HeaderHerne
StartseiteÜberSpieleStadien
LandkartenTrophäenVerweiseImpressum

SPIEL #651

logo_schalke FC Schalke 04 vs.
Borussia Dortmund
1:1 (0:0)
logo_bxb
Website   Website
01.04.2017 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen
  62.271 Zuschauer  
  1. Bundesliga - 26. Spieltag 2016/2017  
     
  Tore:
0 : 1 Pierre-Emerick Aubameyang (53.)
1 : 1 Thilo Kehrer (77.)
 
     
(Ticket fehlt)
     
     
 

Es gibt zwei Regeln im Fußball, deren Auslegungen so unterschiedlich sind, dass es den Fans, Spielern und sicherlich auch den Schiedsrichtern wenig Freude bereitet mit ihnen zu arbeiten. Ich rede vom ewig leidlichen Thema Abseits und dem Handspiel. Letztere Regel und deren Auslegung bestimmte den 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Bereits am Freitagabend machte Maximilian Mittelstädts Hand im Spiel Hertha BSC gegen Hoffenheim Bekanntschaft mit dem Ball. Das mit Sicherheit ungewollte Handspiel des Berliners im Strafraum hatte einen gerechtfertigten Strafstoß und eine völlig überzogene gelbe Karte zur Folge. Beim Stand von 1:1 kassierte Mittelstädt später Gelb-Rot und durfte sich mit ansehen, wie seine Hertha in der Folgezeit zwei Tore kassierte und verlor. Im Spiel zwischen dem FCB und Augsburg spielte Jankers ungeahndetes Handspiel im Strafraum beim Endstand von 6:0 nur eine untergeordnete Rolle. Anders beim Duell zwischen Schalke und Dortmund, aber dazu später mehr. Mein Derby-Wochenende begann am Freitagabend mit dem DEL2-Playoff-Halbfinale zwischen den Löwen Frankfurt und den Kassel Huskies. Fabse, Gazza, Ralle und ich sahen ein eher maues Spiel, das die Huskies auch noch sang- und klanglos mit 1:4 verloren. Am darauffolgenden Samstagmorgen beendete ich meinen zweiwöchigen Frankfurt-Aufenthalt und brach Richtung Ruhrgebiet auf.

Einige Stunden später traf ich mich mit Steven vor der Arena. Über die vorherige Straßenbahnfahrt möchte ich nicht sprechen, da mir der Gestank einiger Suffnasen noch immer in den Haaren hängt. Ich bin mittlerweile zu alt für sowas und so warteten wir brav auf Marc und Steffi, die wenig später nach ihrer Mythos-Tour zu uns stießen. Nach der obligatorischen Bratwurst empfing uns eine bereits gut gefüllte Nordkurve. Wir nahmen heute in N2 Platz und begrüßten wenig später Andre, Laui, Patrick und Co. Es machte heute zumindest schon mal Spaß, um sich herum gute und angenehme Leute zu haben. So könnte es gerne immer sein. Insgesamt stellte sich rund um die Partie und den folgenden Anpfiff keine echte Derbystimmung ein. Das lag unter anderem daran, dass scheinbar die gesamte Dortmunder Fanszene entweder Stadionverbote absitzt oder zeitgleich ein NPD-Parteitag stattfand, der die Leute abzog. So blieb der Gästeblock über die gesamte Spielzeit blass. Schade, mit den gelb-schwachen Pestbeulen gegenüber macht es irgendwie mehr Spaß.

Die erste Halbzeit tröpfelte dementsprechend vor sich hin. Mittlerweile habe ich es schon fast vergessen wie sich ein richtiges Revierderby anfühlt. Ein Derby, bei dem die eine Mannschaft die andere Seite mit drei Toren unterschied aus dem Stadion fegt und sich die Spieler auf dem Platz entweder zerreißen oder beim Torjubel durch die Decke gehen. Stattdessen „feierte“ Opa Mejang seinen Führungstreffer an diesem Samstag mit einer Maske, die seinem Sponsor Nike galt (53.). Wenn das keine Derby-Emotionen sind… Nach den ausgeglichenen und wenig ansehnlichen ersten 45 Minuten begann der zweite Durchgang also mit einem bösen Dämpfer. Umso ärgerlicher, dass Burgi direkt vor dem Gegentreffer im Strafraum regelwidrig am erfolgreichen Abschluss gehindert wurde. Im Anschluss scheiterten die Kartoffelkäfer zum Glück an der eigenen Arroganz (Opa Mejangs missglücktes Abspiel) und wenig später am Innenpfosten. Somit bot sich dem S04 hier noch die Möglichkeit das Spiel zu drehen. Während sich einige Schalker aus Block G und F gegenseitig mit Bier bewarfen und sich anschließend nicht nur mit Drohgebärden belegten, muckte auch der S04 auf dem Platz auf. In der 77. Minute wurde ein neuer Derby-Held geboren. Youngstar Thilo Kehrer erzielte nach einer unnachahmlichen Vorlage von Gorre sein erstes Bundesliga-Tor. Solche Geschichten liebt man auf Schalke zu Recht. Leider wollte Schiri Zwayer die Geschichte nicht weiter schreiben. In der letzten Spielminute verweigerte der Mann mit der Pfeife nach Bartras eindeutigem Handspiel einen Strafstoß. Die gesamte Nordhälfte der Arena erkannte das Handspiel und stand Kopf. Auch ich schrie mir die Seele aus dem Leib und belegte Zwayer mit einigen wenig alltagstauglichen Worten. Blöd, wenn genau der eine Mann mit Entscheidungsgewalt Kartoffeln auf den Augen hat. Handspiel sollte als Handspiel geahndet werden, ohne Wenn und Aber und ohne Ermessensspielraum. Wie auch immer, schlussendlich sahen wir eines der besseren Derbys der letzten Jahre.

 
 
< Spiel zurück Spiele 2017 Spiel vor >