht auch für einen kleinen Waldlauf
vom Parkplatz zum Stadion vor dem nächsten Spiel. |
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