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logo_bmg   BOR. M'GLADBACH 0
       
logo_schalke   FC SCHALKE 04 0
Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 04.02.2022 - 18:30 Uhr
Tore: Fehlanzeige
   
   
   
   
   
   
   
   
Borussia-Park, Mönchengladbach
54.042 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
19. Spieltag 22/23
 
 
Ticket: 21 Euro - Vorverkauf - Stehplatz Gästeblock
Verpflegung: 6,50 Euro - Mantateller
 
 
 
 
 

Mit dem torlosen Remis gegen Köln konnte der S04 nach 18 Spielen endlich auf eine zweistellige Punkteausbeute verweisen. Die Art und Weise, wie man gegen die formstarken Kölner auftrat konnte jedem Anhänger Mut machen. Die Neuzugänge bereicherten das noch immer müßige Schalker Spiel nach vorne und stabilisierten zugleich die zuvor desolate Defensive. Mit den Identifikationsfiguren Fährmann und Zalazar auf dem Platz brachte Reis zudem endgültig das Feuer zurück in die Arena. Entsprechend gut war die Stimmung auf dem Berger Feld und auch die Hoffnung keimte trotz der scheinbar aussichtslosen Lage am Tabellenende wieder auf. Da passte es vorzüglich, dass sich mein kleiner Schalke-Kosmos fast ausnahmslos mit Stehplatzkarten für den Auftritt in Mönchengladbach eindecken konnte. Wir waren recht verwundert, wie großzügig die sonst so begehrten Karten gestreut wurden. Auf unserem Weg an den Niederrhein zum Samstagabendspiel erlebten wir in der Bundesligakonferenz mehr oder weniger hautnah mit, wie die vermeintliche Konkurrenz aus Bochum einen Kantersieg feierte. Immerhin bekam die Hertha zeitgleich auf die Mütze und blieb in Schlagdistanz. Anders als in Berlin konnten sich die Knappen jedoch bei Kampf und Leidenschaft der Unterstützung der wohl gerade am besten aufgelegten Kurve des Landes gewiss sein.

Wir parkten wie gewohnt fernab der katastrophal organisierten offiziellen Parkplätze am Borussia-Park und stimmten uns beim anstehenden Spaziergang auf die Partie ein. Währenddessen flatterte die Aufstellung herein. Neuzugang Batalan sollte vor der Abwehrreihe debütierten und mit Kral und Kraus eine für Schalker Verhältnisse denkbar starke Zentrale bilden. Das könnte was werden. Allzu lang war der Anpfiff nicht mehr entfernt, als wir die Sicherheitskontrollen passierten und am Imbiss auf den dringend notwendigen Mantateller warteten. Der Stehplatzblock platzte durch etliche Schleusungen bereits aus allen Nähten, sodass wir im benachbarten Sektor ebenso gute Plätze fanden. Auf der Gegenseite überzeugte die Heimkurve zumindest vor dem Spiel mit einem starken Tifo-Einsatz. Was die Lautstärke anging wurde jedoch recht schnell deutlich, wer heute das Heft in der Hand halten sollte. Das lag einerseits an der für mich schlechtesten Kurve eines Traditionsvereins in der Bundesliga. Einen der Größe des Vereins angemessenen Support habe ich in Mönchengladbach leider noch nie erlebt. Andererseits schmetterten wir die blau-weißen Lieder im grünen Neonlicht des Borussia-Parks in den Nachthimmel, als würden wir im Europapokal gegen die größten Teams der Welt um die ganz großen Titel spielen. Scheiße, Schalke war am Boden lauter als in den erfolgreichen Champions League-Jahren. Schalke machte Bock, wie schon lange nicht mehr. Schade, dass das meine vorerst letzte S04-Partie vor einem zweiwöchigen fußballfreien Urlaub sein sollte.

Gegen den Europapokalteilnehmer in spe knüpfte Königsblau nahtlos an das Heimspiel gegen Köln an. Gut 10.000 Schalker sahen erneut eine engagierte Schalker Elf. Winter-Neuzugang Jenz war bereits in seinem zweiten Spiel der erhoffte Chef in der Abwehrreihe und auch Nebenmann Yoshida agierte in seiner Gegenwart deutlich souveräner. Wenn doch was auf den Kasten kam, war Ralle immer da. Der Knackpunkt war dementsprechend die Schalker Kreativabteilung und der Abschluss. Wirkliche Gefahr kam weder aus dem Spiel heraus und erst recht nicht durch Standards auf. Bis auf einige gut herausgespielte Chancen bei denen vielleicht auch mal das Glück fehlte, blieb Schalke zwar überlegen aber vergleichsweise harmlos. Somit endete die zweite Partie des S04 in Folge torlos. Wie schon gegen den Effzeh fühlte sich das im Nachgang wie zwei verlorene Punkte an. Trotzdem wurde die Mannschaft mit viel Applaus und Elan gefeiert und mit einem guten Gefühl zurück in den Bauch des Borussia-Parks geschickt. Die Hoffnung lebt. Der eigentliche Held des Tages war jedoch einer unserer Nachbarn im Block. Mit einem vom Alkohol begünstigten großen Bewegungsradius bewegte sich dieser auf der Suche nach Nachschub durch die Reihen, um schlussendlich in eine ebenso füllige Dame zu rauschen und etliche Augenblicke unbeholfen auf ihr zu verharren. Dat is Schalke!