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Schnee, Eis und Kälte hatten Deutschland am
ersten Dezember-Wochenende fest im Griff. Während der Süden des
Landes teilweise im Schnee-Chaos versank, kam der Westen
glücklicherweise mit kalten Füßen davon. Ein paar Spielabsagen
hagelte es jedoch trotzdem. Darunter auch die von mir anvisierte
Mittelrheinliga-Partie zwischen Germania Teveren und Union
Schafhausen. Zum zweiten Mal in Folge war der Rasenplatz in
Geilenkirchen nicht bespielbar. Ganz so schlimm fand ich das
nicht, da wir so Rena und Andres Rufen folgen konnten und
gemeinsam den Abstiegsgipfel zwischen dem MSV und dem VfB Lübeck
besuchten. Den Ground in Teveren kann ich hoffent- und
sicherlich an einem der Nachholtermine im neuen Jahr kreuzen.
Das Spiel im Wedaustadion sollte indes den Schlusspunkt auf
deutschem Boden für dieses Jahr markieren. Bis Weihnachten
standen jedoch noch zwei Footballspiele und ein Basketballspiel
in den USA sowie zwei Fußballspiele in Spanien auf dem Zettel.
Durchaus Gründe für Vorfreude.
Vor der Kür stand jedoch die Pflicht an und
diese war an diesem Samstagnachmittag, wie bereits angedeutet,
bitterkalt. Mit mehreren Schichten bekleidet und mit Decken
ausgestattet ging es Richtung Wedau. Unweit des Stadions trafen
wir uns beim FC Taxi Duisburg. Bei Bratwurst, Glühwein und Bier
kann man sich am Platz des (Noch-)Kreisligisten die Zeit bis zum
Anpfiff vertreiben. Alles recht locker und entspannt und so
werden den durstigen Fans auch mal ein paar Taschenraketen
Dirrty Harry aus dem Obergeschoss des Vereinsheims zugeworfen.
Nachdem wir den Lübecker Teil der Gruppe gen Gästeblock
verabschiedet hatten, wechselten wir ins Stadion und bezogen
unsere Plätze auf der Gegengerade. Ziemlich genau hier saßen wir
auch im Frühjahr beim Duell gegen 1860. Die Duisburger spielten
damals 2:2 und sammelten einen wichtigen Punkt gegen den
Abstieg. Sah es in der vergangenen Spielzeit schon nicht rosig
aus beim Spielverein, so brennt es in dieser Saison wirklich
lichterloh. Nach nur neun Punkten aus 16 Spielen wurde das Duell
mit den Norddeutschen im Vorhinein bereits als Abstiegsendspiel
ausgerufen. Bisher zündete auch der bereits einige Wochen alte
Trainerwechsel zum vorigen Dürener Erfolgscoach Schommers noch
nicht.
Für uns als Zuschauende waren die
Bedingungen dann gar nicht so grenzwertig wie zuerst befürchtet.
Anfangs saßen wir in der prallen Sonne und ließen es uns bei
frischem Köpi gutgehen. So ließ es sich auch ohne Decken
aushalten. Andre und ich verquatschten fast den kompletten
ersten Durchgang und widmeten uns nur selten dem Spielgeschehen.
Wirklich berauschend war dieses auch nicht. Immerhin zeigten
sich die Zebras engagiert und agierten defensiv gefestigter und
offensiv mutiger als die Gäste. Der vermeintliche
Führungstreffer kurz vor dem Pausentee wurde zum Leidwesen des
MSV-Anhangs aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen. Der
kurze Lichtblick täuschte jedoch nicht darüber hinweg, dass die
lediglich gut 8.000 Besucher hier recht zähe Kost geboten
bekamen. Die Gäste starteten nach der Halbzeit etwas besser,
wurden mit ihren Bemühungen jedoch ziemlich flott von den
Hausherren eingefangen. Um uns herum moserte die Anhängerschaft
mit den eigenen Mannen, die hier und da einfachste technische
Grundlagen vermissen ließen. Der unzufriedene Grundton kam mir
von meinem S04 sehr bekannt vor. Ein Last-Minute-Treffer in der
Nachspielzeit bescherte dem MSV
dann den bitter notwendigen Sieg und besänftigte die
Gemüter. Wir ließen den Nachmittag schockend und trinkend im
warmen Finkenkrug ausklingen.
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