|  | Die Tour am Samstagvormittag nach Freiberg 
				am Neckar war ein ordentlicher Ritt und wurde glücklicherweise 
				mit einem torreichen Spiel belohnt. Zudem war ich nun nur noch 
				einen Ground von der Komplettierung der Regionalliga Südwest 
				entfernt. Ich blieb in der Region und bezog im Anschluss an die 
				Partie mein Hotelzimmer im nur wenige Fahrminuten entfernten 
				Ludwigsburg. Hier musste ich jedoch nicht tatenlos rumsitzen und 
				erfreute mich stattdessen an den Ansetzungen der 
				Basketball-Bundesliga. So konnte ich am Abend förmlich aus 
				meinem Hotelzimmer in die MHP Arena fallen. Mit der Partie 
				zwischen den Riesen Ludwigsburg und den Merlins Crailsheim 
				sollte gar ein Lokalderby auf mich warten. Erwartungsgemäß 
				behielten die Riesen in einer umkämpften Partie die Oberhand. 
				Erwähnenswert ist sicherlich noch der quantitativ wie qualitativ 
				überzeugende Support der Gäste. Am Folgetag checkte ich mittags 
				aus und fand mich knappe zwei Stunden später in der nächsten 
				Basketball-Halle wieder. Am Sonntagnachmittag empfing Heidelberg 
				die Baskets Bamberg im SNP dome. Auch hier siegten die 
				Hausherren in einem munteren Spiel, das reich an Punkten war. 
				Leider schmierte die Unterstützung in der Halle gegenüber dem 
				Vortag deutlich ab. Nun ist Basketball ein netter Sport und 
				mittlerweile auch in der BBL durchaus ein Ereignis. Der Grund 
				für meine Südwest-Tour lag jedoch wiederum ein paar Kilometer 
				weiter südlich, in der Richtung aus der ich noch vor einigen 
				Stunden kam. So oder so passte der Plan perfekt und ich konnte 
				den Urlauber Andre aus Heidelberg mit nach Sinsheim nehmen. 
				Sinsheim, oder wie es heute hieß: Klein-Gelsenkirchen. Die Stadt 
				im Nordwesten Baden-Württembergs wurde mit Ankündigung an diesem 
				Ostersonntag zur südlichsten Gemeinde des Ruhrgebiets. Schon im 
				Vorfeld des Abstiegsgipfels spekulierten die Zeitungsredaktionen 
				darüber, wie viele Schalker sich nun für das Duell gegen die TSG 
				Hoffenheim in der fast 400 Kilometer entfernten 
				Rhein-Neckar-Arena einfinden würden. Die Schätzungen reichten 
				von 10.000 bis unglaublichen 25.000 Schalkern, die sich auch 
				außerhalb des Gästeblocks mit Tickets versorgt haben könnten. 
				Auch ich war einer dieser Knappen, die sich in der Gästekurve 
				auf den eigentlich neutralen Plätzen einfanden. Letztendlich war 
				wohl die Hälfte der 30.000 Zuschauer dem S04 zuzuordnen. Ein 
				Wert der nur selten erreicht wird und die Wucht des FC Schalke 
				04 abermals verdeutlicht. Schalke ist damit weiterhin einsame 
				Ligaspitze wenn es um die Auswärtsfahrer geht. Fairerweise muss 
				man jedoch anführen, dass bei den Spitzenteams aus München und 
				dem östlichen Ruhrgebiet selten Tickets der jeweiligen Gastgeber 
				in den freien Verkauf gehen. Vergleicht man die bloßen Zahlen 
				jedoch z.B. mit dem Big City Club Hertha BSC bringt Königsblau 
				dreimal so viele Menschen auf die Straße und die Schiene. 
				Natürlich konnte der nun stattfindende Support die 
				astronomischen Erwartungen kaum erfüllen. Wir waren mehr als 
				sonst, aber nicht wirklich lauter als sonst. Der Großteil meiner 
				fast ausschließlich königsblauen Nachbarn bekam nur selten den 
				Mund auf und wenn, dann eher fürs nächste Bier. Schade. Trotzdem 
				wäre so ein Sechs-Punkte-Sieg vor dieser unglaublichen Kulisse 
				doch eine märchenhafte Geschichte gewesen. Leider blieben die 
				fantastischen Momente heute aus und Schalke spielte nicht so, 
				wie es der wahnsinnige Anhang verdient hatte. Ein lustloser 
				Auftritt der Knappen bescherte den deutlich engagierteren und 
				fähigeren Hausherren einen 2:0-Sieg im direkten Duell. Fußball, 
				du kannst so scheiße sein. |  |