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Wappen IM UMBAU SpVg. Porz 1919   SPVG PORZ 1
       
Logo   SIEGBURGER SV 04 4
Halbzeitstand 1:0
 
So., 19.11.2023 - 15:00 Uhr
Tore:
1:0 Cordes (37.)   
  1:1 El Morabiti (58.) 
  1:2 Weingarten (81.) 
  1:3 Kabambi (83.) 
  1:4 Kabambi (88.) 
   
   
   
Brucknerstadion, Köln
99 Zuschauer
Oberliga Mittelrhein (DE V)
15. Spieltag 23/24
 
 
Ticket: 5 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 3,50 Euro - Rindswurst / 2 Euro - Bier 0,3 l (Gaffel)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Glücklicherweise kam der Sonntag viel freundlicher daher, als der komplett verregnete Samstag. Somit fuhr ich am Samstag im Sonnenschein zum dritten und letzten Kapitel des Fußball-Wochenendes. Ziel war der Kölner Stadtteil Porz und ein weiterer Ground der Mittelrheinliga. Geht das so weiter, habe ich diese früher wieder komplett, als die heimische Oberliga Niederrhein. In fast schon direkter Nachbarschaft zum Köln-Bonner Flughafen spielt der Aufsteiger SpVg Porz 1919 um Punkte in der neuen Liga. Bis zum Aufstieg im vergangenen Sommer ein Klub, der außerhalb meines Radars agierte. Die Porzer durchlebten, ähnlich wie viele andere Vereine über die ich hier schreibe, ein wildes Auf und Ab zwischen den Spielklassen. So spielte man noch vor gut zehn Jahren zwischenzeitlich in der wenig strahlkräftigen Kreisliga A. Zu dieser Zeit spielte der größte Sohn des Klubs, der spätere Nationalspieler Benjamin Henrichs, bereits bei Bayer Leverkusen. Vor dem Wechsel in deren Fußballinternat machte er seine ersten fußballerischen Gehversuche beim Kölner Stadtteilklub.

Richten wir den Blick vom Verein auf die Sportanlage. Die ordinäre Heimspielstätte der Porzer ist das Brucknerstadion. Ein altehrwürdiger Ground mit Rasenplatz, Asche-Laufbahn und einigen Stufen auf einer Längsseite. Das Gelände beherbergt zugleich einen unspektakulären Kunstrasenplatz ohne Ausbau. Dieser ist derzeit der Austragungsort der Heimspiele der Sportvereinigung. Inwiefern dieser Zustand nur temporär ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Irgendwo habe ich zumindest gelesen, dass sich der Hauptplatz derzeit im Umbau befinde. Wer weiß, ob die heutige Partie aufgrund der Regenfälle der letzten Tage überhaupt auf Rasen hätte stattfinden können. Diese Frage stellte sich dank des künstlichen Geläufs nicht und so konnte ich mit einem Kölsch bewaffnet entspannt auf den Anpfiff der Partie gegen den Siegburger SV warten. Diesen begleiteten sogar ein Dutzend Schlachtenbummler der Fangruppe „Siegporter“. Neben zwei Kisten Bier hatte die Anhängerschaft ein paar gedruckte Fahnen und holprige Gesänge im Gepäck. Immerhin reichte die Unterstützung locker, um sich unter den scheinbar handgezählten 99 Zuschauern durchweg Gehör zu verschaffen.

In der weitestgehend ereignislosen ersten Halbzeit war ich froh über den Support, der etwas Leben in den tristen Spielverlauf brachte. Ähnliches schaffte Porz-Coach Wendt, der locker lässig in beiger Joggingbuchse und auch sonst mit einem spannenden Erscheinungsbild daherkam. Auf dem Platz setzten seine Mannen mit dem 1:0 nach 37 Minuten ein Ausrufezeichen. Da aus dem Spiel heraus wenig ging, führte ein schlecht verteidigter Freistoß zum Torerfolg. Im zweiten Durchgang erhöhten beide Mannschaften sichtbar Schlagzahl und Risiko und kamen vermehrt zu Torabschlüssen. In einer Phase, in der beide Teams dem Torerfolg nahe waren, glich Siegburg die Partie aus (58.). Nun war alles wieder offen und die Begegnung bereit für einen echten Höhepunkt. Diesen lieferte Till Weingarten in außergewöhnlicher Manier. Ob beabsichtigt oder nicht – ich weiß es nicht – drosch der bei Fortuna Düsseldorf ausgebildete Verteidiger den Ball weit aus der eigenen Hälfte nach vorne. Mit mächtig Karacho flog die Kugel zum Erstaunen aller Beobachter gefährlich Richtung gegnerisches Tor und überwand auch den Abwehrversuch des Schnappers. Ich neige beim Hoppen nicht zu Gefühlsausbrüchen, aber das war irre und entlockte mir eine spontane Gefühlsregung. Mannschaft und Anhang der Gäste standen Kopf. Zwei weitere Siegburger Tore in der Schlussphase setzten diesem Event schlussendlich die Krone auf.