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  SW BREGENZ 0
       
  KAPFENBERGER SV 2
Halbzeitstand 0:1
 
Sa., 12.08.2023 - 14:30 Uhr
Tore:
  0:1 Puschl (33.)
  0:2 Miskovic (79.)
   
   
   
   
   
   
Casino-Stadion, Bregenz
1.400 Zuschauer
2. Liga (AT II)
3. Spieltag 23/24
 
 
 
Ticket: 9 Euro - E-Ticket - Stehplatz Gegengerade
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 9,80 Euro - 2x Rote / 4,40 Euro - Bier 0,5l (Mohrenbräu)
 
 
 
 
 
 

Um das Maximum aus meinem Fußball-Wochenende im Süden zu holen studierte ich neben den Schweizer Spielplänen auch die Ansetzungen in Baden-Württemberg und Österreich. Der Samstagnachmittag hatte vor dem anvisierten Abendspiel in Winterthur noch eine Lücke, die unter anderem die Pokalpartie zwischen Balingen und Stuttgart hätte füllen können. Diese hätte jedoch auch einen ordentlichen Ritt zurück nach Reutlingen bedeutet. So oder so wurde mir eine Entscheidung oder Wahlmöglichkeit aufgrund der schnell vergriffenen Tickets abgenommen. Somit rief mich nach der Nacht in Will die einzige verbliebene Alternative, Schwarz Weiß Bregenz, auf den Plan. Der österreichische Club aus der Landeshauptstadt Vorarlbergs war mir zuvor unbekannt, lockte jedoch mit der Aussicht auf einen netten Zweitligaground und einen einleitenden entspannten Spaziergang am Bodensee. Ich traf zur Mittagszeit in Bregenz ein, parkte gut vorbereitet kostenneutral und machte mich dann auf den Weg ans Wasser. Auch wenn nicht sonderlich groß oder spektakulär, ist Bregenz nicht umsonst ein Anlaufpunkt für Touristen aus aller Herren Länder. Die meisten schätzen die Stadt als Bodenseehafen sowie für ihr Festspielhaus und die anschließende Seebühne. Nur die wenigsten werden die 30.000-Einwohner-Stadt indes als Fußballstandort besuchen.

Seit diesem Sommer ist der Mitte der 2000er Konkurs gegangene und anschließend aufgelöste Verein wieder Mitglied der zweiten österreichischen Bundesliga. Vor dem abrupten Absturz konnte man sogar in Turin und Baku Europapokalluft schnuppern. Mittlerweile ist man am Bodensee mit weniger zufrieden und erlebt überraschenderweise auch in den neuen Gefilden einen Höhenflug. Nach zwei Siegen aus ebenso vielen Spielen zum Saisonstart konnten die Hausherren durchaus selbstbewusst in das von mir besuchte Duell gegen den Kapfenberger SV gehen. Von Euphorie rund um die Partie war man jedoch recht weit entfernt. So konnte ich meine Rote und das passende Kaltgetränk ohne große Wartezeiten recht einsam im weiten Rund des Casino-Stadions zu mir nehmen. Da sich lediglich die Sitzplatztribüne recht ordentlich füllte und der Rest der Ränge nur vereinzelte Zuschauer aufwies, halte ich die angeschlagenen 1.400 Besucher eher für eine aufgestockte Mutmaßung. Immerhin konnte ich so die Ruhe vor dem Ansturm auf die abendliche Partie in Winterthur genießen.

Nach einem erfrischenden Regenschauer wurde die Partie etwas weniger pünktlich als am Vorabend in Wil angepfiffen. Mit dem Anstoß setzten auch die Anfeuerungen des überschaubaren Heimmobs ein. Diese waren jedoch so wenig erwähnenswert, dass ich mich nicht mal für einen Blick auf oder ein Foto von der Gruppe auf die gegenüberliegende Spielfeldseite bequemte. Aus der 600 Kilometer entfernten Obersteiermark konnte ich keine Schlachtenbummler wahrnehmen. Alles in allem verrückte Entfernung für eine Liga deren Niveau und Drumherum hierzulande wohl am ehesten mit der Regionalliga zu vergleichen sind. Immerhin sah ich heute ein etwas flotteres und auch ergiebigeres Spiel als zum Tour-Auftakt. Zwei gleichwertige Teams sollten am Ende einen etwas glücklicheren und vielleicht auch clevereren Sieger finden. Die Gäste konnten mit zwei Treffern in den genau richtigen Momenten den Sieg eintüten. Sowohl das 1:0 (33.) und das 2:0 (78.) resultierten glücklich aus abgefälschten Schüssen und erstickten die Anläufe der Voralberger Heimelf jeweils im Keim. Bis zum Abpfiff konnte ich jedoch nicht bleiben, aß eine zweite Rote und brach zeitig auf um pünktlich für den Kracher Winterthur gegen GCZ in der Schweiz zu sein.