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logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
     
  LOK MOSKAU 0
Halbzeitstand 0:0
 
Di., 11.12.2018 - 18:55 Uhr
Tore:
1:0 Schöpf (90.)  
   
   
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
48.883 Zuschauer
Champions League (UCL)
Gruppenphase - 6. Spieltag 18/19
 
 
Ticket: 15 Euro - Dauerkarte -  Stehplatz Kurve
Stadionheft: kostenlos
 
 

Es waren ungewöhnliche Vorzeichen, mit denen der S04 ins letzte Gruppenspiel der Champions League gegen Lok Moskau starten sollte. In der heimischen Arena ging es für den S04 als sicherer Gruppenzweiter um nichts mehr. Für den Primus Porto war man zuvor zu schwach und für die international höchstens zweitklassigen Teams aus Istanbul und Moskau zu stark. Grund genug also für Coach Tedesco eine erneute völlige Umstellung der Mannschaft anzukündigen, für die er sich schon vor der Partie bei den Anhängern entschuldigte. Er hoffe, die Fans würden ihm diese Rotation zu Gunsten der Frische der „Stammspieler“ verzeihen. Generell scheint der Kredit der Mannschaft und auch des Trainers nach der katastrophalen Leistung in Portugal und der ernüchternden Schlappe im Derby so langsam aufgebraucht. Somit tat der Trainer eigentlich ganz gut daran, mit Goller und Kutucu zwei A-Jugendliche in die Startelf bzw. den Kader zu packen. Schlimmer konnte es mit zwei jungen und hungrigen Offensivspielern eigentlich nicht mehr werden. Dementsprechend locker und vergleichsweise emotionslos blickte ich auf die Partie. Trotzdem durfte ich natürlich halbwegs vernünftigen Fußball meiner Elf erwarten.

Da es damit mal wieder nicht klappte, möchte ich mein Hauptaugenmerk auf die Verabschiedung zweier großer Schalker legen. Schon direkt nach der Auslosung wurde mehr über die Rückkehr von Jefferson Farfan und natürlich Benedikt Höwedes gesprochen, als über die Gruppe an sich. Die beiden Schalker DFB-Pokalsieger im Dress des FK Lokomotive haben ihre Spuren auf dem Berger Feld hinterlassen. Unser Düsenjeff trug von 2008 bis 2015 das königsblaue Trikot und beackerte auf unnachahmliche Art und Weise die rechte Außenbahn. Mit seiner Schnelligkeit und dem perfekten Zusammenspiel mit Uchida gab er dem Spiel des S04 die gewisse Offensivpower, die man heute so schmerzlich vermisst. Jeffs Abgang ging recht still von statten und dessen Folgen wurden den meisten Fans wohl erst später bewusst. Bene kickte eigentlich so lang ich denken kann für die Knappen. Er war Jungspund und Hoffnungsträger, später Identifikationsfigur und Kapitän einer sich ständig wandelnden Schalker Elf. Auch Bene fehlt, obwohl auch er sportlich sicherlich den Zenit bereits um ein paar Jahre überschritten hat. Die Verabschiedung vor Spielbeginn mit einem Highlight-Video und einer Ansprache des Kotelett-Kaisers war kurz, aber durchaus emotional.

Es sollte der einzige Moment bleiben, der einem eine positive Gänsehaut bescheren sollte. Auf dem Platz bekamen Isa, Max, Andre und ich das übliche Gegurke geboten. Zumindest wurde gemeinsam gescherzt und gelacht über das, was da auf dem Rasen geschah oder eben nicht geschah. Die aktiv gestaltete Stimmung der weitestgehend unmotivierten höchstens 42.000 Besucher (offiziell über 48.000 Zuschauer) war nicht der Rede wert. Es machte auch einfach viel mehr Spaß sich über Babas Unzulänglichkeiten und Mascarells Krämpfe (wovon?) das Maul zu zerreißen. Benjamin Gollers Profi-Debüt war solide und ließ hier und da etwas Spielwitz aufblitzen. Der eingewechselte Kutucu zeigte in seinen 20 Minuten auf der größtmöglichen Bühne als einziger Schalker die Qualität und den Willen unbedingt ein Tor machen zu wollen. In der Nachspielzeit war es jedoch Schöpf, der einen Torwartfehler nutzte und gegen erstaunlich passive Russen den Lucky Punch setzte. Soweit ich informiert bin, war dieser schmeichelhafte Treffer zumindest knapp zwei Millionen Euro wert.