|  | Auf Schalke steht derzeit die Acht. In eben 
				so vielen Spielen und somit in allen Partien der Rückrunde 
				konnte der S04 nicht besiegt werden. Nach einer katastrophalen 
				Hinrunde konnte S04-Trainer Reis das Ruder scheinbar umreißen 
				und stabilisierte die Defensive rund um Urgestein und 
				Neu-Stammkeeper Fährmann. Vorne hatte man mit Bülter keinen 
				klassischen Goalgetter, aber einen treffsicheren Spieler im 
				Aufgebot, der aufgrund seiner jüngsten Leistungen gar als 
				Bundesliga-Spieler des Monats zur Wahl steht. Schalkes 
				Mittelfeld-Maschine Tom Krauß und der oftmals belächelte 
				Abräumer Henning Matriciani wurden jüngst zum Rookie des Monats 
				Februar bzw. März gewählt. Auch der Anhang war da: Tickets für 
				Heimspiele sind so rar wie eh und je und für das kommende 
				Auswärtsspiel in Sinsheim rechnet man mit mindestens 20.000 
				Schalkern im 30.000 Zuschauer fassenden Stadion der TSG. Wäre da 
				nicht die Tabellensituation. Leider, aber immerhin, waren nur 
				zwei der acht unbesiegten Partien Siege, die jedoch aufgrund der 
				direkten Konkurrenz der Gegner scheinbar doppelt zählten. 
				Da es jedoch auch für die Erfolge gegen Stuttgart und 
				Bochum nur drei Punkte gab und die anderen Teams im Keller teils 
				überraschend punkten konnten, steht der S04 unverändert „unten 
				drin“. Zudem wirkte das Last-Minute-Remis gegen Augsburg im 
				letzten Spiel trotz des späten Ausgleichs eher wie ein 
				Rückschlag. Schalke spielte schwach und der Name „Augsburg“ 
				lässt den stolzen Knappen nach mehr als einer Punkteteilung 
				streben, egal wo man gerade selber steht. Nun lässt sich darüber streiten ob sich die 
				jüngste Länderspielpause gut oder schlecht für die Schalker Elf 
				auswirken würde. Die unsäglichen Spiele der komplett 
				überflüssigen Auswahlmannschaften pausierten einerseits die 
				Schalker Serie, andererseits gaben sie Trainer Reis die 
				Möglichkeit auf das schwache Spiel beim FCA zu reagieren. Mit 
				Leverkusen wartete ein Spitzenteam in Topform auf den Aufsteiger 
				und Abstiegskandidaten. Zudem fehlte dem S04 mit 
				Winterverpflichtung und Abwehrass Jenz verletzungsbedingt ein 
				ganz wichtiges Puzzleteil im Schalker Defensivverbund. Die 
				Vorzeichen waren dementsprechend mindestens so trüb wie das 
				weiterhin grauenvolle Wetter, als Andre, Flo, David und ich zur 
				Arena aufbrachen, in der Steven bereits auf uns wartete. Der Weg 
				vom Parkplatz in die Kurve war nicht steinig und schwer, dafür 
				aber matschig und nass. Folgerichtig warteten wir bei 
				geschlossenem Dach auf den Anpfiff der Partie gegen die 
				Werkself. Als die Fotos der Gäste-Kicker beim Verlesen der 
				Mannschaftsaufstellung auf dem Videowürfel erschienen dachte ich 
				mir nur: „Verdammt, die sehen schnell aus“.  Im ersten Durchgang entwickelte sich dann 
				eine überraschend ausgeglichene Partie. Beide Teams tauchten in 
				ähnlicher Intensität vor dem gegnerischen Tor auf, ohne 
				schlussendlich einen Treffer verbuchen zu können. Aus Schalker 
				Sicht hielt ein famoser Ralle alles, was nicht zuvor von Henne 
				und Co. weggegrätscht werden konnte. Zum eigenen Torerfolg 
				fehlte den Hausherren die nötige Cleverness und 
				Handlungsschnelligkeit sowie die Fähigkeit Standards auch nur 
				ansatzweise in gefährliche Situationen verwandeln zu können. Ob 
				der Linienrichter auf Eckball für Schalke oder nur auf einen 
				Abstoss entschied, war wie so oft eigentlich völlig egal. 
				Stimmungstechnisch stand die heutige Partie leicht im Schatten 
				der letzten Spiele. Für zusätzliche Unterhaltung konnte eine 
				recht wilde Halbzeit-Keilerei in unserem Block sorgen, an deren 
				Ende das Smartphone des Verlierers Richtung Platz flog und 
				dieser zu seinem eigenen Schutz von Ordnern aus dem Innenraum 
				geleitet wurde. Obwohl Schalke weiterhin teils aufopferungsvoll 
				verteidigte unterlag man den nun deutlich stärkeren 
				Pillendrehern mit 0:3. Ein klares Ergebnis, das man fairerweise 
				wohl auch in besseren Zeiten unter „Kann gegen so eine Truppe 
				mal passieren“ abgehakt hätte. Da ein Schalker in der Südkurve 
				in den letzten Spielminuten trotz intensiver ärztlicher 
				Bemühungen sein Leben verlor, geriet das sportliche im Nachgang 
				sowieso in den Hintergrund. |  |