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  TÜRKSPOR DO. 2000 4
   
  SPVGG VREDEN 0
Halbzeitstand 2:0
 
So., 05.11.2023 - 14:30 Uhr
Tore:
1:0 Biancardi (10.)  
2:0 Biancardi (33.)  
3:0 Ciccarelli (51.)  
4:0 Karagüzel (70.)  
   
   
   
   
Mendeplatz, Dortmund
147 Zuschauer
Oberliga Westfalen (DE V)
13. Spieltag 23/24
 
Ticket: kostenlos ohne Ticket
 
 
 
 
 
 

Während man am Vortag im sonnigen Nürnberg noch überlegte, ob man die Jacke im Auto lassen solle, sah die Welt am Sonntag ganz anders aus. Auf meinem Plan stand ein kurzer Abstecher ins östliche Ruhrgebiet. Da es den gesamten Tag über regnete und sich phasenweise heftige Schauer ergossen, wurde während der kurzen Anreise des Öfteren fussball.de aktualisiert. Mit jeder Pfütze die ich auf der A42 durchfuhr, stieg die Angst vor einer kurzfristigen Spielabsage. Immerhin wollte ich heute, je nach Lesart, die Oberliga Westfalen erneut komplettieren. In der letzten Saison blieb mir dieses Vergnügen aufgrund der gefühlten Unerreichbarkeit des Sportzentrums Breite Bruch in Paderborn verwehrt. Glücklicherweise stieg die Paderborner Reserve auf und spielt nun in der möbelhausartigen Arena der Zweitligamannschaft. Stattdessen rufen die aktuellen Entwicklungen in Münster und Schermbeck die Hopping-Polizei auf den Plan. Die Preußen-Reserve kickt nun auf einem anderen Kunstrasenplatz der Anlage in Berg Fidel. Schermbeck trägt seine Spiele mittlerweile auf dem Kunstrasen-Nebenplatz des heimischen Stadions aus. Sollte ich mal ganz viel Langeweile haben und sich nichts Anderes finden, trifft man mich dort vielleicht eines Tages an… Für mich zählen hier jedoch weiterhin der gesunde Menschenverstand und die Sportanlage.

Abgesehen von diesen nervigen Gedanken zu sinnlosen Nebenplätzen war ich dann recht froh am Dortmunder Mendeplatz gelandet zu sein. Die Anlage besteht aus vier Plätzen, zwei Kunstrasenfeldern sowie je einem mal Rasen und Asche. Etwas aufregender ist indes die Umgebung. Die Sportanlage grenzt an den Fredenbaumpark, der wiederum von mächtig viel Industrie des Dortmunder Hafens umgeben ist. Vor dieser Kulisse sollte Türkspor Dortmund 2000 bei äußerst ungemütlichen Bedingungen die Spielvereinigung Vreden empfangen. Der Migrantenverein aus dem berüchtigten Dortmunder Norden gegen die Mannschaft aus dem idyllischen westlichen Münsterland. Das klang schon ein wenig nach einem „Kampf der Kulturen“. Ich war gespannt und durfte die Partie sogar kostenlos verfolgen. Anscheinend hielt der freundliche Ordner meinen Ermäßigungsnachweis für einen Schiedsrichterausweis und winkte mich mit einem Lächeln durch. Zum Sportplatz selbst gibt es wenig zu sagen. Ein Kunstrasenplatz ohne Ausbau. Auf einer Seite raucht der Sucuk-Grill, auf der anderen fährt ab und an eine Werks-Eisenbahn Container durch die Gegend. So weit, so unaufregend.

Glücklicherweise bot dann das Spiel etwas für die Augen. Zumindest wenn man keine überbordenden Sympathien für die Gäste aus Vreden pflegte. Obwohl im Tabellenmittelfeld recht nah beieinander, zeichnete sich spätestens ab der Mitte des ersten Durchgangs ein echter Klassenunterschied zu Gunsten der Dortmunder ab. Kam das 1:0 nach zehn Minuten noch ein wenig aus dem Nichts, war die Spielvereinigung im Verlauf mehr als gut bedient. Bis auf eine kurze Druckphase mit einigen Eckbällen im Anschluss an den Gegentreffer hatte man den engagierten, technisch starken und schnellen Türkspor-Spielern wenig entgegenzusetzen. Mitunter wirkten die Blau-Gelben sogar etwas zahm, was von den selbstbewussten Hausherren gnadenlos ausgenutzt wurde. Insgesamt sollte es vier Mal im Kasten der Gäste klingeln. Der schönste Treffer war sicherlich der sehenswerte Fernschuss zum zwischenzeitlichen 3:0 (51.). Mit nur vier Gegentreffern beim Aufsteiger waren die Vredener am Ende mehr als gut bedient. Mit etwas mehr Glück und teilweise auch etwas mehr Übersicht hätte Türkspor durchaus zweistellig treffen können. Oberliga Westfalen wieder komplett!