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  FC ST. PAULI n.V. 2
     
logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
90 Minuten 1:1 / Halbzeitstand 0:1
 
Di., 31.10.2023 - 18:00 Uhr
Tore:
  0:1 Kaminski (16.)
1:1 Hartel (57.)  
2:1 Eggestein (102.)  
   
   
   
   
   
Millerntor-Stadion, Hamburg
28.589 Zuschauer
DFB-Pokal (DE P)
2. Runde 23/24
 
 
Ticket: 13 Euro - E-Ticket - Stehplatz Gästeblock
 
 
 
 
 
 

Freude wollte bei mir nach der Auslosung der 2. Runde des DFB-Pokals nicht aufkommen. Als der S04 im August den Erstrundensieg in Braunschweig feierte, war die Welt noch halbwegs in Ordnung. Als „Losfee“ Shkodran Mustafi am 1. Oktober den Knappen ein Auswärtsspiel auf St. Pauli zog, stand Königsblau indes auf Tabellenplatz 16 und hatte nur eine Woche zuvor sang und klanglos im Millerntorstadion verloren. Die Kiez-Kicker rangierten im Unterhaus dort wo sich der FC Schalke vor der Saison sah. Paulis Höhenflug sollte bis heute anhalten. Der Schalker Heimsieg am Samstag gegen Hannover konnte an der eindeutigen Verteilung der Favoriten- und Außenseiterrolle nichts ändern. Alles Voraussetzungen, die die Lust auf die drölfte Tour die A1 hinauf merklich schmälerten. Meine Erfahrungswerte ließen mich an diesem Dienstag zur Mittagszeit und somit mit ausreichendem Puffer aufbrechen. Zu dieser Zeit waren die unzähligen Baustellen glücklicherweise noch nicht so stark frequentiert, sodass ich pünktlich in Hamburg landete.

Die Fanszene der Hamburger hatte für die Pokalpartie das Motto „Das gleiche Spiel nochmal“ ausgegeben und verwies damit auf den oben angesprochenen Erfolg im Heimspiel gegen Schalke vor etwas mehr als einem Monat. Mit einer dominanten Leistung hatte man die Knappen ohne große Mühe an die Wand gespielt. Untermalt wurde der Dejavu-Ansatz mit der Blockfahne aus dem Ligaspiel, reichlich Pyro und aus den Boxen ertönte doch tatsächlich die Cantina Band. Nüchtern betrachtet natürlich eine witzige Idee. Gestört hätte es mich aber nicht, wäre diese den Hausherren nach 90 oder 120 Minuten auf die Füße gefallen. Ähnlich ging es sicherlich dem standesgemäß prall gefüllten Gästeblock. Ich verfolgte das Spiel, anders als noch im September, aus dem Stehplatzbereich und sah in der ersten Viertelstunde eine kuriose Vorstellung beider Mannschaften. Ohne ersichtliche Ideen schob Pauli den Ball in den eigenen Reihen hin und her. Die zuvor zurecht gescholtene Defensive agierte im Verbund geschlossen und fehlerfrei. Nach vorne hatte man keine Ambitionen. Handelte es sich hierbei um einen Matchplan der Gäste, hatte dieser nach 16 Minuten den höchstmöglichen Output erreicht. Terodde wurde in der gegnerischen Hälfte gefoult und Tobi Mohrs Freistoß fand Kaminskis Kopf zum 1:0 aus Schalker Sicht. Das kam überraschend.

Nach dem Tor stellte man sich dann auch gleich die Frage, ob das reichen könnte und würde. Positiv zu beurteilen war hier sicherlich die augenscheinliche Harmlosigkeit des Zweitliga-Tabellenführers. Trotz der abermals neu formierten Abwehr ließ Schalke wenig zu. Andererseits kam eben im Angriffsspiel gar nichts vom S04. Die wenigen Standardsituationen in der roten Zone ließ Schalke nach dem erfolgreichen Freistoß zum 1:0 ungenutzt. Mit der Halbzeit änderte sich auf dem Platz nicht viel. Dafür zog ich zu Stevie und Hoppe in den Oberrang um. Hier hatte ich mehr Platz, der mich jedoch auch die mittlerweile niedrigen Temperaturen stärker spüren ließ. Zittern musste man auch um den Bestand der Schalker Führung. Das Hoffen und Bangen wurde dann zehn Minuten nach Wiederanpfiff jäh beendet, als Murkin einen Ball aus kurzer Distanz an den Arm bekam. Im Strafraum bedeutete das Elfmeter und in diesem Fall auch (Gegen-)Tor. Nun war es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Pendel endgültig zugunsten der Hausherren ausschlagen würde. Diese hatten es nicht eilig und quälten den Schalker Anhang bis in die Verlängerung. Mit 1:2 (102.) verloren die Knappen auf St. Pauli und strichen in der 2. Runde des Pokals die Segel.