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logo_schalke   FC SCHALKE 04 5
   
logo_hertha_bsc   HERTHA BSC 2
Halbzeitstand 2:1
 
Fr., 14.04.2023 - 20:30 Uhr
Tore:
1:0 Skarke (3.)  
2:0 Bülter (14.)  
  2:1 Jovetic (45.)
3:1 Terodde (48.)  
4:1 Bülter (78.)  
  4:2 Richter (84.)
5:2 Kaminski (90.)  
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
61.981 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
28. Spieltag 22/23
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
 
 
 
 
 
 

Nach zwei Niederlagen in Folge gegen Leverkusen und in Sinsheim war die Stimmung auf Schalke mittlerweile wieder betrübt. Während die Acht-Spiele-Serie ohne Niederlagen nicht ganz überraschend gegen die formstarken Pillendreher ein Ende fand, schmerzte die blutleere Vorstellung der Knappen beim „Heimspiel“ in der Rhein-Neckar-Arena besonders. So ging das direkte Duell, das zuvor mit seinem Endspiel-Charakter bepreist wurde, verdient verloren. Das nächste „Endspiel“ wartete fünf Tage später in der heimischen Arena. Gast war mit Hertha BSC abermals ein Konkurrent aus dem Tabellenkeller. Die Berliner kriegen ihre Investorenmillionen bisher in unnachahmlicher Weise nicht auf die Straße und wurden somit vom selbsternannten Big City Club zu einer der größten Lachnummern der Liga. Mit dem windigen Unternehmer Lars Windhorst, der sein Engagement bei der alten Dame mittlerweile in den Wind geschossen hat, kamen weder Glanz noch Gloria in die Hauptstadt. Stattdessen mischt zumindest in der Momentaufnahme der „kleine“ FC Union die Liga auf und repräsentiert die ach so toll Metropole als klare Nummer eins der Stadt nach außen.

Aus Schalker Sicht war es eigentlich recht egal, gegen wen man an diesem Freitagabend spielte. Man war mittlerweile wieder Tabellenletzter, sodass ein Sieg her musste, wollte man noch ernsthaft an den Klassenerhalt glauben. Unsere heutige Crew in Block K bestand aus Steven, Alex, Glücksbringer Hoppe und mir. Glaubten wir an das königsblaue Wunder? Ich für meinen Teil halte es für möglich, sehe aber auch ein knallhartes Restprogramm und eine Schalker Elf, die zwar gegen ihresgleichen mittlerweile durchaus regelmäßig punktet, jedoch zu keiner Zeit Anstalten macht einen der Clubs von oben zu ärgern. Coach Reis überraschte indes mit eher unerwarteten Namen in der Startelf und sollte mit seinen Personalentscheidungen goldrichtig liegen. Bevor die neu zusammengewürfelte Truppe zur Tat schritt, gab es im Gästeblock die drölfte Pyroshow dieser Spielzeit im Gästeblock der Arena zu bestaunen. Jede Szene mit Rang und Namen zündelte auf dem Berger Feld. Selbst die Berliner, die im Schnitt immerhin so viele Gästefans mobilisieren wie der SC Freiburg…, hatten Fackeln im Gepäck. So blinkte, loderte und qualmte es in der Gästeecke. Rein optisch die wohl schönste der erwähnten Pyro-Intros in unserem Wohnzimmer. Ehre wem Ehre gebührt.

Zum Glück brachten weder die eigenen Fans noch die betont provozierenden Ankündigungen Boatengs den Hauptstädtern den nötigen Elan für die so wichtige Partie. Nach einer knappen Viertelstunde stand die Arena nach Treffern von Skarke und Bülter Kopf. Besonders sehenswert war der in den Winkel geschweißte Distanzschuss der in Sinsheim noch so schwach spielenden Union-Leihgabe. Mindestens genauso erwähnenswert und zu einer Unzeit kommend war die Verletzung von Ralle, für den es nach 35 Minuten nicht mehr weiterging. Der eingewechselte Schwolow musste noch in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs hinter sich greifen. Der Anschlusstreffer der Herthaner ärgerte uns natürlich in der Pause, war aber dank eines erneuten Blitzstarts der Knappen und Teroddes viertem Saisontors (48.) schnell wieder vergessen. In der Schlussviertelstunde schraubten drei weitere Treffer, zwei davon auf der richtigen Seite, das Ergebnis auf ein wahnwitziges 5:2. Das kam absolut überraschend und bringt hoffentlich Schwung für die kommenden Spiele in Freiburg und gegen Werder Bremen. Da im Keller leider alle regelmäßig punkten, bleibt Schalke unter Zugzwang. Nur dann hat dieser grandiose Freitagabend einen langfristigen Mehrwert.