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SPIEL #636

logo_msv MSV Duisburg vs.
1. FC Magdeburg
0:0 (0:0)
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24.02.2017 - Schauinsland-Reisen-Arena, Duisburg
  18.164 Zuschauer  
  3. Liga - 24. Spieltag 2016/2017  
     
  Tore:
Fehlanzeige
 
     
     
(Stadionheft fehlt)
     
   
 
   
     
     
 
 

Viel Überzeugungsarbeit benötigte ich im Endeffekt nicht, bevor Alex und ich uns entschieden, Tickets für die Partie zwischen dem MSV und Magdeburg zu kaufen. Alex freute sich auf das Spiel des erfolgreichsten Clubs ihrer Heimat und ich erwartete mit Spannung den Auswärtssupport der Magdeburger. Da man die Tickets für dieses als brisant eingestufte Spiel nicht online erwerben konnte, wurden wir ganz klassisch in einer örtlichen Theaterkasse vorstellig. Es ist schon gefühlte Ewigkeiten her, dass ich über diesen Weg meine Eintrittskarten bezogen habe. Der nostalgische Akt bescherte uns Plätze mit bester Sicht auf der Gegengerade. Die Einstufung als „Risikopartie“ resultierte nicht nur aus der sportlichen Attraktivität des Duells zwischen dem Tabellenführer und dem direkten Verfolger, sondern auch aus einer mir zuvor bisher unbekannten (Hooligan-?)Feindschaft. Der eingeschränkte Vorverkauf inklusive geschlossener Tageskassen hatte schlussendlich zur Folge, dass an diesem Freitagabend lediglich 18.000 Zuschauer den Weg ins Wedaustadion fanden. Bei einer Ansetzung am Samstagnachmittag ohne die Restriktionen im Vorverkauf, hätten die beiden zuschauerstärksten Clubs der 3. Liga mit Sicherheit für eine vollere Hütte sorgen können. Bitter für den MSV.

Ich denke, die meisten Fußballfans stimmen mit mir überein, dass sowohl der MSV als auch der FCM eine Bereicherung für die 2. Bundesliga darstellen würden. Somit war mir der Ausgang der Partie relativ egal. Ich freute mich vor allem auf das Drumherum. Den Beginn machte eine der schlechtesten Stadionwürste (von den Pommes ganz zu schweigen) der Liga. Es konnte also nur noch besser werden. Beim Essen fassen im Stadionumlauf fielen uns bereits die ersten Scharmützel zwischen den Gästefans und der Polizei vor den Einlasskontrollen auf. Die Staatsmacht fuhr mächtig auf und provozierte schlussendlich einen 15 Minuten späteren Beginn der Begegnung. Zur Überbrückung interviewte der Stadionsprecher auf dem Rasen unter anderem Magdeburgs Altinternationalen Achim Streich, der ganz frech offenbarte, dass er mit dem FCM eigentlich nicht mehr viel am Hut hat. Als dann alle Fans auf ihren Plätzen waren, begann die Partie mit einer Jubiläums-Choreo der Proud Generation. Was soll ich sagen, das Kurvenbild ging mächtig in die Hose und war schlussendlich völlig verhunzt. Da ist man in Duisburg besseres gewohnt. Ebenso peinlich war das feige Gepöbel einiger schwarz gekleideter Duisburger im Oberrang über uns. Man bezog in Nähe zum Gästeblock Stellung, machte einen auf dicke Hose und wartete, bis sich eine Polizeikette zwischen beiden Lagern positionierte.

Die Ostdeutschen legten indes mal wieder eine heiße Sohle aufs Parkett. Sowohl der eigentliche Stehplatzblock als auch der gutgefüllte Sitzplatzbereich daneben erreichten oft eine 100%ige Mitmachquote. Vor allem die brachial lauten Wechselgesänge ließen die Heimfans des Öfteren verstummen. 2.500 FCM-Fans verwandelten das Stadion in ein wahres Tollhaus. Als dann in der zweiten Hälfte die blau-weiße Schwenkfahnen ausgepackt wurden und massig Pyro den Block erhellte, war der perfekte Auftritt komplett. Ich glaube ich gerate hier zu Recht ins Schwärmen. Die MSV-Fans verbockten auch ihre kleine Pyro-Aktion zum Wiederanpfiff. Ich kann mir nicht erklären was da auf Seiten der Heimkurve los war. Den Duisburgern blieb nichts anderes übrig, als den Magdeburgern anerkennend zum stärksten Gästeaufritt seit Umbau des Wedaustadions zu gratulieren. Das müde 0:0 auf dem Platz wollte erst gar nicht mit dem Geschehen auf den Rängen konkurrieren.

 
 
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