SPIEL #683
Vitesse Arnheim vs. Lazio Rom 2:3 (1:0) |
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14.09.2017 - GelreDome, Arnheim | ||
20.000 Zuschauer | ||
Europa League - 1. Spieltag, Gruppenphase 2017/2018 | ||
Tore: 1 : 0 Tim Matavz (33.) 1 : 1 Marco Parolo (51.) 2 : 1 Bryan Linssen (57.) 2 : 2 Ciro Immobile (67.) 2 : 3 Alessandro Murgia (75.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Was war das für ein Sauwetter bei dem ich im
niederländischen Arnheim ankam. Im Vorfeld der Europa League-Partie
zwischen Vitesse und Lazio Rom am ersten Spieltag der Gruppenphase
ergoss sich der Himmel im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Abermals
mit zu viel Zeit im Vorlauf der 21:05 Uhr-Partie ausgestattet,
bewaffnete ich mich mit dem Regenschirm und suchte die nächstgelegene
Snackbar auf. Eine große Portion Pommes Spezial und einen Mexicano
später hatte sich das Zeitpolster bis zur Öffnung der Stadiontore des
GelreDomes schon merklich verringert. Das erste Europa
League-Gruppenspiel in der Vereinsgeschichte des holländischen
Pokalsiegers sorgte an diesem Abend für ein nahezu ausverkauftes Haus.
Lediglich einige recht teure Restkarten lagen an der Tageskasse für
Spontanbesucher bereit. Ich hatte mein Ticket bereits und stampfte von
meinem kostenneutralen Parkplatz im Wohngebiet durch den Regen zur
Multifunktionsarena. Trotz seiner mittlerweile fast 20 Lenze ist das
„Größte Theater der Niederlande“, was die Modernität angeht, eine ganz
andere Hausnummer als die alte Heimspielschüssel der Römer. Somit
mussten sich die mitgereisten Lazio-Fans an das enge moderne Stadion und
das grausame Schmuddelwetter gewöhnen. Nachdem mit mehr als einer Viertelstunde Verspätung
das Stadion öffnete und man endlich dem Regen entkam, füllte sich die
Hütte recht schnell. Ich hatte ein Ticket auf der Gegengerade mit einen
seitlichen, leider etwas versperrten Blick auf den Gästeblock gebucht.
Dieser war mäßig gefüllt und wurde mit der altbekannten blau-weißen
Zaunfahne der Irriducibili geschmückt. Die Stimmung bei den Italienern
war mal hop, mal top, alles leider nichts Besonderes. Die Fans der
Hausherren stellten das Spiel oder sogar die Europapokal-Saison unter
das Motto „Small in Europe, big in our hearts“ und unterstrichen dies
mit einer mächtigen Zaunfahne. Dazu sorgten etliche Schwenker zum
Einlauf für ein schönes Bild. Trotz der widrigen Witterung bei
geöffnetem Dach hatte ich Lust auf das Spiel, das recht zerfahren und
abwartend begann. Der Außenseiter und Gastgeber versteckte sich zu
keiner Zeit und machte den Fans mit einer guten Leistung Hoffnung auf
eine mögliche Sensation. Immer wieder hampelte mein grauhaariger
Sitznachbar auf seinem Platz herum und fieberte etwas zu theatralisch
mit. Nach etwas mehr als einer halben Stunde durften
meine Nachbarn dann endlich berechtigterweise Aufspringen. Ein schöner
Ball von rechts wurde vom Ex-Glubberer Matavz eiskalt verwertet und
überraschte die etwas lethargisch wirkenden Gäste. Der Auftritt der
Himmelblauen änderte sich in der zweiten Halbzeit schlagartig. Dies hing
auch und vor allem mit der Hereinnahme von Ciro Immobile zusammen. Zuvor
von Lazio-Coach Simone Inzaghi geschont, zentrierte sich das Spiel
sofort auf den sympathischen Ex-Dortmunder, der sich mit seiner
Arbeitsverweigerung beim BVB in mein Herz stolperte. Heute war er mit
Abstand der beste Mann und erzwang den trocken abgeschlossenen Ausgleich
von Parolo nach 50 Minuten. Wenige Minuten später Riss Lazio das
aufgebaute Remis mit dem hintern wieder ein und geriet abermals in
Rückstand. Das 2:1 für Vitesse war nahezu eine exakte Kopie des ersten
Treffers - hier mit Linssen als Abnehmer. Die Führung war jedoch nicht
von langer Dauer, da man es den Gästen im Offensivspiel viel zu einfach
machte. Es war schon aberwitzig wie locker Immobile in der 67. Minute
zum Ausgleich einschob und wie Murgia nur wenig später den Siegtreffer
erzielte. Die mitgereisten Italiener drehten nun natürlich frei und
feierten ausgelassen. Dafür kann man sich schon mal ins ungemütliche
Arnheim begeben. Drei Punkte wandern somit in den Süden. |
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