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Allerheiligen am 1. November ist so einer
dieser Feiertage, die kein Mensch braucht. Mitten in der Woche
bei meist schlechtem Wetter, muss man also zusehen wie man den
geschenkten Tag über die Runden bringt. Glücklicherweise sprang
mit dem VfB Homberg ein Oberligist in die Bresche und
terminierte das Topspiel gegen den FC Bocholt auf den besagten
Feiertag. Hierbei waren die bloße Langeweile und die
Konstellation Erster gegen Zweiter verlockender als das
regnerische Novemberwetter auf der linken Rheinseite. Dank der
kurzen Anreise gab es jedoch nicht wirklich eine Ausrede, sodass
ich mich um 17 Uhr auf den Weg über den Rhein machte. Hier
zeigte sich schon recht früh, dass der Termin ein voller Erfolg
werden sollte. Insgesamt 1400 Zuschauer sollten das Spitzenspiel
der Oberliga Niederrhein letztendlich verfolgen. Dementsprechend
glücklich war ich über meinen Parkplatz, während andere
Zuschauer entlang der Straße parken mussten. Die Schlangen vor
den zwei Ticketschaltern zeugten von der Bedeutung des Duells im
schönen PCC-Stadion. Da mein letzter Besuch schon ein paar Tage
her war, freute auch ich mich, wieder ein Spiel in diesem
Schmuckkästchen sehen zu können.
Vielleicht wird hier demnächst sogar
erstmals Regionalliga gespielt. Der VfB dominiert derzeit die
Liga und thront ohne Niederlage an der Tabellenspitze. Der FC
Bocholt hat einen Sieg weniger auf dem Konto, und verlor bereits
drei Partien. Heute gab es also die Möglichkeit den
Tabellenführer zu ärgern und den Abstand zum Platz an der Sonne
deutlich zu verringern. Aus diesem Grund machten sich einige
Bocholter Schlachtenbummler auf den Weg nach Duisburg und
feuerten ihr Teams für Oberliga-Verhältnisse lautkräftig und
häufig wahrnehmbar an. Den stimmungstechnischen Höhepunkt
provozierte der Stadionsprecher, als er die singenden Gästefans
aufforderte, die Sitzplatztribüne nicht in eine Stehtribüne zu
verwandeln. Folgerichtig standen weitere Bocholter auf und
sangen ihr Team nach vorne. Die schwarz-weißen Kicker dankten es
ihren Fans im Homberger Regen mit dem 1:0 nach 22 Minuten. Eben
jene Zeit war heute meine Wurstzeit, sodass ich zum Zeitpunkt
des Tores mit einer Curry-Pommes ohne Blick aufs Spielfeld an
der Bude stand. Immerhin zeugte der lautstarke Jubel der
Auswärtsfan von einem schönen Treffer. Ob es so war weiß ich
nicht, zumindest verdient war es, da die Gäste bis dato deutlich
mehr vom Spiel hatten. Der Rückstand diente dem Tabellenführer
jedoch als Weckruf und sorgte für einen Sturmlauf der Homberger.
Bis zur Halbzeit sprang jedoch nichts Zählbares heraus. Während
ein paar Nachwuchskicker des VfB einen kleinen Fanblock neben
mir eröffneten und ich den letzten Fetzen Wurst aus der Schale
kratzte, sah ich zumindest noch Justin Walkers Pfostentreffer
vor der Pause.
Da der Schiedsrichter eigentlich alles
laufen ließ, kam auch der zweite Durchgang ohne große
Unterbrechungen und Pausen daher. Der Ausgleichstreffer der
Homberger fiel im Anschluss an einen Eckball, den laut Verein
Colin Schmitt und laut Schiri Mike Koenders über die Linie
drückte (63.). Die weiterhin absolut passiven Gäste hatten in
der Folgezeit Glück, dass man im Dauerregen mit Ach und Krach
das Unentschieden halten konnte und somit in Schlagdistanz zum
Aufstiegsplatz bleibt. Ich könnte mit beiden Teams als
Aufsteiger leben, da auch der FCB eine große Tradition und eine
ganz schicke Spielstätte hat. Ich bleibe am Ball, schon alleine
durch die noch fehlenden Grounds in Velbert und Kleve.
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