HeaderHerne
StartseiteÜberSpieleStadien
LandkartenTrophäenVerweiseImpressum

< 1072            SPIEL 1.073            1074 >

  FC OBERNEULAND 0
       
logo_werder   WERDER BREMEN II 4
Halbzeitstand 0:2
 
Fr., 22.09.2023 - 19:30 Uhr
Tore:
  0:1 Kühn (15.)
  0:2 Löpping (42.)
  0:3 Kühn (55.)
  0:4 Schwarz (90.)
   
   
   
   
Sportpark am Vinnenweg, Bremen
478 Zuschauer
Bremen-Liga (DE V)
7. Spieltag 23/24
 
 
Ticket: 3 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Gegengerade
Verpflegung: 3 Euro - Bratwurst; 2,50 Euro - Pommes / 3 Euro - Bier 0,3l (Haake-Beck)
 
 
 
 
 
 

Zum zweiten Mal in Folge sollte der FC Schalke das Topspiel am Samstagabend bestreiten. Nach dem wilden Ritt gegen Magdeburg musste Königsblau nun auf St. Pauli ran. Meine Auswärtsfahrt begann indes schon am Freitagmittag. Bis auf mich hatte niemand aus meinem Schalker Freundeskreis eine Karte ergattern können, sodass ich mir zwei Spiele vor das vermeintliche Highlight am Samstag um 20:30 Uhr bastelte. Die erste Etappe meiner Route führte mich über die altbekannte A1 gen Norden nach Bremen-Oberneuland. Bestand die erste Jahreshälfte gefühlt aus einem nicht enden wollenden Stelldichein mit der A3 in Richtung Süden, hing mir mittlerweile also eine andere Bundesautobahn so langsam zum Hals raus. Immerhin verlief die Anfahrt vergleichsweise flüssig, was auf dieser Strecke schon viel wert ist. Vor dem Spielbeginn um 19:30 hatte ich sogar noch Zeit für ein Nickerchen im Hotel. Nachdem dieses von der ebenfalls dort einquartierten und scheinbar leicht schwerhörigen Rentner-Radfahr-Gang jäh beendet wurde, machte ich mich auf den kurzen Weg in den recht ländlichen östlichsten Stadtteil des Stadtstaates.

Dank eines Tipps von Mike parkte ich äußerst entspannte wenige Meter von der Zufahrt zum Stadiongelände entfernt. Nach einem gut fünf minütigen Fußweg hatte ich dann den Sportpark am Vinnenweg erreicht. Der FC Oberneuland ist nach dem SV Werder und dem Neu-Regionalligisten Bremer SV wohl der drittbekannteste Fußballclub aus der Hansestadt. Neben einigen Ausflügen in die Regionalliga Nord sorgten vor allem die bisher neun Teilnahmen an der Hauptrunde des DFB-Pokals für überregionale Aufmerksamkeit. Zuletzt spielte man in diesem Sommer gegen den FCN und wäre ich nicht durch meine Schweiz-Tour verhindert gewesen, hätte ich die Erstrunden-Partie und den standesgemäßen 9:1-Sieg des FCN sicherlich auf dem Schirm gehabt. So musste das ebenfalls recht attraktive Duell mit der Reserve von Werder einspringen. Das mittlerweile nach einem Personalberater benannte 5.000 Zuschauer fassende Stadion ist sicherlich eines der sehenswerteren in der Region. Immerhin gibt es eine klassische Haupttribüne und gegenüberliegend einige unüberdachte Sitzplätze. Auch die restlichen Bereiche sind dank überschaubarer Stufen bebaut. Hier wird die Sicht jedoch aufgrund des Zauns, der das Spielfeld in eine Art Käfig verwandelt, arg eingeschränkt. Ich war zum Glück früh genug vor Ort und konnte mich auf einem der später begehrten Plätze auf der Gegengerade niederlassen. Zuvor machte mein hungriger Magen jedoch mit einer kleinen Portion Pommes und einer dürren und geschmacklosen Bratwurst Bekanntschaft. Es bleibt dabei, die norddeutsche Stadionküche ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Andererseits war ich ja nicht zu Gast bei einer Koch-Show, sondern bei einem Spiel der Bremen-Liga.

7:2, 14:1, 5:1, 5:1, 7:1 – es scheint als dominiere die abgestiegene Zweitvertretung des SV Werder die Liga bisher nach Belieben. Die Bremer Oberliga wird entsprechend sicher schon im kommenden Frühjahr der Werder-Reserve zum Titel gratulieren können. Die Frage ist daher auch für die Partie an diesem Freitagabend nicht wer gewinnen wird, sondern wie hoch der Gast gewinnen wird. Anfangs hielten die Hausherren sogar noch ganz gut mit, es dauerte jedoch trotzdem nur 15 Minuten bis der Ball erstmals ins FCO-Tor rollte. Das zu erwartende Schützenfest blieb jedoch vorerst aus und ich konnte mich ein wenig mit meiner Umgebung vertraut machen. Mittlerweile war die Partie überdurchschnittlich gut besucht, was auch an einigen SVW-Ultras lag, die sich einen ruhigen Abend bei ihrer Zweiten machten. Hinter dem Tor versuchte sich eine junge Gruppe Werder-Fans zudem an so etwas wie Stimmung. Dank der fahrlässigen Chancenverwertung retteten sich die Hausherren mit einem 0:2 in die Pause. Auch im zweiten Durchgang hielt man ganz gut mit, kam sogar zu Chancen und offenbarte spätestens bei diesen die eigenen Defizite. Werder versiebte indes noch mehr und ließ sichtbar die letzte Konsequenz vermissen, sodass der schlussendliche 4:0-Sieg gefühlt eher der Leistung der Hausherren, als der des Profi-Nachwuchses schmeichelte.