SPIEL #599
|  | OGC Nizza vs. FC Schalke 04 0:1 (0:0) |  | 
| Website | Website | |
| 15.09.2016 - Grand Stade de Nice, Nizza | ||
| 21.378 Zuschauer | ||
| Europa League - 1. Spieltag, Gruppenphase 2016/2017 | ||
| Tore: 0 : 1 Baba (75.) | ||
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| Ungern denke ich an das letzte Schalker 
		Europapokal-Abenteuer im Frühjahr zurück. Sang- und klanglos 
		verabschiedete sich der Titelfavorit S04 mit einem 0:0 in der Ukraine 
		und einem 0:3 zu Hause gegen Schachtar Donezk aus dem Wettbewerb. Völlig 
		lustlos schied man somit gegen einen Klub aus, der aufgrund des 
		Ukraine-Konflikts nicht in seiner Heimat antreten kann und aus diesem 
		Grund nur schwer Spieler findet, die für das Team aus dem Krisengebiet 
		spielen wollen. Abermals gingen die Schalker als auf Platz 1 gesetzte 
		Mannschaft in die Europapokal-Auslosung der Saison 2016/17. Die 
		Königsblauen erwischten nicht meine Wunschgegner und wurden mit dem OGC 
		Nizza, RB Salzburg und FK Krasnodar in eine Gruppe gelost. Nach der 
		ersten Enttäuschung konnte ich mich dann doch recht schnell mit dem 
		Gedanken an ein paar Sonnenstunden in Nizza anfreunden. Ich konnte 
		Steven für mich gewinnen, der sein internationales Debut geben sollte 
		und buchte uns Flüge ab Eindhoven an die Cote d’Azur. Wie schön die 
		Gegend rund um Nizza ist wusste ich ja bereits seit Alex‘ und meinem 
		Urlaub im April. Schon damals war es abzusehen, dass die Rot-Schwarzen 
		in der kommenden Spielzeit im Europapokal spielen sollten und so 
		prophezeite ich ein Duell zwischen Nizza und Schalke. Die Stadt an der 
		französischen Mittelmeerküste ist sicherlich eines der schöneren und 
		sonnigeren Ziele im Europapokal. Die Vorfreude war also trotz des 
		katastrophalen Saisonstarts der Schalker in der Bundesliga gegeben. Nachdem wir uns am Flughafen noch an einem Pärchen 
		erfreuen konnten, das ihren Flug verpasst hatte, ging es für uns mit 
		Verspätung in die Luft. Aufgrund der verspäteten Ankunft fiel der Besuch 
		des Treffpunktes im Stadtzentrum Nizzas flach. Als wir nach einigen 
		Versuchen den richtigen Bus Richtung Zentrum erwischten, kamen uns die 
		Busse mit den Schalke-Fans bereits entgegen. Da der Spielbeginn jedoch 
		noch in weiter Ferne lag, liefen wir noch ein wenig an der Promenade 
		entlang und aßen später an unserem Hotel eine mächtige Pizza. Im 
		Anschluss absolvierten wir die letzten Kilometer vom Hotel zum Stadion 
		zu Fuß. Das EM-Stadion liegt dermaßen weit außerhalb, dass es meiner 
		Meinung nach nicht mehr unter „Nizza“ vermarktet werden sollte. Generell 
		ist der Neubau, der sich „Allianz Riviera“ nennt (Also in etwa 
		„Versicherungsunternehmen Küste“), kein Schmuckkästchen. Sonderliche 
		Leidenschaft und Kreativität ist dem Architekten hier jedenfalls nicht 
		zu attestieren. Durch die Stadionkatakomben ging es in den Gästeblock, 
		der mit mehr als 2.000 Schalkern recht gut gefüllt war. Die Art und 
		Weise wie man ins Stadion geleitet und kontrolliert wurde, spricht dabei 
		nicht für die Organisation der Franzosen. Die Südkurve Nizza, die als eine der besten Kurven 
		Frankreichs gilt, startete mit einem Blockfahnen-Intro, unter dem zudem 
		gezündelt wurde. Wo es anfangs noch richtig laut wurde, ebbte die 
		Stimmung im Verlauf der Begegnung gen Nullpunkt ab. Anders die 
		mitgereisten Knappen, die einen guten Auftritt in der Fremde hinlegten. 
		Für das erste Gruppenspiel Nizzas im Europapokal seit einer Ewigkeit, 
		war das Stadion sehr spärlich besucht. Obwohl man mit Dante und 
		Balotelli im Sommer zwei große Namen verpflichten konnte, scheint die 
		allgemeine Begeisterung recht gering zu sein. Spielerisch war das auch 
		nichts wildes was die Hausherren ablieferten. Das merkte man vor allem 
		an der Leichtigkeit mit der die Schalker das Spielgeschehen bestimmten. 
		Ohne wirklich guten Fußball zu spielen kam Königsblau zu Chancen und 
		konnte schlussendlich nach 75 Minuten in Form von Baba zur 1:0-Führung 
		treffen. Die nun abfallende Anspannung entlud sich im Schalker Block und 
		führte zu einer guten Ekstase. Ob es 20 Jahre nach der 
		Eurofighter-Saison 1996/97 für den erneuten Triumph reicht bleibt 
		abzuwarten. Der Anfang ist gemacht und auch im Gästeblock kreisten die 
		neu aufgelegten „EUROFIGHTER“-Schals. Nach Spielende zeigte sich der 
		Franzose dann abermals von seiner unfreundlichen und unorganisierten 
		Seite. Die obligatorische Blocksperre dauerte unerklärliche 1 ½ Stunden 
		und fand somit erst kurz nach Mitternacht ein Ende. Die verloren 
		gegangene Entspannung holten wir am Folgetag nach, als wir vor unserem 
		Rückflug mehrere Stunden am Strand und im Mittelmeer verbrachten. | ||
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