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SPIEL #686

Hilal Maroc Bergheim vs.
TSC Euskirchen
0:3 (0:0)
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20.09.2017 - Lukas-Podolski-Sportpark, Bergheim/Erft
  150 Zuschauer  
  Oberliga Mittelrhein - 3. Spieltag 2017/2018  
     
  Tore:
0 : 1 Stefan Fiegen (60.)
0 : 2 Mohamed Aladin Dahas (65.)
0 : 3 Stefan Fiegen (85.)
 
     
(Ticket fehlt)
     
(Stadionheft fehlt)
     
   
 
   
     
     
 
 

Lukas Podolskis Familie verließ in den späten Achtzigern die polnische Heimat und siedelte nach Bergheim um. In der Stadt westlich von Köln lernte Poldi an der Erich-Kästner-Hauptschule mit Würfeln Schach zu spielen und schnürte für den Jugend 07, einem Vorgängerverein des FC Bergheim 2000, die Fußballschuhe. 1995 wechselte der damals 10-jährige Podolski zum 1. FC Köln, dessen Wappen der Weltmeister noch heute in die ganze Welt hinaus trägt. In erster Linie ist der gebürtige Pole das Aushängeschild und die Symbolfigur des Effzeh, doch auch in Bergheim hat man den berühmtesten Sohn der Stadt nicht vergessen. Zwischen der A61, der Erft und einem toom-Baumarkt erstreckt sich der Lukas-Podolski-Sportpark mit einem Rasen-, einem Kunstrasen- und einem Hartplatz. Gleich drei Vereine haben hier ihre sportliche Heimat gefunden - der bereits erwähnte FC Bergheim 2000 (Bezirksliga), Viktoria Thorr (Kreisliga B) und Hilal Maroc Bergheim (Oberliga Mittelrhein). Ich besuchte in der englischen Woche der Bundesliga das Oberliga-Nachholspiel vom dritten Spieltag zwischen Hilal Bergheim und dem TSC Euskirchen. Der neu angesetzte Termin resultierte aus einem Verlegungswunsch der Gastgeber, denen am ursprünglichen Spieltermin nur eine Hand voll Spieler zur Verfügung standen. Das klingt mehr nach Thekentruppe als nach Oberliga.

Etwas überraschend gelang Hilal Maroc in den letzten 20 Jahren der Sprung von der Kreisliga A in die fünftklassige Oberliga, die man 2011 erstmals erreichte. Zwischendurch schielte das damals von Josef Pfeiffer trainierte Team sogar in Richtung Regionalliga und investierte 35.000 Euro in die Lizenzunterlagen, die sich nach mehreren Niederlagen in Folge gegen Saisonende jedoch als Fehlinvestition herausstellten. Mir ist es indes ein Rätsel wie der Verein überhaupt die Oberliga stemmen kann. Folgende Zeilen lassen wahrscheinlich selbst Kreisliga-Kassenwarte mit dem Kopf schütteln. Ich kam ca. 45 Minuten vor Spielbeginn am Gelände an und passierte den stolzen Eingang des Poldi-Sportparks. Hier lungerten einige Jugendspieler und Offizielle am Funktionsgebäude herum. Der Hauptplatz wurde nicht bespielt und war trotzdem ökologisch nachhaltig hell erleuchtet. Am Durchgang zum von Hilal genutzten Kunstrasenplatz wurde kein Eintritt genommen. Die Kasse öffnete erst eine halbe Stunde vor Spielbeginn, als bereits 20-30 Zuschauer den Eingang passierten. Mit leerem Bauch suchte ich vor dem Spiel und in der Pause erfolglos nach einem Verpflegungsstand. Zum Anpfiff um 20 Uhr war der Sportplatz nicht nur schlecht beleuchtet, es fehlten zudem jegliche Durchsagen zur Oberliga-Partie. Bandenwerbung oder sonstige auf Halbprofitum hinweisende Zeichen suchte man vergeblich. Wie kann dieser Verein „gut und gerne“ in der Oberliga leben? Ich habe keine Erklärung.

Immerhin gestalteten die Hausherren die erste Halbzeit gegen den favorisierten TSC Euskirchen recht ausgeglichen. Man merkte den Gästen die technische und läuferische Überlegenheit zwar an, doch die Bergheimer kamen ihrerseits ebenso zu Chancen und hielten das Spiel lange offen. Mit den anderen gut 100 Zuschauern wanderte mein Blick immer zwischen dem kaum sichtbaren Geschehen auf dem Rasen und dem Handy mit Liveergebnissen aus den Profiligen hin und her. Köln verlor wenige Kilometer entfernt gegen die Eintracht. Das war doch schon mal was. Beim Stand von 0:0 zur Pause verlor ich Geduld und Lust, blickte mich kurz um ob die Hoppingpolizei anwesend ist und machte mich dann auf den Weg zum Ausgang. Zuhause angekommen wunderten mich die drei Treffer der Gäste im zweiten Durchgang nicht. Wer weiß ob ich die Tore bei Anwesenheit im Schummerlicht überhaupt gesehen hätte. Häkchen dran und gut ist.

 
 
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