SPIEL #604
FC Schalke 04 vs. RB Salzburg 3:1 (1:0) |
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29.09.2016 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
48.374 Zuschauer | ||
Europa League - 2. Spieltag, Gruppenphase 2016/2017 | ||
Tore: 1 : 0 Leon Goretzka (15.) 2 : 0 Duje Caleta-Car (ET., 47.) 3 : 0 Benedikt Höwedes (58.) 3 : 1 Jonatan Soriano (72.) |
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(Ticket fehlt) | ||
Vorneweg: Es ist schön mal wieder etwas Positives
über meinen S04 zu hören und zu lesen. In Zeiten, in denen wirklich
jeder von Schalkes Misere weiß und meint sich darüber lustig machen zu
müssen, war der Schalker Sieg gegen Salzburg eine willkommene
Abwechslung. Ich habe genug (Galgen-)Humor um mit den Frotzeleien
umzugehen und auch wenn ich mich genauso ärgere und zynisch über meinen
Club spreche - Siege der Knappen bereiten mir dann doch mehr Freude als
peinliche Niederlagen gegen Köln und Hoffenheim. Nach fünf verlorenen
Ligaspielen zu Saisonbeginn ist die schreibende Zunft schnell dabei nach
einem Sieg im Europapokal von einer Wende, einem Befreiungsschlag oder
gar vom „Frust von der Seele ballern“ zu sprechen. Man kann die Kirche
aber auch im Dorf lassen und den 3:1-Sieg über die Österreichischen
Brause-Kicker nüchtern betrachten. Eben als Sieg einer
durchschnittlichen Schalker Mannschaft gegen den Meister einer schwachen
europäischen Liga, die eben durch diesen Meister – Red Bull Salzburg –
in den letzten Jahren zu einer Operettenliga verkommen ist. Leider.
Durch den mittlerweile rasanten Aufstieg des Schwester-Dosen-Klubs aus
Leipzig mussten die Salzburger mehrere Leistungsträger in
Deutschlands-Elite-Liga transferieren. Das Niveau der Salzburger ist in
dieser Saison drastisch gesunken und die zuvor übermächtigen Bullen
finden sich derzeit in einem Vierkampf mit Sturm, Rapid und Altach
wieder. Schalke gewann also wieder. Aber. In einem anderen
Wettbewerb gegen einen schwachen Gegner. Das bringt dem S04 in der Liga
herzlich wenig. Gar nichts. Dort wartet am Sonntag immerhin die
Gladbacher Borussia. Gegen Salzburg hatte Schalke leichtes Spiel.
Mateschitz‘ Marionetten waren von Beginn an chancenlos und schenkten den
unsicheren Schalkern viele Räume, die diese in einige gute Chancen
ummünzten. Nach einer Viertelstunde konnte Goretzka einen vom RB-Keeper
abgewehrten Ball locker ins Tor köpfen. Der Jubel in der Arena, auch von
Marvin und mir, war vergleichsweise verhalten. Die Stimmung selbst war
in Ordnung und lebte auch von der Abneigung gegenüber dem Plaste-Klub
aus Salzburg. Eine Doppel-Wende-Choreo begrüßte die Gäste „herzlich“ und
sollte ebenso die Schalker Mannschaft motivieren. Einzig negativ fiel
die Wertschätzung durch unseren Stadionsprecher aus. Er empfing die
wenigen mitgereisten Gäste überaus freundlich und das ging mir gehörig
gegen den Strich. Ein Produkt wie RB hat keine Gastfreundlichkeit
verdient. In der zweiten Hälfte wurde es dann recht kurios.
Mit dem Wiederanpfiff stand es plötzlich 2:0. Ein Flankenball von
Höwedes wurde glücklicherweise vom Taurin-Verteidiger ins eigene Tor
abgefälscht. Das hatte ja schon etwas von Slapstick, das 3:0 setzte
jedoch noch eine Schippe drauf. Naldo köpfte einen Geis-Eckball (den 15.
oder so und der erste gefährliche…) vor der Nordkurve gegen die
Unterkante der Latte. Wir rissen die Arme in die Höhe, da der Ball
eindeutig hinter der Linie war. Was 48.000 Schalker sahen, sah der extra
für solche Situationen anwesende Torrichter jedoch nicht. You had one
job. Unglaublich, dass dieser Kostenfaktor von der UEFA ernsthaft
durchgeschleppt wird. Für den Spielstand und den S04 war es egal, da
Höwedes Sekunden später artistisch im Liegen traf (58.). Trotzdem darf
so etwas einfach nicht passieren. Auch wenn den unerwünschten Gästen
noch das 3:1 gelang (72.) und Schalke im Anschluss etwas schwamm, war
der Sieg mehr als verdient. Die Königsblauen behalten damit in der
Europa League ihre tadellose Bilanz. Ich bin gespannt was die Partie
gegen Gladbach am Sonntagabend bringt. |
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