Am kommenden Wochenende endet die Saison in
der Bundesliga und vielen anderen nationalen und internationalen
Ligen. Da die Partien des letzten Spieltags üblicherweise
zeitgleich angesetzt werden, gibt es derzeit entsprechend wenig
Möglichkeiten unter der Woche einem Spiel beizuwohnen. In der
Oberliga gibt es indes einige wenige Ausnahmen. So haben sich
beispielsweise der FC Kray und der TSV Meerbusch dazu
entschieden, ihre Partie vom 41. Spieltag auf den
Donnerstagabend vorzuziehen. So können die Akteure das kommende
Pfingstwochenende unbeschwert genießen. Der Einfluss auf den
sportlichen Wettbewerb ist ebenfalls gering. Der Gast aus
Meerbusch steht im gesicherten Niemandsland der Tabelle und der
Abstieg der Hausherren ist bereits seit einigen Wochen
beschlossene Sache. Als Nachwirkung der Auf- und
Abstiegsregelungen aus der Corona-Pandemie kicken in dieser
Saison noch immer stolze 21 Teams in der Oberliga Niederrhein.
Mit sechs Absteigern in diesem Sommer will man dafür sorgen,
dass in der Spielzeit 2023/24 wieder die üblichen 18
Mannschaften in der Niederrhein-Staffel antreten.
Der FC Kray ist seit einigen Jahren die
Nummer 4 in der zehntgrößten Stadt Deutschlands. Hinter dem RWE
(3. Liga) und den beiden Liga-Konkurrenten ETB und Schonnebeck
ist das natürliche Habitat der Krayer mittlerweile zwischen
Ober- und Landesliga zu finden. Nun geht es für den FCK, der
nach den Aufstiegen 2012 und 2014 kurze Stelldicheins in der
Regionalliga verbuchen konnte, wieder nach unten. Anders als in
den Regionalliga-Spielzeiten kann man mittlerweile wieder alle
Partien in der heimischen KrayArena absolvieren. Die moderne
Anlage grenzt direkt an die Autobahn 40 und wurde im Zuge der
Ausflüge in die Regionalliga um eine stattliche Sitzplatztribüne
ergänzt. Zudem können die Krayer gleich zwei Anzeigetafeln ihr
eigen nennen. Eine Leinwand ist neuerdings am Balkon des
Vereinslokals angebracht und erlaubt sogar das Einspielen
großflächiger und farbiger Werbebanner. Bevor das Drumherum
wichtig wurde, steuerten Alex und ich jedoch den
Verpflegungsstand an. Das Abendbrot sollte heute aus
Sucuk-Brötchen und Stauder-Pils bestehen. Die Bedienungen sowohl
am Grill als auch an der Bierbude versprühten dabei eine sehr
entspannte und familiäre Atmosphäre, selbst wenn die ganz junge
Kundschaft scheinbar ohne grundlegende Manieren auf die Welt
losgelassen wurde.
Mit der Sonne vor der Nase warteten wir das
Aufwärmen beider Mannschaften ab, ehe es um 19:15 Uhr endlich
zur Sache ging. So ein Kick zum Saisonende ohne sportliche
Relevanz kann bekanntlich in alle Richtungen steuern. Der erste
Durchgang wandte sich auf jeden Fall gegen die Variante
„Fußballfest“. In 45 Minuten konnte man nicht eine Torchance
verbuchen. Ich sah meinen grandiosen Torschnitt in Gefahr und
musste nun auf die zweite Hälfte hoffen. Wer den von mir
gewünschten später Torreigen eröffnete war jedoch noch nicht
absehbar. Durchaus überraschend schickte sich der Essener
Stadtteilklub an, seine Fans mit einem Heimsieg in die
Sommerpause zu verabschieden. Der früh eingewechselte
Oten-Appiah entschied mit seinem Doppelpack (49. und 64.) im
Alleingang die Partie. Zehn Minuten vor Schluss wurde es dann
durchaus denkwürdig. FCK-Schnapper Fauseweh entschärfte zuerst
einen schwach getretenen Foulelfmeter. Im direkten Gegenzug
bekam die Heimelf nach einem Handspiel ebenfalls einen Strafstoß
zugesprochen, der am Pfosten landete. Das abschließende 3:0 fiel
dann klassisch aus dem Spiel heraus in der Nachspielzeit.
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