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  JK TULEVIK 1
       
logo_kalev   JK TALLINNA KALEV 1
Halbzeitstand 1:1
 
So., 25.08.2019 - 18:30 Uhr
Tore:
  0:1 Alli (28.)
1:1 Ounap (39.)  
   
   
   
   
   
   
Viljandi linnastaadion, Viljandi
571 Zuschauer
Meistriliiga (EE I)
25. Spieltag 2019
 
 
 
Ticket: kostenlos ohne Ticket
Stadionheft: kostenlos
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Nach dem durchaus attraktiven Schützenfest in Paide führte mich der zweite Teil meiner Tagestour weiter gen Süden nach Viljandi. Ich versüßte mir die ereignislose Fahrt mit einigen zeitlosen Klassikern aus dem Autoradio und erreichte mit einem passablen Zeitpuffer die kleine Hansestadt am gleichnamigen See. Hier gibt es neben einem internationalen Folk Music-Festival und dem Theater Ugala nicht allzu viel zu sehen. Mit knapp 18.000 Einwohner ist man jedoch immerhin die sechstgrößte Stadt des Landes. Als diese beherbergt man standesgemäß einen Erstligisten, der seine größte Zeit rund um die Jahrtausendwende hatte. Hier spielte der JK Tulevik immerhin drei Mal international und scheiterte jeweils bereits in der ersten Qualifikationsrunde an St. Gallen, Brügge und dem mir unbekannten serbischen Vertreter Napredak Krusevac. Estland ist und bleibt eine kleine Fußballnation, für die es bereits ein großer Erfolg wäre, wenn sich ein einheimisches Team irgendwie in die Gruppenphase der Europa League mogeln würde. Mir würde heute bereits ein ansehnliches und flottes Fußballspiel zwischen den gelb-blauen Hausherren und dem Hauptstadtclub Tallinna Kalev genügen.

Der Weg zum Stadion stellte sich dann als ungewohnt bergig da. Aufgrund der Tallage samt langgezogenem See liegt ein großer Teil der Stadt und auch der Ground deutlich tiefer als die vermeintliche Innenstadt. Das städtische Stadion in Viljandi sollte das Größte dieser Tour sein. Immerhin hatte es eine ausladende massiv gebaute Tribüne, die anders als in Narva und Paide nicht aus einer Stahlrohrkonstruktion bestand. Auch hier wurde auf einen hohen Freizeitwert geachtet, sodass abermals viele Kinder rund um die Tribüne umhertollten. Bei kostenfreiem Eintritt, im Schatten der Bäume und mit Blick über den See ließ es sich hier wirklich aushalten. Als wäre das nicht genug, begleitete der örtliche Motorradclub die Einlaufzeremonie. Während die 22 Mannen samt Einlaufkindern und Schiedsrichtergespann den Platz aus einer Ecke des Stadions betraten, machten sich auf der Laufbahn zwei Biker-Gruppen auf den Weg Richtung Mittellinie. Den Zuschauern gefiel das kleine Spektakel und die Jungs auf den schweren Maschinen ließen zur Freude aller nochmals die Motoren kräftig dröhnen. Ich glaube hier erlebte ich nach über 800 Spielen eine kleine persönliche Premiere.

Die PS-starke Motivation zum Einlaufen verlieh den Hausherren in der Anfangszeit keine Flügel. Die ersten zaghaften Angriffe gehörten dem Hauptstadtklub, der in einer unattraktiven Partie die Nase leicht vorne hatte. Für ein paar gute Kombinationen reichte es jedoch und so führte ein schönes Zusammenspiel auf der rechten Seite samt präziser Flanke zum 1:0 (27.). Als etwas unorthodoxer Abnehmer und Torschütze fungierte der 18-jährige Wale Musa Alli aus Nigeria. Die Datenbank von Transfermarkt.de hat keine Vorgeschichte zum Youngstar parat, der bei Tallinna Kalev auf der linken Seite gesetzt ist. Dass die beiden Tabellennachbarn sich im Niveau nicht groß unterscheiden, sollte sich wenig später auch auf der Anzeigetafel wiederfinden. Sieben Minuten vor der Pause legte die Heimelf einen Freistoß zurück an der Sechzehner. Der darauffolgende Schuss aus der zweiten Reihe wurde abgeblockt und landete im Gewühl der im Strafraum lauernden bzw. verteidigenden Spieler. Schlussendlich war es Ounap, der mit einem Kullerball den Ausgleich besorgte und beide Teams mit einem Gleichstand in die Pause schickte. Zwei gefährliche Abschlüsse der Gäste aus der Distanz kurz vor der Pause blieben die letzten erwähnenswerten Möglichkeiten der Partie.