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TUS BÖVINGHAUSEN 3
     
  SG FINNENTROP/B. 7
Halbzeitstand 2:5
 
So., 02.04.2023 - 15:00 Uhr
Tore:
1:0 Uzun (12.)  
  1:1, 1:3, 2:5 Camprobin
  1:2 Pflüger (18.)
  1:4 Hennes (33.)
2:4 Uzun (39.)  
  2:6 Hennes (77.)
3:6 Bosnjak (81.)  
  3:7 Alushi (86.)
Sportplatz am Waserturm, Dortmund
210 Zuschauer
Oberliga Westfalen (DE V)
25. Spieltag 22/23
 
 
Ticket: 8 Euro - Tageskasse - Stehplatz
 
 
 
 
 
 

Da mein eigentlicher Plan, den nicht weit entfernten Oberliga Niedersachsen-Ground des TuS Bersenbrück zu besuchen, auf einem Nebenplatz platzte, galt es für den Sonntag eine Alternative zu finden. So zog ich meinen für den Ostermontag geplanten Besuch in Dortmund-Bövinghausen vor und machte mich am frühen Nachmittag auf den Weg in die Verbotene Stadt. Hier kickt der TuS Bövinghausen seit dieser Saison äußerst erfolgreich in der Oberliga Westfalen. Der sportliche Erfolg, der am Ende der Spielzeit den Aufstieg in die Regionalliga mit sich bringen soll, enteilt der infrastrukturellen Situation jedoch deutlich. Daher gab der ambitionierte Aufsteiger erst vor wenigen Tagen seine Spielstätte nach einem möglichen Aufstieg bekannt. Die Rand-Dortmunder wollen im Falle des Erfolgs das bisher höherklassig unbespielte und von mir noch nicht besuchte Hagener Ischelandstadion bespielen. Der derzeitige Ground ist dabei nicht mehr als ein handelsüblicher Kunstrasenplatz samt Umkleiden und Vereinsheim, der auf einer Längsseite mit ein paar Sitzschalen in den Vereinsfarben rot und blau aufgewertet wurde.

Der Star des Vereins ist somit sicherlich nicht die Spielstätte. Überregionale Bekanntheit brachten der schnelle Erfolg und das Engagement des „Weltmeisters“ von 2014 Kevin Großkreutz. Das emotionale Aushängeschild der Zecken lässt hier seine sportliche Karriere ausklingen, über die er sich im Nachgang sicherlich den Arsch ablachen wird. Normalerweise landet man mit Kevins Gesicht und Intellekt als Stammgast an einem Stehtisch vor der örtlichen Trinkhalle. Irgendwie schaffte es der Vorzeigeborusse trotz seiner geistigen Einschränkungen und den höchstens limitierten fußballerischen Fähigkeiten zum zweimaligen Deutschen Meister und Passiv-Weltmeister (ohne Einsatz). Dafür gebührt ihm irgendwie ein gewisser Respekt. An Großkreutz war es nun, das in den letzten Wochen strauchelnde Spitzenteam aus dem Westen Dortmunds wieder auf die Siegerstraße zu bringen. Mit Finnentrop/Bamenohl wartete ein Gegner, der aus Sicht der Dortmunder nicht provinzieller daherkommen könnte. Ich kenne die Sauerländer indes nur als Garanten für wahres Spektakel. Zwei meiner drei Spiele mit Beteiligung der Bamenohler endeten mit mindestens sieben Toren. Meine Erwartungshaltung war entsprechend hoch und wurde gar übertroffen.

Der Torreigen begann im Anschluss an einen missglückten kurz herausgespielten Abstoß der Gäste. Dieser landete umgehend beim Gegner und anschließend im Bamenohler Kasten (12.). Was dann folgte war einfach nur irre. Die führenden Hausherren spielten komplett ohne Defensive. Bamenohl wurde das Kontern so einfach gemacht, dass man nach vier Torchancen plötzlich mit 4:1 vorne lag und (33.) und das Spitzenteam nach allen Regeln der Kunst und ohne große Mühe bloßstellte. Hier klinkte es beim bisher unglücklich agierenden Kapitän und Weltmeister aus. Kevin schnauzte seine Mannen nach dem vierten Treffer an und fragte sich laut „wie man gegen diese Affen“ so auftreten könne. Die richtige Konsequenz war der umgehende Platzverweis für das Enfant Terrible. Weiter motzend verließ er den Platz, schmollte hinter dem Fangzaun auf einer Bank und legte sich anschließend mit dem eigenen Anhang an. Noch vor der Partie soll Großkreutz seine Mannen mit einer ellenlangen Whatsapp-Nachricht auf das Spiel eingeschworen haben. Und dann das. Die Messe war gelesen und der weitere Torhunger auf beiden Seiten bescherte mir ein 3:7 und somit die erst zweite Partie meines Hopper-Lebens mit zehn Toren. Was für ein Spiel!