|  | Am Montagmorgen galt es, Dänemark nach drei 
				Tagen den Rücken zu kehren. Ein Land, das nichts verkehrt 
				gemacht hat, mich als Urlaubsziel jedoch trotzdem nicht wirklich 
				abholen wird. Die Landschaft findet man so auch in Niedersachsen 
				und die von uns besuchten Städte waren durch die Bank weg sauber 
				und gepflegt, aber ebenso unspektakulär. Aus fußballerischer 
				Sicht sind die Ticketpreise absolut bezahlbar und der Weg an 
				Karten zu kommen wirklich niedrigschwellig. Während auf dem 
				Rasen durchaus was geboten wurde, konnten die Kurven auf der 
				Tour nicht wirklich überzeugen. Dementsprechend wenig Wehmut 
				hatte man beim Ritt zurück über die Grenze. Auf den deutschen 
				Autobahnen bekamen wir den Mai-Feiertag dann kaum zu spüren und 
				wurden lediglich durch zwei Bundeswehr-Kolonnen und die 
				bierbedingt schwachen Blasen ausgebremst. Nichtsdestotrotz 
				sollte der eingeplante Puffer für das vierte Spiel der Reise 
				genügen. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn erreichten wir die 
				Sportanlage Wendelweg – die Heimat des Hamburger Oberligisten 
				TuS Dassendorf. Dieser ist zwar geografisch in 
				Schleswig-Holstein beheimatet, startet aber aufgrund der 
				regionalen Nähe im Hamburger Fußball-Verband. In den letzten Jahren konnte sich die TuS 
				auch überregional einen Namen machen. Als Landespokalsieger 
				spielte man 2001, 2019 und 2020 in der ersten Runde des 
				DFB-Pokals und schied jeweils gegen Unterhaching, Duisburg und 
				Dresden aus. Insgesamt acht Mal, zuletzt im vergangenen Sommer, 
				konnte man sich die Krone als Hamburger Meister aufsetzen. 
				Traditionell bewirbt man sich in Dassendorf jedoch nicht um 
				einen Platz in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga. Das von uns 
				besuchte Spiel gegen den TSV Buchholz war zugleich das letzte 
				Heimspiel der TuS in einer Saison, in der die Meisterschaft 
				bereits vor dem Anpfiff von der TSV Sasel gesichert werden 
				konnte. Trotzdem war am Feiertag viel los auf der Anlage, die 
				wir allesamt zum ermäßigten Preis betreten konnte. Mariano 
				rutschte dabei als vermeintlicher Student in unserem Sog mit 
				durch. Das an der Kasse gesparte Geld brachten wir dann recht 
				flott am Stadionimbiss unters Volk. Insgesamt sollte ich mir 
				drei Krakauer genehmigen und auch getränketechnisch lief es gut. 
				Das 0815-Krombacher vom Fass konnte man mit frisch zubereiteten 
				Korn-Mischen umgehen. Wir bezogen einen Platz unweit des ständig 
				belagerten Kiosks und freuten uns auf die 
				Dassendorfer-Star-Truppe. Einige Ex-Profis sind mittlerweile im 
				beschaulichen Vorort im Osten der Stadt am Ball, der berühmteste 
				ist sicherlich Ex-Bundesliga-Knipser Martin Harnik. Im ersten 
				Durchgang blieb der 68-fache österreichische Nationalspieler und 
				amtierende und kommende Torschützenkönig der Oberliga Hamburg 
				jedoch blass und überließ das Tore schießen seinen Kollegen. 
				Erst beim 4:0 in der 68. Minute trug sich Harnik in der 
				Torschützenliste ein. Und wie. Nicht mehr und nicht weniger als 
				ein ansatzloser Fallrückzieher sollte es sein. Auch Ex-HSV-Profi 
				Lam gelang fünf Minuten vor Abpfiff ein sehenswerter Treffer zum 
				5:0-Endstand. Der eigentliche Held des Tages war jedoch der 
				Stadionsprecher, der sich weder bei Nummern, Torschützen oder 
				dem Spielstand sicher war und einen leicht angetüdelten Eindruck 
				hinterließ. Peinlich für alle Beteiligten wurde es, als in der 
				Halbzeit für die Zeit nach Abpfiff Freibier ausgerufen wurde. 
				Ich als Fahrer freute mich für Stev und Mariano mit und so 
				staunten wir nicht schlecht, als man seine Ankündigung nicht 
				wahrmachte. „Nur für Mitglieder und eigene Fans,“ hieß es nach 
				Spielende am Kiosk. Schämt euch TuS! |  |