SPIEL #603
|  | SV Wehen Wiesbaden vs. 1. FC Magdeburg 0:3 (0:1) |  | 
| Website | Website | |
| 26.09.2016 - Arena Wiesbaden, Wiesbaden | ||
| 2.956 Zuschauer | ||
| 3. Liga - 9. Spieltag 2016/2017 | ||
| Tore: 0 : 1 Steven Ruprecht (ET., 36.) 0 : 2 Christian Beck (58.) 0 : 3 Manuel Farrona-Pulido (64.) | ||
|  | ||
|  | ||
| Gerne nenne ich den Beginn meines Studiums im April 2010 als Startpunkt meiner Groundhopping-Leidenschaft. Zuvor besuchte ich einige Auswärtsspiele des S04, vornehmlich im Norden und Osten der Republik und ein paar wenige ausgewählte „neutrale“ Spiele im Berlin-Brandenburger Raum. Bei diesen bis zum Studienbeginn besuchten Partien standen jedoch eindeutig der Spaß mit den Kumpels und die Reisen inklusive geistiger Getränke im Vordergrund. An das gezielte Sammeln von Stadien war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu denken. Das ändert sich, als sich mein Lebensmittelpunkt in den Südwesten, genauer gesagt in den Westerwald, verschob. Die Lehrgänge und Wochenenden fern der Heimat benötigten eine Freizeitbeschäftigung, die mich ausfüllte und einen Koller verhinderte. Auch der Gemeinsamkeit willen wurden die ersten kurzen Touren mit den anderen Jungs aus dem Studium unternommen. Jeder wollte schließlich dazugehören und mit Fußball an sich konnten die meisten etwas anfangen. Die erste von mir initiierte Fahrt dieser Art ging am 10.04.2010 nach Wiesbaden. Wenn es allein ums Stadion gegangen wäre, hätte ich 
		nach dem Besuch der Brita-Arena eigentlich mit dem Hoppen aufhören 
		müssen, bevor ich angefangen hatte. Die Stahlrohr-Arena war schon zu 
		ihrer Fertigstellung hässlich und verkörpert den künstlich aufgeblähten 
		Dorfverein ganz gut. Der SV Wehen aus Taunusstein entschied sich mit dem 
		Aufstieg in die 2. Bundesliga im Sommer 2007 die Landeshauptstadt 
		Wiesbaden in den Vereinsnamen aufzunehmen und ebenso die Heimat am 
		Halberg zu Gunsten Wiesbadens zu verlassen. Nach zwei Jahren der 
		Zweitklassigkeit dümpelt der SVWW nun seit einigen Jahren im 
		Niemandsland der dritten Liga herum. Dabei kann man mit ziemlicher 
		Sicherheit behaupten, dass ein weiterer Abstieg der Rot-Schwarzen 
		niemanden ernsthaft jucken würde. Davon zeugen die nur 3.000 Zuschauer 
		die an diesem spätsommerlichen Sonntag die Partie gegen den 1. FC 
		Magdeburg besuchen wollten. Ich drängte aufgrund des Gäste-Mobs aus 
		Sachsen-Anhalt auf den Besuch der Partie und versprach Alex gute 
		Stimmung. Ich sollte nicht zu viel versprochen haben. 1.000 Magdeburger begleiteten ihr Team in die 
		hessische Landeshauptstadt. Somit waren die Kräfteverhältnisse auf den 
		Rängen klar verteilt. Während die Magdeburger, möge man von dem Club 
		halten was man will, eine grandiose Atmosphäre schufen, wirkte der 
		kleine Haufen Wiesbaden-Fans schier lächerlich. Dass die Anhänger der 
		Gastmannschaft die Heimfans so in Grund und Boden klatschen, hüpfen, 
		singen und tanzen erlebt man selten. Das Spiel begann recht 
		ausgeglichen. Die Hausherren erarbeiteten sich mehr Spielanteile und 
		schossen folgerichtig das erste Tor. Bitter jedoch für SVWW-Verteidiger 
		Ruprecht, dass er nach 36 Minuten eine semigefährliche Hereingabe der 
		Magdeburger ins eigene Tor verlängerte. Angepeitscht von den 
		mitgereisten Fans übernahm der FCM nun die Kontrolle. Nach der 
		Halbzeitpause kombinierten sich die Gäste zum 2:0 (58.) und 3:0 (64.) 
		und feierten somit einen niemals gefährdeten Auswärtssieg. Das hat 
		wirklich Spaß gemacht. Die Wiesbadener stehen sportlich trotz der 
		Niederlage ganz passabel da. Was die Emotionen und die Fans angeht, 
		suchen die Hausherren jedoch nach ihrer Identität. Ein Team vom Verein 
		befragte rund ums Stadion die Fans zu dem Image der Werbepartner und 
		wofür der Verein stehe. Als Auswahlmöglichkeit gab es z.B. Wehen, 
		Wiesbaden, Landeshauptstadt, Rheingau, Hessen etc. Viele Zuschauer 
		wussten damit wenig anzufangen. Bei all dem Gebashe noch etwas 
		positives: Die Auswahl und die Qualität der Stadionwürste war grandios! | ||
| < Spiel zurück | Spiele 2016 | Spiel vor > |