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SPIEL #652

TSV Marl-Hüls vs.
TuS Ennepetal
0:0 (0:0)
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02.04.2017 - Loekampstadion, Marl
  170 Zuschauer  
  Oberliga Westfalen - 25. Spieltag 2016/2017  
     
  Tore:
Fehlanzeige
 
     
     
(Stadionheft fehlt)
     
   
 
   
     
     
 
 

Sommer, Sonne, Fußball. Endlich macht das Hoppen wieder Spaß und ein freier Sonntag ermöglichte mir einen durchaus entspannten Besuch einer Oberligapartie in der Umgebung. Auf dem Weg zur vielleicht baldigen Komplettierung der Oberligen in Westfalen und/oder am Niederrhein muss ich mittlerweile etwas Glück bei den Spielterminierungen haben. In der nahezu vollständigen Oberliga am Niederrhein bot sich kein neuer Ground an, in Westfalen bewarben sich indes drei Spielstätten um meinen Besuch. Die Entscheidung zwischen dem FC Brünninghausen aus Dortmund, dem ASC Dortmund und dem TSV Marl-Hüls fiel ohne große Gedankenspiele auf Marl. Anders als die beiden Klubs aus der verbotenen Stadt spielt Marl oben mit und macht sich mit einer jungen und hungrigen Mannschaft durchaus Hoffnung auf einen baldigen Aufstieg – sofern man denn will. Zudem war die Aussicht auf Diskussionen unter den schwach-gelben Dortmundern am Tag nach dem Revierderby nicht sonderlich attraktiv. Stattdessen gesellte ich mich in der königsblauen Hochburg Marl zu den munter quatschenden Schalkern. Wäre da nicht die absolut unterirdische Stadionmusik an der Loekampstraße, hätte ich mich sogar von Anfang an sehr wohl gefühlt. Ich betrat die Sportstätte zu dem lustlosen Singsang von Peter Fox und erlebte den Anpfiff mit einem abklingenden Andrea Berg-Medley.

Zum Glück machte die leckere Currywurst mich vorerst satt und ließ mich das Gedudel fast vergessen. Das Loekampstadion ist nach dem Stadion am Badeweiher, in welchem vor einigen Jahren der VfB 1948/64 Hüls in der Oberliga spielte, mein zweiter Ground im größten Marler Stadtteil. Mir gefiel die Sportanlage trotz des Kunstrasens ganz gut. Das markanteste am Stadion ist die alleinstehende überdachte Sitzplatztribüne, die gut 150 Zuschauern Platz bietet. Zwischen dem Kassenhäuschen und der Tribüne wurde zudem eine kleine Stehplatztribüne hochgezogen. Von dieser aus verfolgte ich das gesamte Spiel zwischen Marl-Hüls und Ennepetal. Während ich je nach Wolkenlage regelmäßig zwischen T-Shirt und Jacke wechselte, wechselte ebenso regelmäßig die Überhand auf dem künstlichen Geläuf. Nachdem die favorisierten Gastgeber anfangs mächtig Dampf machten und die ersten Chancen kläglich liegen ließen, übernahm die TuS eine ähnliche Rolle. Ennepetal spielte phasenweise richtig stark und hatte die gleichen Probleme das Tor zu treffen. Sinnbildlich scheiterten die Gäste vor dem nahezu leeren Tor, in dem nur noch ein Hülser Abwehrspieler lungerte. Genau diesen traf der Angreifer der aus Ennepetal.

So ging es immer weiter. Es grenzte schon fast an Komik, wie beide Mannschaften in der temporeichen Begegnung immer wieder vor dem Tor versagten. Glücklicherweise hatte ich in der 55. Minute meinen kleineren inneren Reichsparteitag. Nachdem ich in einem 11Freunde-Artikel über einen Groundhopper las, der von einem anderen Gleichgesinnten sprach, der Grounds erst dann zählt, wenn er einen Ball zurück aufs Spielfeld geköpft hat, war ich angefixt. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass es diesen mysteriösen Kopfball-Hopper wirklich gibt, träume ich seit jeher vom besagten Moment. Einmal mit einem sauberen Kopfball erfolgreich sein. Unter widrigen Bedingungen und nach mehr als 650 Spielen war es in Marl so weit. Gegen die tiefstehende Sonne sah ich einen Querschläger in hohem Bogen auf mich zufliegen. Lange konnte man den Ball, der vor einer Reihe Rentnern an der Bande aufsprang im Gegenlicht nicht sehen. Ich hatte mein Basecap auf und traf den Ball trotzdem wie geplant mit dem stolzen Patriots-Logo und nicht mit dem Schirm. An der Seitenliste nahm ein Spieler der Gäste den Ball dankbar entgegen. Ich hatte es geschafft und freute mich still, da die Aktion selbst schon komisch genug ausgesehen haben muss. Ich war glücklich, auch wenn in Brünninghausen und beim ASC sieben bzw. sechs Tore fielen und die von mir gewählte Partie torlos blieb.

 
 
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