SPIEL #694
SV Wehen Wiesbaden vs. FC Schalke 04 1:3 (0:2) |
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24.10.2017 - Arena Wiesbaden, Wiesbaden | ||
11.373 Zuschauer | ||
DFB-Pokal - 2. Runde 2017/2018 | ||
Tore: 0 : 1 Franco Di Santo (26.) 0 : 2 Guido Burgstaller (30.) 0 : 3 Alf Mintzel (ET., 53.) 1 : 3 David Blacha (76.) |
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Carolin Kebekus erwies bei der Auslosung zur zweiten DFB-Pokalrunde ein glückliches Händchen. Die Bayern fanden ihr Los „RB Leipzig“ sicherlich nicht lustig, Schalke konnte mit einem Gastspiel beim Drittligisten Wehen Wiesbaden jedoch mehr als gut leben. Auch aus Fansicht wusste mich der Gegner zu überzeugen. In die Brita-Arena passen zwar nur knapp 12.000 Zuschauer, doch auch diese geringe Kapazität wird im Ligaalltag nicht mal ansatzweise ausgeschöpft. Dementsprechend sah ich dem Vorverkaufsstart sehr entspannt entgegen. Ich sollte mich täuschen. Schon am ersten Verkaufstag wurde die Geschäftsstelle des SVWW belagert, sodass die Sitzplatztickets schon nach 70 Minuten vergriffen waren. Glücklicherweise konnte unser Mann vor Ort sechs Tickets für die Stehplätze auf der Hintertortribüne, neben dem Gästeblock sichern. Am Tagesende meldete die hessische Landeshauptstadt ein „ausverkauftes Haus“. Auch wenn Schalke mittlerweile nicht mehr in einem Atemzug mit München und Dortmund genannt wird, scheint Königsblau weiterhin eine gewisse Strahlkraft zu besitzen. Ich war gespannt, wie viele Schalker sich wie wir mit Karten für die „neutralen Bereiche“ versorgten. Nach der Rückkehr aus London am Montagabend sollte
es für Alex und mich also keine 24 Stunden später sportlich weitergehen.
Ein 0:33, wie beim NFL-Spiel zwischen den Cardinals und den Rams, konnte
man zwar nicht erwarten, trotzdem war ich selten so siegessicher wie an
diesem Dienstagabend. In Wiesbaden trafen wir uns zuerst mit Sophie und
Tacki, später mit Fabse und Gazza. Da wir vergleichsweise knapp dran
waren, wurde nur noch kurz mit Chris geschnackt, ehe es in die
Stahlrohrhütte ging. Eine Rindswurst später begann bereits das durch die
Stadionsprecherin angeheizte Entertainment auf dem Rasen. Die völlig
überdrehte Dame raubte zumindest den 5.000 Schalkern unter den knapp
12.000 Zuschauern den letzten Nerv. Leider sind meine Erinnerungen
verblasst, ob der Kreischfaktor an der Kulisse lag oder ob die Gute auch
vor 1.200 Leuten gegen Bremen II am Rad dreht. Als die Hausherren nach
ihrem YNWA-Missbrauch eine Choreo übers ganze Stadion präsentierten war
es um mich geschehen. Für die Rheinhessen war das hier das Spiel des
Jahres, der Saison oder gar des Lebens… Der SVWW, da waren sich alle einig, durfte den S04 auf dem Weg zum Pokalsieg nicht aufhalten. Nachdem einem in der Anfangsphase bei ein bis zwei Aktionen das Herz in die Hose rutschte, übernahm der S04 mit zunehmender Spieldauer das Kommando. Di Santo und Burgstaller packten diese Überlegenheit im Durchgang eins auf die immer mal wieder aussetzende Anzeigetafel. Vor allem Guidos Tor war äußerst sehenswert und kaltschnäuzig. Nach der Pause war das, was wir im hessischen Regen zu sehen bekamen selten sehenswert. Wenn wir am Dachpfeiler vor unserer Nase vorbeiguckten, sahen wir Schüsse, die das Tor reihenweise um etliche Meter verfehlten, Stoppfehler oder einen unterirdisch schlechten Einwechselspieler Embolo. Der Rekordeinkauf verlor jedes Laufduell gegen die Turbo-Verteidiger aus der 3. Liga. Da Embolo keine Lust hatte (was an dieser Stelle nicht überspitzt ist, er hatte wirklich keine Lust), blieb es in der zweiten Hälfte bei einem Tor auf jeder Seite. Es wurde der erwartet sichere und oft stimmungsvolle Auftritt des S04, der jedoch keinem Schalker so wirklich in Erinnerung bleiben wird. Nachdem wir den Abend in einem Lokal ausklingen ließen, brach ich Richtung Norden auf, wo am kommenden Abend der FCN in Osnabrück seine Visitenkarte abgeben sollte. |
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