SPIEL #682
VfB Speldorf vs. ETB Schwarz-Weiß Essen 2:1 (1:1) |
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13.09.2017 - Sportplatz Saarner Straße, Mülheim/Ruhr | ||
280 Zuschauer | ||
Oberliga Niederrhein - 5. Spieltag 2017/2018 | ||
Tore: 0 : 1 Marvin Ellmann (22.) 1 : 1 Abdul Rahman Isshak Yussif (26.) 2 : 1 Kevin Müller (78.) |
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Der VfB Speldorf ist seit mehreren Jahrzehnten der
erfolgreichste Fußballclub aus Mülheim an der Ruhr. Im Westen der
überregional wenig bekannten Großstadt im Ruhrgebiet beheimatet,
bespielten die Speldorfer in den letzten Jahren drei Stadien. Das
traditionsreiche Stadion am Blötter Weg, das bis 2010 als Heimstätte
diente, wich einem Wohngebiet. Vorrübergehend kam man als
erfolgreichster Verein der Stadt im Styrumer Ruhrstadion unter, wo ich
im Februar 2013 ein Heimspiel der Grün-Weißen besuchte. Mittlerweile hat
der VfB seine Spielstätte wieder im eigenen Stadtteil und kickt auf dem
Kunstrasenplatz an der Saarner Straße. Eben dort begrüßte mich am
Mittwoch die spätsommerliche Abendsonne, in der ich eine ganze Zeit auf
den Anpfiff der Partie gegen Schwarz-Weiß Essen warten durfte. Da ich
direkt von der Arbeit aufbrach, hatte ich einige Zeit um einem
F-Jugend-Spiel auf dem Nebenplatz beizuwohnen und dabei nach einiger
Wartezeit die akzeptabel schmeckende Currywurst-Pommes-Kombo zu testen.
Im Pampers-Liga-Knaller bekamen die Kids aus Heimaterde vom
VfB-Nachwuchs kräftig die Hucke voll, was mich ein wenig an meine
Anfänge erinnerte. Bei den Herren in der Oberliga Niederrhein sehen
die Kräfteverhältnisse etwas anders aus. Der Aufsteiger aus Speldorf
konnte nicht positiv überraschen und durfte bisher nur den
Tabellenkeller der neuen alten Liga kennenlernen. Da der Keller derzeit
besonders tief, dunkel und nass ist, grüßt man sogar als Schlusslicht.
Auf der Sonnenseite des Tableaus hat es sich der heutige Gast und
frühere DFB-Pokalsieger ETB SW Essen gemütlich gemacht. Nach mehreren
Oberligajahren haben die Jungs vom Uhlenkrug die Regionalliga West
anvisiert. Der Name des ehemaligen „Lackschuh-Clubs“ scheint dabei in
dieser Saison ebenso groß zu sein wie die Qualität des Kaders. Die
anderen Zuschauer die sich um Daniel und mich versammelten, sahen das
Kräfteverhältnis ähnlich und prophezeiten der von Ex-Profi Christian
Mikolajczak trainierten Heimelf einen verheerenden Abend.
Glücklicherweise ist die Leistung auf dem Platz immer noch wichtiger als
das Geschwafel zuvor. Trotzdem glaubte auch ich an einen hohen Sieg des
souveränen Tabellenführers. Den Anpfiff und die ersten Minuten des Spiels verfolgten wir direkt neben der Trainerbank der Speldorfer. Das ehemalige Schalker-Supertalent Mikolajczak peitschte seine junge Mannschaft an und erwies sich als kommunikativer und sympathischer Übungsleiter. Heute scheinte „Mikos“ Motivation Früchte zu tragen und die Hausherren übten gehörig Druck auf die Essener auf. Mir gefiel der mutige Auftritt des Tabellenletzten, der sich keinesfalls verkroch sondern selbst agierte. Blöderweise stieg mit den eigenen Bemühungen das Risiko in einen der schnellen Konter der Gäste zu laufen. Nach 22 Minuten nutze Marvin Ellmann einen dieser sauber vorgetragenen Angriffe eiskalt mit seinem neunten Saisontor zum 1:0. Was für eine Bilanz des Stürmers nach sechs Saisonspielen. Heute schien jedoch zumindest auf dem Fußballplatz im Mülheimer Westen schulzsche Gerechtigkeit zu herrschen. Mit etwas Hängen und Würgen brachten die Speldorfer wenige Minuten später den Ball zu Yussif, der aus dem Strafraum eiskalt vollstreckte. Der couragierte Auftritt der Mülheimer hatte sich ausgezahlt. Doch damit nicht genug. In der Schlussphase der Begegnung waren Daniel und ich Zeugen, wie etlichen Speldorfern zentnerschwere Steine von den Herzen fielen. Ein fulminanter Freistoß von Müller aus der Distanz markierte den 2:1-Endstand, den so zuvor niemand auf dem Zettel hatte. Wobei ich mir da beim VfB-Coach nicht sicher bin. Mikolajczak wirkte zu jeder Zeit bis in die Haarspitzen motiviert und selbstsicher. Heute setzten seine Mannen diese Einstellung klasse um. Ein schönes Spiel. |
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