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Wappen von Hamborn 07   SF HAMBORN 07 1
     
  TSV MEERBUSCH 2
Halbzeitstand 0:1
 
So., 11.12.2022 - 14:15 Uhr
Tore:
  0:1 Goto (31.)
1:1 Golley (55.)  
  1:2 Ayan (82.)
   
   
   
   
   
Stadion im Holtkamp, Duisburg
116 Zuschauer
Oberliga Niederrhein (DE V)
21. Spieltag 22/23
 
(Ticket folgt)
 
Ticket: 5 Euro - Tageskasse - Stehplatz
 
 
 
 
 
 

Am dritten Advent ruhte der Ball bereits vielerorts. Vor allem in den Regionalligen fielen etliche Spiele dem Wetter zum Opfer und so konnte ich froh sein, dass die von mir anvisierte Partie wie geplant stattfinden sollte. Mit dem Besuch der Begegnung zwischen den Sportfreunden Hamborn 07 und dem TSV Meerbusch sollte ich zugleich die Oberliga Niederrhein wieder komplettieren. Trotzt nur fünf Kilometern Entfernung zum Stadion der Hamborner passte es für mich erst an diesem frostigen Sonntag mit dem Spielbesuch. Zuvor waren andere Alternativen attraktiver und wenn es unter der Woche zeitlich gepasst hätte, spielten die Hamborner Löwen aufgrund des fehlenden Flutlichts im Stadion auf dem Kunstrasen nebenan. Ich setzte mich für die läppische Entfernung trotz der eisigen Temperaturen aufs Fahrrad und kam zwanzig Minuten vor dem Anpfiff in Hamborn an. In dem Stadtteil, der zwar überregional weniger verrufen ist als Marxloh, jedem Duisburger jedoch ein Begriff ist. Wenn man nicht unbedingt muss, begibt man sich nicht in die hier vorherrschenden Parallelgesellschaften, in denen nicht selten Messer oder Pistolen gezückt werden.

Rund um die Sportfreunde ist die Welt jedoch noch eine etwas andere. Statt auf bewaffneteFamilienclans traf ich am Stadion im Holtkamp vornehmlich auf störrische Senioren. Diese haben vielleicht sogar noch die Zeiten miterlebt, in denen die Löwen vor rauchenden Schloten in der erstklassigen Oberliga West kickten. In der letzten Spielzeit vor der Gründung der Bundesliga als neue höchste deutsche Spielklasse hatte sich auch Hamborn 07 um eine Teilnahme an dieser beworben. Als Tabellenzwölfter verfehlte man die Qualifikation jedoch deutlich. Seitdem ging es lange Zeit eher bergab als bergauf und nach einer kurzen Hochphase in den 80er-Jahren verschwand man in der sportlichen Bedeutungslosigkeit. Mit Christoph Daum und Rolf Schafstall schnürten zwei später erfolgreiche Trainer, im Hamborner Dress erstmals im Seniorenbereich ihre Fußballschuhe. Zu dieser Zeit spielten die Löwen im August-Thyssen-Stadion, ehe dieses einem Besucherparkplatz der Thyssen AG wich und man fortan seine Heimspiele im Schwelgernstadion austrug. 1978 wurde das Stadion im Holtkamp eröffnet, das noch heute als Heimspielstätte dient.

Hier finden laut offiziellen Angaben über 5.000 Zuschauer Platz. Das komplette Spielfeld wird von sechs Stehstufen, nur von der überdachten Haupttribüne unterbrochen, umrundet. Obwohl, wie bereits zuvor beschrieben, das Flutlicht fehlt, ein wirklich schmucker Oldschool-Ground. Die 116 Zuschauer verteilten sich recht gleichmäßig auf den beiden Längsseiten und sahen in der Anfangsphase eine aktive Hamborner Elf. Der Aufsteiger versteckte sich nicht und zeigte schon früh, dass man auch weiterhin über dem Strich rangieren möchte. Blöd nur, wenn man trotz augenscheinlicher Überlegenheit vor dem gegnerischen Tor viel zu harmlos agiert und stattdessen einer der rar gesäten Angriffe der Gäste im Netz landet (31.). Trotz der spielerisch guten Leistung meckerte ein Teil des Anhangs über den Trainer und Kapitän und Ex-Profi Golley, der eh nur „motzen und rumstehen“ würde. Ausgerechnet Golley glich dann per Strafstoß im zweiten Durchgang aus (55.). Nun machte sich jedoch die Erfahrung und Klasse der Gäste bemerkt, die in der Schlussphase etwas zu viel Platz hatten und Ayan im 1-gegen-1 den Hamborner Schlussmann gekonnt überwinden konnte. Nach meinem vorletzten Spiel des Jahres setzte ich mich durchgefroren aufs Rad und fuhr zurück in Richtung Norden.