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Halbzeitstand 1:0
 
Fr., 25.08.2023 - 18:30 Uhr
Tore:
1:0 Dammers (27.)  
   
   
   
   
   
   
   
Cepheus Park, Randers
5.583 Zuschauer
Superliga (DK I)
6. Spieltag 23/24
 
 
 
Ticket: 14 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Kurve
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 12 Euro - Bratwurst/Bier-Kombi
 
 
 
 
 
 

Nach dem Spiel in Herning stiegen Alex und ich erneut ins Auto und steuerten Dänemarks zweitgrößte Stadt, Aarhus, an. Diese liegt auf mittiger Höhe Jütlands an der Ostseeküste und gilt als junge, hippe und moderne Studentenstadt. Hier sollten wir für vier Nächte bleiben und hakten bereits am ersten Morgen mit dem ARoS-Kunstmuseum das Nummer 1-Ziel im Rei-seführer ab. Und ja, unter den mittlerweile recht zahlreich besuchten Museen für Moderne Kunst war das in Aarhus eines der Schönsten, sowohl was die Architektur als auch die Aus-wahl der Kunstwerke angeht. Im Anschluss an Kultur und etwas Sightseeing nutzten wir das Wetter für einen lohnenswerten Abstecher zu einem der Stadtstrände. Schon früh wurde uns dabei klar, dass es sich hier in Aarhus wirklich gut aushalten lässt. Glaubt man den großzügig rund ums Stadion verteilten Aufkleber in unserem abendlichen Zielort, sieht man das im nur 40 Minuten entfernten Randers etwas anders. Hier sollte ich, wie schon auf der Tour im vergangenen April, das Duell zwischen Randers und Viborg besuchen. Dieses Mal nicht in Viborg sondern im erneut ziemlich lieblos daherkommenden Randers Stadion.

Randers und Viborg sind nach dem Abstieg von Aalborg die beiden nördlichsten Erstliga-Klubs Jütlands und ebenfalls nur 40 Fahrminuten voneinander entfernt. Trotzdem war die Erwartungshaltung an das vermeintliche Derby gering, da man eine echte Rivalität bereits beim Spiel in Viborg vergeblich suchte. Stattdessen findet man in Randers an allen Ecken und Enden die besagten Anti-Aufkleber und -Klamotten gegen Aarhus GF. Auf dem Vorplatz der grauen Blechhütte sollte ein kleines Fanfest die Zuschauer einheizen. Mich holte jedoch erst wieder die Polser-und-Bier-Kombo ab. Ich wiederhole mich gerne, nichts macht mehr Lust auf Fußball als die riesigen und schmackhaften Fettwürste in den dänischen Stadien. Mit einigem zeitlichen Puffer konnten wir beim Genuss der Stadionwurst den Bezug des Stimmungsbereichs der Heimkurve aus nächster Nähe beobachten. Der „Mob“ setzte sich – typisch dänischer Kleinstadtklub – in erster Linie aus Kindern und Jugendlichen zusammen. So schön es ist, dass sich die Kids für aktiven Support interessieren, so wenig zuträglich ist ein Altersdurchschnitt im Pubertätsspektrum für die Stimmung. So waren weder der allge-meine Zuschauerzuspruch noch die Unterstützung in irgendeiner positiven Art erwähnens-wert. Am meisten Bewegung verursachten indes die Grundschulkinder, die munter die Gänge rund um unsere Sitzplätze als Spielwiese nutzten.

Wir hatten viel Zeit uns mit dem Geschehen in unserem Umfeld zu befassen. Auf dem Platz passierte nämlich ebenso wenig wie in den Kurven. Namensvetter, Randers-Kapitän und Ex-Unioner Björn Kopplin verteidigte stark und offenbarte gleichzeitig Defizite im Spielaufbau. Auf der Seite der Gäste geriet recht schnell der dänisch-nigerianische Stürmer Ementa in den Mittelpunkt. Der baumlange Angreifer wusste mit seiner Größe maximal wenig anzufangen und war in der Luft (und auch generell) so harmlos, dass er einem fast leidtat. Anders als in der torreichen Partie der vergangenen Saison fiel an diesem sonnigen Freitagabend nur ein Treffer. Das Siegtor für die Hausherren verbuchte der niederländische Verteidiger Wessel Dammers per Kopf nach einem Eckball in der 27. Minute. So bleiben lediglich die Polser, Dammers Treffer und das Maskottchen des Randers FC im Gedächtnis. Das Pferd, auch im Logo des Klubs präsent und angelehnt an eine Pferdestatue im Zentrum der Stadt, heißt ernsthaft McAnders und wird von einer großen Fastfood-Kette gesponsert.