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SPIEL #635

logo_schalke FC Schalke 04 vs.
PAOK Thessaloniki
1:1 (1:1)
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22.02.2017 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen
  50.619 Zuschauer  
  Europa League - 16tel-Finale 2016/2017  
     
  Tore:
1 : 0 Alessandro Schöpf (23.)
1 : 1 Matija Nastasic (ET.,25.)
 
     
(Ticket fehlt)
     
     
 

Vor unserer Israel-Tour vor knapp zwei Jahren, wurden Mariano, Bill und ich von unseren Freunden, Bekannten und Verwandten verabschiedet, als wäre es unsere „Letzte Reise“. Passiert ist uns im Heiligen Land natürlich nichts. Vergleichbare Zustände erlebte ich vor dem Hin- und Rückspiel meiner Schalker in und gegen PAOK Saloniki. Natürlich ist die Vorgeschichte wild und natürlich stürzt sich die Presse eben auf diese Storys mit größter Freude, sodass selbst Oma und Opa von der vermeintliche Brisanz der Partie wissen. Nachdem ich das Auswärtsspiel in Griechenland überlebt habe, befand ich mich auch nach dem Rückspiel in bester Verfassung. Die Erkältung, die ich scheinbar in der Nacht nach dem Spiel ausgebrütet habe, möchte ich zumindest keinem Griechen in die Schuhe schieben. Die hellenischen Jungs haben sowieso schon genug Gepäck zu tragen. Das Hinspiel 0:3 verloren, katastrophale Zustände in Land und Liga und die Spielverlegung in Gelsenkirchen von Donnerstag auf Mittwoch. Kurz und knapp, es hätte für PAOK und seine Fans besser laufen können. Laut eigenen Angaben (die ich durch die subjektive Sicht nach unten korrigieren würde) sind unter den fußballinteressierten Griechen in Deutschland zwei Drittel PAOK-Sympathisanten. Diese Zahl kann ich angesichts der Rivalen aus Athen und Piräus nicht wirklich glauben.

Trotzdem überraschte mich abermals die Masse an Griechen, die an diesem Mittwoch den Weg auf Schalke finden sollten. Vor dem Hintergrund der recht kurzfristigen Spielverlegung und des TV-freundlichen Anpfiffs um 18 Uhr (bloß keine Überschneidung mit den später startenden CL-Partien!) ist diese schwarz-weiße Invasion noch erstaunlicher. Ich schätze, dass ca. 7.000 Besucher der Arena den Gästen die Daumen drückten. Glück hatten diese nach der Hinspiel-Klatsche auch bitter nötig. PAOK musste hier schon ein kleines Fußballwunder produzieren um nach der 0:3-Niederlage noch ins Achtelfinale einzuziehen. Ich wettete auf der Arbeit zwei Mal. In der ersten Wette legte ich mich fest, dass keine 50.000 Zuschauer den Weg aufs Berger Feld finden würden. Diese Behauptung entpuppte sich dank des griechischen Anhangs als falsch, so dass sich mein Kollege am Donnerstagmorgen über ein kostenloses Frühstück freuen konnte. Meine zweite Behauptung, dass Schalke das Ding nicht mehr aus der Hand geben würde, war zum Glück richtig und hätte nach gesprochenem Wort deutlich größere Konsequenzen gehabt. 

Das Weiterkommen war jedoch zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Nachdem ich direkt von einem Vortrag aus Mülheim nach Gelsenkirchen „düste“, sah ich ein über weite Strecken unattraktives Spiel. PAOK konnte einfach nicht mehr als das Bisschen, das man uns hier präsentierte und Schalke tat höchstens das Nötigste. Ich kann es den Knappen aber auch nicht verübeln. Natürlich wäre ein 4:0 schöner gewesen, hätte aber Erschöpfung und Verletzungsrisiko mit sich gebracht. So gelang den rotierenden Schalkern und den Gästen je ein Tor. Der Schalker Treffer durch Schöpf war zumindest wunderbar herausgespielt und zeigte kurz was möglich wäre. Mehr brauchte man heute aber nicht. So sah ich nach dem Highlight in Leverkusen am Tag zuvor eines der langweiligsten Spiele der letzten Jahre. Viel Lust auf Stimmung hatten weder ich, noch die meisten Jungs und Mädels neben mir in der Nordkurve. Auch Di Santo und Fußballgott Riether waren in der gut einsehbaren Spieler-Loge mehr mit Frau und Kegel beschäftigt als mit dem Spiel. Für Stimmung sorgten an diesem Abend sowieso in erster Linie die gegen Ende teils oberkörfrei durchdrehenden Gäste. Laut wurde es in der Arena erst, als Königsblau in der Schlussphase einige Hochkaräter hatte, aber liegen ließ. Wir sehen uns im Achtelfinale!

 
 
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