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logo_schalke   FC SCHALKE 04 2
     
  VFB STUTTGART 1
Halbzeitstand 2:0
 
Sa., 25.02.2023 - 18:30 Uhr
Tore:
1:0 Drexler (10.)  
2:0 Bülter (40.)  
  2:1 Sosa (63.)
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
62.271 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
22. Spieltag 22/23
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
 
 
 
 

In den letzten Jahren und Monaten agierte der FC Schalke des Öfteren rekordverdächtig. Nachdem man die Negativrekorde der Abstiegssaison 2020/21 mit dem direkten Wiederaufstieg fast vergessen machen konnte, schickten sich die Bundesliga-Rückkehrer nun erneut an, einige Marken ins Visier zu nehmen. So wartet königsblau beispielsweise schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf einen Auswärtsdreier. Ich kann mich jedenfalls nicht mehr ohne Weiteres an den letzten Bundesliga-Sieg in der Fremde erinnern. Immerhin stabilisierte sich das Liga-Schlusslicht nach den teils verheerend anmutenden Niederlagen zum Jahresbeginn in Frankfurt und gegen die Brausebomber. Die Art und Weise wie man wieder in die Spur kam war jedoch spektakulär unspektakulär und mal wieder typisch Schalke. Gegen Köln, Gladbach, Wolfsburg und Union spielte man jeweils 0:0. Vier torlose Remis in Serie zeugten von einer neuen Stabilität in der Defensive rund um Routinier Ralf Fährmann. Knapp 400 Minuten ohne eigenes Tor zeigten jedoch auch, wie harmlos oder zumindest glücklos die Schalker Offensive in den letzten Spielen agierte. Das Publikum war indes da. Die beherzten Leistungen des Tabellenletzten entfachten trotz des geringen Ertrags das Feuer in der Kurve. Der Schalker Anhang replizierte die Leidenschaft des Teams und präsentierte sich lauter, wilder und schlagkräftiger als in vergangenen Vizemeister- und Europapokalzeiten.

Nach zwei fußballfreien Wochen im Südwesten der USA brannte ich dementsprechend für das anstehende Heimspiel am Samstagabend gegen die direkte Konkurrenz vom VfB Stuttgart. Gemeinsam mit Andre und Flo absolvierte ich die letzten Meter, ehe sich das wuselige und erwartungsfrohe Berger Feld vor mir auftat. Heute musste endlich der langersehnte Sieg her. Die Arena war erneut gut aufgelegt und auch nach etlichen Partien in der Donnerhalle erlebt man ab und an Neues. So initiierten die Nord- und Südkurve noch vor Spielbeginn einen schier endlosen Wechselgesang, der nach mehreren Minuten erst vom Einsetzen des Vereinslieds unterbrochen wurde. Ohne „Blau und weiß wie lieb ich dich“ hätten beide Kurven sich gefühlt noch bis in die Nacht das „Schalke“ bzw. „Null vier“ um die Ohren gehauen. Auf der Gegenseite brachte der VfB ungewöhnlich viele Anhänger mit in den Pott und konnte mit einer kleinen Choreo zu Spielbeginn punkten. Auch wenn der heutige Auftritt der Schwaben mich positiv überraschte, bleibt die Stuttgarter Szene eine der Gruppen, bei denen Anspruch und Tradition nur selten als PS auf die Straße gebracht werden können. Im Land von Daimler und Benz passt die Auto-Metapher sogar ungeahnt gut.

Der mittlerweile eingespielte und hemmungslose 0:0-Support der Schalker Anhänger wurde schon nach zehn Minuten jäh unterbrochen. Über Matriciani und Frey fand eine scharfe Hereingabe Drexlers Kopf, der es doch tatsächlich wagte zur Schalker Führung einzunicken. Leute. Die Arena explodierte und mein Freudensprung hätte in einigen Disziplinen für eine Olympia-Qualifikation gereicht. Anschließend setzte die bekannte Nervosität auf den Rängen ein. Man kennt sein Team und hoffte schlichtweg, der Traum von drei Punkten würde nicht enden. Noch vor der Pause sollte jedoch eine weitere Ekstase folgen, als Bülter in einer für den S04 brenzligen Phase den Ball sehenswert per Hacke ins lange Eck bugsierte. 2:0. Wo man anderswo durchatmeten würde, erhöhten sich auf Schalke nun die Verlustängste. Glücklicherweise konnten die Stuttgarter Ralle nur einmal überwinden, sodass der S04 schlussendlich gewann, feierte und bis auf drei Punkte an die Konkurrenz heranrückte.