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  RB LEIPZIG 0
       
logo_schalke   FC SCHALKE 04 0
Halbzeitstand 0:0
 
So., 28.10.2018 - 15:30 Uhr
Tore: Fehlanzeige
   
   
   
   
   
   
   
   
Zentralstadion, Leipzig
41.939 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
9. Spieltag 18/19
 
 
Ticket: 23 Euro - Vorverkauf - Stehplatz Gästeblock
 
 

Am Donnerstagnachmittag landeten Steven und ich nach dem Auswärtsspiel in Istanbul in Frankfurt. Keine drei Tage später, am Sonntagmorgen, fuhren Andre, Max und ich bei Steven vor, um ihn für das Bundesligaspiel in Leipzig einzusacken. Unsere kleine Truppe hatte einen ganz schönen Ritt vor der Brust. Aus dem tiefen Westen ging es in den wilden Osten. Alles in allem sind die Auswärtsspiele in Leipzig eine unangenehme Angelegenheit. Die Distanz ist lang, die Chance auf Punkte zumeist gering und über das Konstrukt RB Leipzig muss man nicht mehr viel sagen. Trotzdem waren wir vier guter Dinge, auch wenn ich mit übertriebenem Realismus gegen den S04 tippte. Natürlich analysierten wir auf der Fahrt die schwierige sportliche Lage unserer Knappen. Unser Hauptaugenmerk lag hierbei auf dem starken Auftritt beim 0:0 in Istanbul am vergangenen Mittwoch. Allerdings bin ich der Meinung, dass Champions League-Spiele und der Alltag in der Liga zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind. Für Schalke sprach alleine der Umstand, dass man einen Tag mehr Pause hatte als die Taurinköppe, die am Donnerstagabend, jedoch zu Hause, gegen Celtic 2:0 gewannen. So oder so war das von Rolf Rangnick trainierte Team im eigenen Stadion der eindeutige Favorit.

Nach einigen Stunden Fahrt und einigen Pinkelpausen kamen wir, zweieinhalb Stunden vor dem Spielbeginn um 15:30 Uhr, in Leipzig an. Wir fanden einen guten Parkplatz auf der anderen Seite des stinkenden Elsterbeckens. Kurz vor der Festwiese sahen wir die ersten gestörten, die sich ernsthaft zu Matteschitz‘ Brauseteam bekannten. Kopfschüttelnd nahmen wir das Geschehen war, dessen Highlight drei „Ultras“ waren, die so etwas wie einen Kurvenflyer verteilten. Die Schande der Nation gibt sich also große Mühe. Lobend zu erwähnen sind die Käsekrakauer vor dem Stadion, die schön saftig und fettig in unsere leeren Bäuche wanderten. Gut gestärkt erklommen wir die etlichen Stufen des ehemaligen Zentralstadions, bevor wir unsere Plätze im Unterrang des Gästeblocks bezogen. Hier machten sich die UGE breit. Obwohl die ausgewiesenen Stehplätze sich eigentlich im Oberrang befanden. So kam es wie es kommen musste und die ersten Nasen wanderten auf der Suche nach ihren zugewiesenen Sitzplätzen durch den Block. Natürlich meinten zwei dieser Strategen sich unseren Platz unter den Nagel reißen zu müssten und bekamen für ihre Frechheit die gebührende Quittung. Jedes Mal das gleiche nervige Spiel. Nachdem sich die Gemüter beruhigt hatten, konnten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren – Drei Punkte aus dieser schönen Stadt, die von diesem ekelhaften Pack benutzt wird, zu entführen.

Wir wurden zumindest anfangs für unsere Mühen belohnt. Unser Team knüpfte mit seiner Leistung recht nahtlos an den Auftritt am Bosporus an. Wir machten uns erstaunlich gut gegen die schnelle und technisch versierte Bullen-Truppe. Meiner Meinung nach waren wir besser, auch wenn es auf beiden Seiten wenige ernsthafte Chancen gab. Somit beschäftigten wir uns neben dem Spiel auch mit unserer neuen Wette. In der „Mendyl-Wette“ wird getippt, wann unser vogelwilder Außenverteidiger heute seine gelbe Karte sieht. Hier lagen wir alle falsch, da wir die Verwarnung in der ersten Hälfte vermuteten. Immerhin waren noch alle Ergebnistipps der „Wurst-Wette“ möglich. Mendyl schlug kurz nach der Pause zu und wurde abermals stark gelb-rot gefährdet ausgewechselt. Dass unser kleiner Rüpel nicht vom Platz flog war neben dem glücklichen Umstand, dass wir keinen Gegentreffer kassierten und dem Bundesliga-Debüt für Stevie das einzig Gute an Schalkes zweiter Halbzeit. Wir fielen eindeutig in unsere alten Muster zurück und bettelten um die Niederlage. Auf den Rängen muss ich leider zugeben, dass die Heimelf vergleichsweise laut und dauerhaft unterstütz wurde. So traurig es klingt, da habe ich schon schlechtere Auftritte einiger vermeintlichen Traditionsklubs gesehen. Natürlich gaben wir mehr Gas, auch wenn die Stimmung durch die Sitzplatz-Touristen etwas gedrosselt wurde. Am Ergebnis änderte das nichts mehr. Somit war klar, dass wir innerhalb weniger Tage 5000 km für zwei torlose Remis unseres Herzensvereins gereist sind. Schalke ist der geilste Club der Welt!