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  ALEMANN. AACHEN 2
   
1. FC Dueren.svg   1. FC DÜREN 1
Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 18.11.2023 - 14:00 Uhr
Tore:
1:0 Willms (48.)  
  1:1 Ibishi (86.)
2:1 Heinz (90.)  
   
   
   
   
   
Neuer Tivoli, Aachen
19.500 Zuschauer
Regionalliga West (DE IV)
16. Spieltag 23/24
 
 
Ticket: 10 Euro - Tageskasse - Stehplatz Gästeblock
Verpflegung: 6 Euro - Mantateller
 
 
 
 
 
 

Zum wiederholten Mal machte ein Bahnstreik meine fürs Länderspielwochenende anvisierte Fahrt in die Heimat zu Nichte. Recht plötzlich stand ich also vor den üblicherweise unzähligen Möglichkeiten, die einem die westdeutschen Fußball-Spielpläne offerieren. Akribisch durchforstete ich das unsägliche, da vom Profifußball befreite Wochenende nach noch nicht besuchten Stadien im Amateurbereich. Zumindest am Samstag musste ich jedoch auf Altbekanntes ausweichen. Für das 14 Uhr-Spiel erhielt Aachen den Vorzug vor Schalkes Reserve. Ausschlaggebend war vor allem das Wetter. Ein verregneter Nachmittag auf der unüberdachten Gegengerade des Parkstadions mag zwar einige Romantiker berühren, für mich und meine Erkältung war es jedoch keine wirkliche Option. Mein bisher einziger Besuch im neuen Tivoli ist indes schon mehr als 13 Jahre her. Im Mai 2010 besuchten Gabriel und ich die Alemannia beim Zweitliga-Duell gegen den MSV-Duisburg. Die lebendigsten Erinnerungen habe ich noch an Gazzas Zimmerschlüssel, der vor Fahrtantritt ganz klassisch auf dem Autodach platziert wurde und folgerichtig verloren ging. Es war also an der Zeit, bei einem Revisit in der Kaiserstadt neue Erinnerungen zu schaffen.

Mit dem „Lokalduell“ gegen den 1. FC Düren suchte ich mir dabei ein durchaus interessantes Duell aus. Warum die Kommunikation des TSV den Begriff „Derby“ krampfhaft umschiffte, kann ich nur vermuten. Vielleicht liegt es am eigenen Selbstverständnis, das den Status des Emporkömmlings aus der Nachbarschaft nicht überhöhen möchte. Der 1. FC Düren entstand in seiner heutigen Form nach etlichen Fusionen erst im Jahr 2017. Seitdem ging es, auch mit namhaften Kickern wie Adam Matuschyk, bergauf. In der Regionalliga bewegt man sich gerade in den gleichen Sphären wie der Aufstiegsfavorit aus Aachen und hat mit Christian Clemens und Kevin Goden abermals zwei ehemalige Bundesligaprofis im Kader. Das trotzdem noch immer ungleiche Duell sollte vor knapp 20.000 Zuschauern stattfinden. Da ich keinen Nerv für die Parkplatzsuche hatte, näherte ich mich mit dem E-Scooter dem Tivoli. Dort blickte ich im Dauerregen verdutzt auf die unfassbar langen Schlangen vor dem Ticketschalter und dem Eingang. Kurzerhand begab ich mich daher zum Gästeblock, flutschte dort einfach durch und sparte sechs Euro, die ich kurzerhand in eine Mantaplatte umtauschte.

Unter den 200 Dürener Fans waren auch einige „Ultras“ der „Platzhirsche“. Trotz ihres eher harmlosen Auftretens erlebte ich, wie die Ordner am Gästeeingang vor deren Ankunft gesondert gebrieft wurden. Was die Jungs im Stadion auf die Beine stellten, war dann gar nicht verkehrt. Vom quantitativ beeindruckenden Aachener Anhang war ich hingegen enttäuscht. Trotz „Lokalduell“ und Siegesserie wollte keine entsprechende Atmosphäre im Gästeblock ankommen. So oder so bot sich natürlich ein irres Bild für ein Viertligaspiel und auch das Stadion ist ein absolutes Positivbeispiel für einen Neubau. Zum Spiel. In der ersten Halbzeit erlebte ich ein intensives, aber chancenarmes Spiel. Dies änderte sich nach Wiederanpfiff mit dem prompten Führungstreffer der Alemannia. Im Anschluss an einen Freistoß landete der dritte Flankenversuch erfolgreich im Fünfmeterraum (47.). Wie schon im ersten Durchgang gehörte die zweite Hälfte der Halbzeit dann den Gästen. Der Ausgleich kurz vor Ende und nach einer Ecke kam also nicht unverdient und wurde vor dem Gästeblock gebührend gefeiert (85.). Die Entscheidung zugunsten der Hausherren brachte ein Strafstoß in der siebten Minute der Nachspielzeit. Viel mehr Drama und Emotionen geht nicht.