SPIEL #657
FC Schalke 04 vs. Ajax Amsterdam 3:2 n.V. 2:0 (0:0) |
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20.04.2017 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
53.701 Zuschauer | ||
Europa League - Viertelfinale 2016/2017 | ||
Tore: 1 : 0 Leon Goretzka (53.) 2 : 0 Guido Burgstaller (56.) 3 : 0 Daniel Caligiuri (101.) 3 : 1 Nick Viergever (111.) 3 : 2 Amin Younes (120.) |
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(Ticket fehlt) | ||
Ich musste mich ziemlich lange dazu durchringen diesen Spielbericht zu schreiben und somit auf meine spärlich eingesetzte Kategorie „Bericht folgt nicht“ zu verzichten. Der Stachel nach dem sicher geglaubten und dann so sinnlos hergegebenen Sieg sitzt noch immer tief. Während ich diese Zeilen schreibe, werden die Europa League-Halbfinals ausgelost. Für den S04 wäre es in der nächsten Runde nach Lyon gegangen. Blöderweise musste ich den letzten Satz im Konjunktiv verfassen. Das Buch war bereits geschrieben, ehe der S04 sich die sich bietende Chance auf den zweiten europäischen Titel im Jubiläumsjahr 2017 so unglaublich dämlich verbaute. Die Knappen marschierten unnachahmlich sicher durch die Vorrundenpartien gegen Nizza, Krasnodar und Salzburg. Der kleine aber unbedeutende Fleck, den die blau-weiße Weste beim letzten Gruppenspiel in Salzburg erhielt störte niemanden. Die Runde der letzten 32 führte Königsblau nach Griechenland, wo man gegen PAOK schon im Hinspiel mit einem 3:0-Auswärtssieg alles klar machte. Auf dramatische und später umso wilder bejubelte Art kämpfte man sich gegen Borussia Mönchengladbach mithilfe der Auswärtstorregel ins Viertelfinale. Das darauffolgende erste Duell verloren die Knappen
in Amsterdam sang- und klanglos mit 0:2. Der pomadige Auftritt im
Hinspiel machte wenig Hoffnung auf eine Besserung eine Woche später auf
Schalke. Ajax‘ Pressing überrumpelte die Schalker Mannschaft auf
unnachahmliche Art und Weise und ließ jeden Fan mit einem Kopfschütteln
zurück. Trotzdem hatte ich irgendwie ein gutes Gefühl, als es am
Donnerstagabend in die Arena ging. Die Holländer spielten daheim über
ihrer eigentlichen Leistungsgrenze und erwischten den S04 auf dem
falschen Fuß. Mit einer etwas clevereren Ausrichtung und Einstellung
sollte ein gestandener Bundesligist gegen fundamentales Pressing, das
nicht umsonst an „Voetbal total“ erinnerte, geeignete Mittel finden. Die
umgestellte Schalker Elf, bei der unter anderem Fußballgott Riether den
gesperrten Kehrer ersetzte, schickte sich an kurzen Prozess zu machen.
Innerhalb der ersten 180 Sekunden überrollte der S04 Ajax und kam durch
Goretzka und Meyer sofort zu zwei Großchancen. Nachdem beide Bälle nicht
im Netz landeten verflachte das Spiel und brachte weder die Schalke-
noch die Ajax-Fans so richtig in Wallung. Ein Tor für Königsblau hätte
die Begegnung wieder komplett geöffnet, während ein Treffer der Gäste
die Vorentscheidung zu Gunsten der Gäste entschieden hätte. Stattdessen meldete sich Schalke nach der Pause mit
einem Doppelpack durch Goretzka und Burgstaller eindrucksvoll zurück
(53. + 56.). Jetzt war Schalke da, jetzt kochte die Arena vor
Begeisterung im Angesicht des zu erwartenden Triumphs. Der S04 hatte das
Ergebnis aus dem Hinspiel egalisiert. Als zehn Minuten vor dem Ende
Ajax‘ Veltman mit gelb-rot vom Platz flog, träumten Steven und ich
bereits von Manchester, Lyon und auch ein bisschen von Stockholm. Leider
investierte der S04 in den Schlussminuten zu wenig, sodass es ebenso wie
in den Parallelspielen in Istanbul und Manchester nach 90 Minuten in die
Verlängerung ging. Caligiuris Kopfballtreffer nach 100 Minuten sorgte
schließlich gleichwohl für Ekstase als auch für ein wunderbar sicheres
Gefühl. Schalke ist gut, Schalke ist toll, das Ding war durch. Denkste!
Aus dem Nichts und wie bereits erwähnt völlig unnötig ermöglichte der
S04 den in Unterzahl spielenden Holländern den Treffer zum 3:1, der nun
Schalke in Zugzwang brachte. Die Knappen trafen nicht mehr zum
erlösenden 4:1 und musste sogar noch das 3:2 fressen. Nach dem
glücklichen Ausgang in Mönchengladbach, brachen die Auswärtstorregel und
die eigenen Dummheit den Schalkern heute das Genick. Ich verstehe es
nicht. |
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