SPIEL #687
TSG 1899 Hoffenheim vs. FC Schalke 04 2:0 (1:0) |
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23.09.2017 - Rhein-Neckar-Arena, Sinsheim | ||
30.150 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 6. Spieltag 2017/2018 | ||
Tore: 1 : 0 Dennis Geiger (13.) 2 :0 Lukas Rupp (90.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Auswärtsfahrten nach Hoffenheim stehen auf der
Liste der fußballerischen Sehnsuchtsorte nicht unbedingt an erster
Stelle. Kein Wunder also, dass es für mich noch nie für einen
Gastauftritt mit dem S04 in der Rhein-Neckar-Arena reichte. Stattdessen
hakte ich den damals zwei Jahre alten Ground des neureichen
Emporkömmlings bei einem Pokalspiel gegen Köln im Herbst 2011 ab. In den
neun bisherigen Auswärtsspielen bei der TSG konnte der ruhmreiche FC
Schalke 04 nur 2015/16 drei Punkte einfahren. Beim 4:1-Erfolg vor 16
Monaten standen mit Ralle, Max Meyer und Alessandro Schöpf lediglich
drei Spieler auf dem Feld, die heute noch zum Kader der Knappen gehören.
Ein deutliches Indiz dafür, dass der FC Schalke sich mittlerweile unter
dem dritten Trainer in drei Jahren noch immer umbricht und es sich
langsam aber sicher in wechselnder Besetzung im Mittelfeld der
Bundesliga bequem macht. Das wäre alles nur halb so wild, würde man
nicht stetig wichtige Leistungsträger und/oder Identifikationsfiguren
unter Wert verkaufen und durch ebenso austauschbare wie
durchschnittliche Kicker ersetzen. Alles natürlich bei gleich bleibenden
Personalkosten auf hohem Niveau. Trotzdem entschied sich Fabse recht spontan mein
zweites Ticket zu beanspruchen und schloss sich der sportlichen
Kamikaze-Fahrt nach Sinsheim an. Da das Parkkonzept der
30.000-Zuschauer-Arena mich bei meinem ersten Besuch nicht überzeugen
konnte, setzten wir auf eine kombinierte Anreise. Per Pkw ging es nach
Neckargemünd, von wo aus es mit dem Bummelzug weiter Richtung Sinsheim
gehen sollte. Die erste Bahn zum Stadion fuhr einfach außerplanmäßig
durch und hielt nicht im Bahnhof, sodass wir wenig später mit dem
Fußball-Sonderzug über die Dörfer wackelten, die für ihre
Daseins-Berechtigung mindestens eine Straße nach SAP-Boss Hopp benannt
haben müssen. Es dauerte eine Stunde, ehe wir am Horizont zwei
Überschall-Passagierflugzeuge erblickten, die das Technikmuseum Sinsheim
unweit des Grounds ankündigten. Ich knipste auf dem Weg zur Arena ein
paar Bilder vom Mythos Concorde und nur wenig später kamen wir an der
Arena an. Vor dem Einlass gab es weder Bier- noch Fressstände. Im
Stadioninneren „lockten“ alkoholfreies Bier und Würste aus der
Warmhalteschale. Von den sechs verfügbaren Kassen im Gästebereich
besetzten „Dick und Doof“ immerhin zwei, als wäre die Meute vom VfL
Wolfsburg zu Gast. Als hätte das nicht genügt, servierte uns die
Tedesco-Elf ebenfalls Magerkost. Gutbezahlte Fußballprofis in weiß, die
doch wenigstens am Wochenende Bock auf ihren Job haben sollten,
schlenderten lustlos über den Rasen. Währenddessen sang der Gästeblock
den Heimanhang in Grund und Boden, was in Sinsheim natürlich wenig
schwer ist. Zudem stellte mit Geiger ein absolutes TSG-Greenhorn die
Weichen auf drei Zähler für die TSG (13.). Solche Premieren bieten sich
natürlich gegen den S04 immer an. In der zweiten Halbzeit machte anfangs
lediglich der einsetzende strahlende Sonnenschein Lust auf mehr. Mit der
Zeit entwickelte sich Königsblau jedoch zu einem ebenbürtigen Gegner.
Wie schon gegen die Bayern schaffte es der S04 jedoch nicht, dem Gegner
in seiner stärksten Phase einen einzuschenken. Stattdessen bedankten
sich Hopps Jünger bei den erzwungener Maßen offensiv aufgerückten
Schalkern mit einem Empty Net Goal in der Nachspielzeit. Aufgrund der
völlig unterschiedlichen Halbzeiten tue ich mich schwer den Auftritt des
S04 einzuordnen. Ein Sieg bei der starken TSG hätte den tollen Tag
Drumherum sicherlich abgerundet, so fuhr man ohne Zählbares nach Hause. |
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