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RATINGEN 04/19 4
     
  SC UNION NETTETAL 0
Halbzeitstand 0:0
 
Mi., 17.05.2023 - 19:30 Uhr
Tore:
1:0 Spillmann (53.)  
2:0 Hirsch (62.)  
3:0 Merzagua (78.)  
4:0 Hirsch (80.)  
   
   
   
   
Stadion Ratingen, Ratingen
100 Zuschauer
Oberliga Niederrhein (DE V)
39. Spieltag 22/23
 
 
Ticket: 8 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 3 Euro - Bratwurst
 
 
 
 
 
 

Dank der Fußball-Weltmeisterschaft im Herbst des vergangenen Jahres zieht sich die aktuelle Spielzeit und etliche Entscheidungen stehen auch Mitte Mai noch aus. So kam das Wochenende rund um den Herrentag durchaus passend und ich schrieb mir prompt fünf Partien in fünf Tagen in den Kalender. Wirklich grandios war die Auswahl jedoch nicht und führte mich am Abend vor dem Feiertag auf altbekanntes Terrain. Aufgrund der zu erwartenden vollen Autobahnen entschied ich mich gegen einen Abstecher nach Rheinland-Pfalz und blieb stattdessen am Niederrhein. Zwischen diversen Kicks entschied ich mich für einen zweiten Besuch des Ratinger Stadions und brachte die gut 30 Kilometer Fahrtstrecke entspannt hinter mich. Im April 2013 besuchte ich das schmucke Stadion zum bisher ersten und letzten Mal. Seither hat sich bis auf eine neue Einfärbung der Tartanbahn wenig getan. Die Ratinger Spielvereinigung kickt noch immer in einer wohl regionalligatauglichen Spielstätte um Punkte in der fünftklassigen Oberliga Niederrhein. Hier mischt man auch in diesem Jahr vorne mit und wird, soviel ist schon klar, auf einem der vorderen Plätze hinter Aufsteiger Velbert einlaufen. Mir ist nicht wirklich viel bekannt über die Ambitionen der Blau-gelben, ein ernsthafter Angriff auf die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg wäre mir jedoch nicht bekannt.

Das bereits angesprochene Stadion der Ratinger ist durchaus sehenswert. Man betritt es über eine kleine Wendeltreppe und landet im oberen Bereich der Gegengerade. Diese erstreckt sich zehnreihig über die gesamte Spielfeldlänge. Auf der gegenüberliegenden Seite entdeckt man die markante Trägerkonstruktion der benachbarten Fußgängerbrücke sowie die deutlich kleinere Haupttribüne samt Anzeigetafel. Hier versammeln sich mittlerweile, anders als bei meinem vorherigen Besuch, die Ratinger „Ultras“. Ohne deren Bemühungen für die Stimmung im weitläufigen Rund kleinzureden, waren diese vor zehn Jahren sicherlich noch keine Stadiongänger. Der Mob setzte sich aus Kindern und Teenagern zusammen, die versuchten, den bisher ausbleibenden Stimmbruch mit einem halben Dutzend Megafonen auszugleichen. Einige der Lieder waren gar nicht verkehrt und mir samt Melodie nicht aus den großen Kurven bekannt. Als man nach einiger Zeit jedoch den „Mythos von Ratingen“ anstimmte fielen einige Beobachter und auch ich vom Glauben ab. Bei all dem Lob für die vorhandene Infrastruktur ist ein Oberliga-Klub mit knapp dreistelligen Zuschauerschalen dann doch ein paar Schritte vom Legendenstatus entfernt. Aber, was nicht ist kann ja noch werden…

Im ersten Durchgang schien es dann so, als würden die favorisierten Hausherren alles in ihrer Macht stehende tun, um ihrem jungen Anhang keinen Grund zum Jubeln bieten zu können. Im ersten Durchgang versiebte man massig Chancen und hielt den abstiegsbedrohten Gast aus Nettetal ungewollt im Spiel. Ein besonderes Lob gilt dem Schnapper der Gäste, der den einen oder anderen Hochkaräter entschärfte. Ein munteres und äußerst chancenreiches Spiel ging somit etwas unnötig torlos in die Pause. Eine absolut fade Bratwurst später fand ich mich für den zweiten Durchgang erneut neben der Haupttribüne und den dort postierten Ultras ein. Gerne hätte ich ein paar Minuten hinter den Trainerbänken auf der gegenüberliegenden Seite verbracht. Hier blendete die Sonnne jedoch weiterhin und mir blieb der Aufenthalt bei Ratingens kauzigen Coach Hasenpflug freiwillig verwehrt. Nach der Partie sollte dieser mit seiner Mannschaft mehr als zufrieden sein. Den Grundstein hierfür legte ein Strafstoßtreffer, der auf ein klares Foul folgte (53.). In der Folge brach der Widerstand der Gäste allmählich und die Ratinger Angreifer tauchten immer häufiger recht frei vor dem gegnerischen Kasten auf. Doppelpacker Tom Hirsch und der in Oberhausen geborene und ausgebildete Franzose Merzagua hatten somit vergleichsweise leichtes Spiel. Beide schraubten das Ergebnis zwischen der 62. und 80. Minute auf 4:0 hoch. Ratingen schielt nach dem fünften Sieg in Folge auf die Vizemeisterschaft, während Union Nettetal im Abstiegskampf der VfB Homberg im Nacken sitzt.