|  | Meine Sommerpause begann am 12. Juni nach 
				dem Conference League Play Off-Sieg des FC Twente gegen Sparta 
				Rotterdam. Die fußballfreie Verweilzeit bis zum nächsten Spiel 
				war wirklich fußballfrei und kam gänzlich ohne Testspiele oder 
				ähnliches Gedöns aus. Stattdessen ging es mehrere Male zum 
				Baseball, wo ich aller Voraussicht nach in der kommenden Woche 
				die Komplettierung der niederländischen Honkbal Hoofddklasse 
				verkünden kann. Sachen gibt’s. Zurück zum Fußball und irgendwie 
				auch zurück zum Abschluss der letzten Spielzeit. Die Saison 
				2023/24 sollte für mich nämlich nahtlos dort enden, wo die letze 
				aufgehört hat. Eineinhalb Monate nach der Qualifikation für die 
				Qualifikationsspiele zur Conference League stiegen die Tuckers 
				in den Europapokal ein und erwischten mit Hammarby ein denkbar 
				attraktives Los. Der schwedische Hauptstadtklub beendete die 
				2022er-Saison hinter Meister Häcken und Stadtrivale Djurgardens 
				auf dem dritten Platz und durfte nun seine Visitenkarte an der 
				niederländisch-deutschen Grenze abgeben. Andre, Flo und ich traten die einstündige 
				Fahrt am Donnerstagabend mit einer gewissen Erwartungshaltung 
				an. Die Gäste aus Stockholm sind zumindest fantechnisch ein mehr 
				als spannender Gegner, der im Vorfeld der Partie mobilisierte 
				und munter provozierte. Das Polizeiaufgebot, das uns bereits an 
				der Autobahnabfahrt begrüßte, zeugte von der Brisanz des Duells. 
				Rund ums Stadion war dann alles wie immer und der Bass der 
				Gabba-„Klänge“ flutete das weitläufige Areal. Beim 
				obligatorischen Bummel durch den Fanshop nahmen wir positiv zur 
				Kenntnis, dass man nun mit Castore einen durchaus passablen 
				Ausrüster an Land ziehen konnte. Etwas wenig erfreut war ich 
				dann über die Preisanpassung bei meinem innig geliebten 
				Twenteham. Selbstverständlich sollten im Laufe des Abends 
				trotzdem zwei Exemplare in meinen leicht überforderten Magen 
				wandern. Auch wenn ich anfangs nur Augen für meine Leibspeise 
				hatte, fieberten wir, auch aufgrund des sich langsam aber sicher 
				füllenden Gästeblocks, auf den Anpfiff hin. Dieser wurde 
				standesgemäß auf beiden Seiten mit ansprechenden Kurvenbildern 
				begleitet. Die Hausherren begrüßten die Europapokalsaison mit 
				einer Blockfahne, die einen Flieger von „Twente-Airlines“ in die 
				Welt schickte. Die Gegenseite lieferte eine ordentliche 
				Pyro-Show ab, hüllte den Innenraum in dichten Rauch und feierte 
				sich zum Unmut des Heimanhangs auch durch die eröffnende 
				Schweigeminute. Nach meinen letzten Besuchen bei unseren 
				Freunden in Enschede war mir durchaus bewusst, dass das schon 
				die Highlights gewesen sein werden. Diese (fast) 
				Alles-oder-nichts-Spiele waren zumindest in der Vergangenheit 
				immer recht zäh. So kamen vor allem die Hausherren zwar auch an 
				diesem Abend zu einigen Chancen, ohne diese jedoch 
				schlussendlich im gegnerischen Kasten unterbringen zu können. 
				Der Anhang des FC Twente präsentierte sich ebenfalls wie gewohnt 
				akustisch akzeptabel und optisch unterirdisch. Die Schweden 
				hingegen waren durchweg in Bewegung und trugen stabil ihre 
				Gesänge vor. Nach einem torlosen ersten Durchgang änderten sich 
				die Umstände auf den Rängen erst mit der völlig überfälligen 
				Führung nach 53 gespielten Minuten. Ausgerechnet in ihrer 
				schwächsten Phase kamen die Tuckers nach einem Eckball zum 
				Torerfolg. In der Folge war Twente der Vorentscheidung näher als 
				Hammarby dem Ausgleich. Das nervtötende Zeitspiel beider (sic!) 
				Teams in der schier endlosen Schlussviertelstunde zeigte dann 
				jedoch, dass 22 Mannen nicht mehr konnten oder wollten. Nach 95 
				Minuten erlöste uns der Abpfiff. |  |